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Plakatmotiv: Kick-Ass (2010)

Beinharte Superhero-Entweihung

Titel Kick-Ass
(Kick-Ass)
Drehbuch Jane Goldman & Matthew Vaughn
nach Comics von Mark Millar & John Romita Jr.
Regie Matthew Vaughn, USA 2010
Darsteller

Aaron Johnson, Chloë Grace Moretz, Nicolas Cage, Garrett M. Brown, Clark Duke, Evan Peters, Deborah Twiss, Lyndsy Fonseca, Sophie Wu, Elizabeth McGovern, Christopher Mintz-Plasse, Stu 'Large' Riley u.a.

Genre Comic-Verfilmung
Filmlänge 117 Minuten
Deutschlandstart
22. April 2010
Inhalt

Fast unsichtbar in der Schule und mit einem Haufen Comics im Schrank ist Dave Lizewski ein völlig durchschnittlicher Teenager – bis er die Entscheidung fällt, ein Superheld zu werden.

Er schlüpft in ein grünes Ganzkörperkostüm, setzt sich eine Maske mit Schlitzen für Augen und Mund auf, schnappt sich zwei Bleirohre als Kampfknüppel und zieht als „Kick-Ass” in den Kampf gegen das Böse. Das einzige Problem dabei ist, dass er auf seinen nächtlichen Patrouillen nicht mal ein winziges Fünkchen Superkraft zu bieten hat und sich vor Schurken in Acht nehmen muss, die etwas mehr Power aufweisen. Doch dann gelingt ihm tatsächlich sein erster großer Kampf und so wird er zum MySpace-Helden.

Ebenfalls maskiert, aber schon länger im Geschäft – mit todbringendem Ernst – sind zwei andere Rächer, auf die er bald trifft: Eine unaufhaltsame 11-jährige, die ihr rasiermesserscharfes Doppelschwert als „Hit Girl” schwingt, sowie ihr panzerbrechender Vater, der erbarmungslos als „Big Daddy” zupackt.

Dazu gesellt sich mit „Red Mist” noch ein weiterer Superheldennachahmer.

Diese eigenwillige und durchaus energische Allianz bekommt es schnell auch mit mächtigen Feinden zu tun und wird von Gangsterboss Frank D'Amico, der sich sein Drogenrevier nicht von ein paar dahergelaufenen Strumpfhosen wegnehmen lassen will, auf die Probe gestellt. Blut wird fließen …

Was zu sagen wäre

Holla! Die Mädchencliquen, die sich in die Vorstellung verirrt hatten (ist Aaron Johnson angesagter Teen-Star?), guckten mehr weg, als hin. Es geht ordentlich zur Sache; das aber durchweg amüsant und witzig. Plakatmotiv (US): Kick-Ass (2010) Matthew Vaughn hat viel Wert darauf gelegt, die Superhero-verarschende, beinharte Comicvorlage von Mark ("Wanted") Millar möglichst 1:1 umzusetzen. Dass FSK-Freigabe "ab 16" gilt und nicht etwa "ab 18", zeigt, dass ein bisschen Entschärfung sein musste.

Macht aber nichts.

Die Typen sind gut besetzt, die Kostüme leidlich albern, die Schurken ein Minimum überzogen – wobei nur Schurke-der-Saison Mark Strong (Robin Hood – 2010; Sherlock Holmes – 2009) blass bleibt. Seine Performance sieht aus, als habe er den (immer) großartigen Stanley Tucci in einer seiner Rollen kopiert.

Die Kick-Ass-Story ist in sich schlüssig und Nicolas Cage ("Bad Lieutenant" – 2009; Ghost Rider – 2007; Corellis Mandoline – 2001; Family Man – 2000; Nur noch 60 Sekunden – 2000; Bringing Out the Dead – 1999; Spiel auf Zeit – 1998; Stadt der Engel – 1998; Im Körper des Feindes: Face/Off – 1997; Con Air – 1997; The Rock – Fels der Entscheidung – 1996; Leaving Las Vegas – 1995; 2 Millionen Dollar Trinkgeld – 1994; Red Rock West – 1993; Wild at Heart – 1990; Peggy Sue hat geheiratet – 1986; Cotton Club – 1984; Rumble Fish – 1983; Ich glaub' ich steh' im Wald – 1982) als Big Daddy und mehr noch Chloë Moretz als Hit Girl liefern herrliche Karikaturen ab.

Etwa zeitgleich drehte James Gunn mit Super eine ähnliche Superhero-Verarsche – unter anderem mit Liv Tyler und Kevin Bacon – die zeigt, wie schnell man eine an sich gute Idee in den Sand setzen kann.

Wertung: 7 von 7 €uro
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