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Plakatmotiv: We can be Heroes (2020)

Superbunter superpositiver Superheldenfilm
für den ganz jungen Nachwuchs im Kinosaal

Titel We can be Heroes
(We can be Heroes)
Drehbuch Robert Rodriguez
Regie Robert Rodriguez, USA 2020
Darsteller

YaYa Gosselin, Pedro Pascal, Priyanka Chopra, Lyon Daniels, Andy Walken, Hala Finley, Lotus Blossom, Dylan Henry Lau, Andrew Diaz, Isaiah Russell-Bailey, Akira Akbar, Nathan Blair, Vivien Lyra Blair, Adriana Barraza, Boyd Holbrook u.a.

Genre Abenteuer, Superhelden
Filmlänge 100 Minuten
Deutschlandstart
25. Dezember 2020 (Streaming Premiere)
Inhalt

Feindliche Aliens entführen alle Superhelden, die unsere Erde beschützen, darunter Marcus Moreno, Tech-No und Miracle Guy. Der Präsident der USA erhält eine Nachricht der Aliens, in der steht, dass die Aliens die Erde in drei Stunden übernehmen werden. Die letzte Hoffnung der Menschheit sind nun die Kinder der Superhelden: Guppy, Rewind, A Capella, Missy Moreno, Fast Forward, Ojo und Slo-Mo.

Die Kinder müssen sich schleunigst zusammenraufen, ein Team bilden und ihren Eltern nacheifern, um die feindlichen Invasoren aus dem All abzuwehren.

Von den Sicherheitskräften der Heroics gejagt, die die Kinder in vermeintlich sicher Schutzräume sperren wollen, verstecken sich die Kinder bei Missys Großmutter, Anita Moreno, doch über Missys Armband, in dem sich ein Sender befindet, können sie lokalisiert werden.

Während Anita die Kinder trainiert und motiviert, um zusammen gegen die Aliens zu kämpfen, sitzen die gefangenen Superhelden in einem Raum des Alien-Mutterschiffs und streiten sich. Die Superhelden-Sprösslinge müssen aus dem Vollen schöpfen, um die Katastrophe abzuwenden und ihre Eltern zu retten – von Elastizität über Zeitkontrolle bis hin zur Fähigkeit, die Zukunft vorhersagen zu können …

Was zu sagen wäre

Greta Thunberg und Herbert Grönemeyer haben Recht: Kinder an die Macht. Nur so kann die Erde gerettet werden. So, wie die 18-jährige Schwedin uns wochenweise unsere Umweltsünden vorhält, scheint das tatsächlich ein gangbarer Weg. Und Robert Rodriguez hat ihn mal ausprobiert. Der Mann, dessen Splatterware mühelos das Label "erst ab 18 Jahren freigegeben" begründet (Sin City 2: A Dame to Kill For – 2014; Machete Kills – 2013; Machete – 2010; Planet Terror – 2007; Sin City – 2005; Irgendwann in Mexico – 2003; From Dusk Till Dawn – 1996; Desperado – 1995; El Mariachi – 1992), bietet dafür seinen Kindern ja immer wieder bunte Abenteuer wie die drei Spy Kids-Filme oder "Die Abenteuer von Sharkboy und Lavagirl" (2005). So ist auch dieser Film hier einer für alle zwischen 5 und 15 Jahre, ein knallbuntes, lilalastiges Popcorn-Abenteuer, in dem die etablierten Superhelden ganz schön alt aussehen. Eitel sind sie und streiten sich unentwegt. Kein Wunder, dass ein paar Aliens von Außerhalb sie im Handumdrehen außer Gefecht gesetzt haben. Ihre Kinder können es besser: Immer im Schatten ihrer berühmten Eltern haben sie gelernt, dass Zusammenhalt und Miteinander das A und O sind, um die Unbilden des Lebens zu besiegen.

Rodriguez hat großen Spaß an seinem fröhlichen Heldenspektakel mit handgemachten Special Effects, die aussehen, als seien sie nur eine erste Renderarbeit zu einem der kommenden Marvel-Filme. Das gibt dem Kinderabenteuer einen liebevoll nerdigen Sofatouch, mit dem wir Noodles erleben, der Hals und Arme lang strecken kann wie Spaghetti, die Zwillinge Fast forward und Rewind, die die Zeit vor- bzw., zurückspulen können. Und da ist Wild Card, der, wie der Name andeutet, alle Superkräfte besitzt, die man sich so vorstellen kann – er kann sie nur nicht  kontrolliert abrufen und einsetzen; das wird er im Laufe des Films lernen müssen, sollen seine Freunde nicht untergehen. Und es gibt Wheels. Der ist super intelligent und sitzt im Rollstuhl, was hier keine Tragik ist – tatsächlich, sagt er, seien seine Beinmuskeln zu stark; würde er aufstehen, würden sie seine Knochen zerbröseln.

Man kann den superbunten superpositiven Superheldenfilm als eine Art Fortsetzung von Rodriguez' Sharkboy-und-Lavagirl-Film ansehen. Im neuen Film sind sie zwei der Superhelden, die es nicht mehr so recht gebacken kriegen. Deshalb muss ihre Tochter ran, die kleine Guppy, gerade mal sechs Jahre alt, die in Wut zum Tier wird und im Hai-Rausch mit Hai-Kraft um sich prügelt. Am Ende liegen sich alle glücklich in den Armen, liebevoll, bewundernd, mit gegenseitigem Verständnis. Da klatschen auch die Aliens Beifall, deren augenscheinlich böse Agenda gar keine solche ist, sondern ganz etwas Positives verfolgt.

Robert Rodriguez will die Kleinsten vor dem Bildschirm (der Film kam wegen der Corona-Pandemie nicht ins Kino, sondern zu Netflix) mit lila Tentakeln zwar etwas gruseln, aber ja nicht dauerhaft beunruhigen.

Wertung: 4 von 8 €uro
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