IMDB

Plakatmotiv: Hypnotic (2023)

Ein misslungener Versuch,
Spannung zu erzeugen

Titel Hypnotic
(Hypnotic)
Drehbuch Robert Rodriguez & Max Borenstein
Regie Robert Rodriguez, USA, UK, Kanada 2023
Darsteller

Ben Affleck, Alice Braga, JD Pardo, Dayo Okeniyi, Jeff Fahey, Jackie Earle Haley, William Fichtner, Zane Holtz, Ruben Javier Caballero, Kelly Frye, Sandy Avila, Ryan Ryusaki, Hala Finley, Ionie Olivia Nieves, Corina Calderon, Nikki Dixon, Bonnie Discepolo, Kelly Phelan u.a.

Genre Action, Mystery
Filmlänge 93 Minuten
Deutschlandstart
10. August 2023
Inhalt

Nur ein kurzer Augenblick der Unachtsamkeit verändert sein Leben für immer. Seit der Entführung seiner Tochter versinkt Detective Danny Rourke in Trauer und Verzweiflung. Halt findet er nur in seinem Job als Polizist.

Als er bei seinen Ermittlungen zu mehreren Banküberfällen plötzlich eine Spur zu seiner vermissten Tochter erkennt, schöpft er wieder Hoffnung. Zusammen mit der Wahrsagerin Diana Cruz macht er sich auf die Suche nach dem vermeintlichen Bankräuber, der sein Umfeld auf mysteriöse Weise kontrollieren kann. Schon bald wird Rourkes Realität, wie er sie kannte, komplett auf den Kopf gestellt und er muss alles und jeden in seiner Welt in Frage stellen …

Was zu sagen wäre

Hypnose. Die ist für das Kino Grundnahrungsmittel. Film kann mit Bildern und Tönen spielen. Was das Medium im Spielfilm zeigt, ist ohnehin nicht die Realität, aber es kann auch die dort dargestellte Realität jederzeit ändern, so dass sie wirkt, wie eine andere. Christopher Nolan hat das in Inception (2010) mit seinen zusammenklappenden Straßen in Paris eindrucksvoll gezeigt. Diese Bilder von damals zitiert Robert Rodriguez heute lustvoll und liefert einen für seine Verhältnisse überraschend unblutigen Film ab (We Can Be Heroes – 2020; Alita: Battle Angel – 2019; Sin City 2: A Dame to Kill For – 2014; Machete Kills – 2013; Machete – 2010; Planet Terror – 2007; Sin City – 2005; Irgendwann in Mexico – 2003; Spy Kids – 2001; The Faculty – 1998; From Dusk Till Dawn – 1996; Desperado – 1995; El Mariachi – 1992).

Rodriguez steigt mit der Großaufnahme eines Auges in seinen Film über Menschen mit hypnotischen Fähigkeiten ein. Ben Affleck war in einer Art Trance bei einer Psychologin. Seine Tochter ist verschwunden, sein Job als Cop gibt ihm Halt und als er die Therapeutin verlässt, fährt er mit dem Fahrstuhl zehn Stockwerke nach unten und tritt dann aus einem dreigeschossigen Bürogebäude. Was wie ein schlampiger Regiefehler aussieht, ist Bestandteil des Geheimnisses in diesem Film, der eine Bundesbehörde mit dem klangvollen Namen "Division" herbei fabuliert, die sich mit "Hypnotics" beschäftigt, Menschen, die hypnotische Fähigkeiten besitzen, welche die Behörde sich zunutze machen will.

Rodriguez ahnt wohl, dass seine kinoversierten Zuschauer den Bildern und der Handlung nicht trauen, wenn es schon um einen Hypnosefilm geht. Also wird ungemein viel geredet, wird erklärt, was es mit den Hypnotics auf sich hat, dass der erkannte Schurke der, mächtigste aller Hypnotics ist und ein Programm namens Domino sucht, das ihn zum mächtigsten Menschen auf der Welt machen soll. Währenddessen stolpert Ben Affleck (The Flash – 2023; The Last Duel – 2021; Justice League – 2017; The Accountant – 2016; Gone Girl – Das perfekte Opfer – 2014; Runner Runner – 2013; Argo – 2012; Company Men – 2010; State of Play – 2009; Die Hollywood-Verschwörung – 2006; Paycheck – Die Abrechnung – 2003; Daredevil – 2003; Der Anschlag – 2002; Spurwechsel – 2002; Pearl Harbor – 2001; Wild Christmas – 2000; Dogma – 1999; Shakespeare in Love – 1998; Armageddon – Das jüngste Gericht – 1998; Phantoms – 1998; Good Will Hunting – 1997; Chasing Amy – 1997) mit müdem Gesicht durch einen Plot, den er ähnlich schon einmal 2003 in Paycheck durchgespielt hat. Er weiß von nichts, findet aber Anhaltspunkte, die dem Zuschauer signalisieren, dass was anders ist, als es scheint.

Im Zuge seiner Ermittlungen nach einem seltsamen Bankraub, bei dem er zum ersten Mal mit dem hypnotisch begabten Oberschurken in Kontakt kommt, stößt er auf Diana Cruz, die mit Wahrsagerei ihr Geld verdient, selbst eine Hypnotic ist und fortan nicht mehr von seiner Seite weicht und immer die entscheidenden Hinweise geben. Nachdem sie dann miteinander geschlafen haben, blickt auch der Cop endlich durch und deckt einen Plottwist auf, den heute jede Mystery-Serie im Fernsehen abwechslungsreicher erzählt. Rodriguez bedient sich für seine wilde Hatz sehr frei bei Genrevorbildern, ohne visuelle Brillanz zu erreichen. Seine Bilder sind zweckdienlich ohne Wow-Effekte. Seine Story runter erzählt, ohne dass wir im Kinosessel wirklich mitraten könnten. Wir wissen, dass was nicht stimmen wird, aber die Anhaltspunkte sind nur für Cop Danny Rourke Anhaltspunkte. Für den Zuschauer bleiben sie inhaltsleer. So wird die Auflösung und das sich daraus ergebende Finale einfach zum nächsten Kapitel einer Geschichte, die ohne Überraschungen daher kommt.

Wertung: 2 von 8 €uro
IMDB