In Danang soll Colonel Mike Kirby gegen die Vietcong kämpfen. Mit seiner Einheit, die frisch von der Akademie kommt, macht er sich daran, seinen Auftrag bestmöglich zu erfüllen.
Sie sollen einen Gefechtsstand gegen den Vietcong errichten. Doch die Verluste sind hoch: Ständig sind sie Granatenwerferüberfällen ausgesetzt. Wegen der Treffgenauigkeit der Gegner vermutet Kirby einen Verräter in den eigenen Reihen.
Kriegsberichterstatter George Beckworth begleitet die Truppe und hält mit seiner kritischen Haltung gegenüber dem Krieg keineswegs hinterm Berg. Doch viel Zeit zum Diskutieren bleibt nicht, weil die Männer einem zahlenmäßig weit überlegenden Feind gegenüberstehen …
„Was wird denn jetzt aus mir?“, fragt der kleine vietnamesische Junge. Da entgegnet der Colonel der Green Barets, während er den Jungen, der alles verloren hat, in den Sonnenuntergang begleitet: „Das lass meine Sorge sein, junge. Du bist es, worum es hier geht.“ Und mit Hier meint der Colonel den Krieg in Vietnam, genauer den Einsatz der USA im dortigen Krieg. Dieser Einsatz, dem die US-Öffentlichkeit nicht die rechte Begeisterung entgegenbringt, ist dringend nötig für den Weltfrieden. „In Vietnam kämpfen wir gegen die kommunistische Weltherrschaft!“
John Wayne ist beliebt für die Darstellung heldenhafter Männer im noch Wilden Westen. Selten führt er Regie und wenn, dann ohne im Titelvorspann als Regisseur genannt zu werden. Nur bei Alamo (1960) war er auch offiziell Regisseur. Der Film war ihm eine Herzensangelegenheit. Der heldenhafte Kampf einer kleinen Truppe, die sich gegen die Übermacht der mexikanischen Armee hält, um der US-Armee dringend benötigte Zeit zum Aufbau eines Truppenkontingents zu verschaffen. „Sich gegen die Unterdrückung zur Wehr setzen und für dass Recht kämpfen …“, dieses Thema hat ihn 1960 gereizt und es reizt ihn heute, wo die Tet-Offensive der Vietkong-Guerilla den Amerikanern große Verluste und vor allem eine Propagandaniederlage bescherte, und in den Straßen der USA die Proteste gegen den Krieg wachsen. Waynes Soldaten sehen Vietnam im Würgegriff chinesischer, russischer und tschechischer Kommunisten, die sich das Land untertan machen wollen. Deswegen ist es richtig und notwendig, dort den weit entfernten, fremden Menschen zu helfen, sich gegen die kommunistische Unterdrückung zu wehren.
Diese Kommunisten, also der Vietcong, sind im Film gesichtslose Monster, die sich an keine Kriegsregel halten und keine Gefangenen machen. Sie vergewaltigen Frauen nicht nur, sie tun das „brutal“. Sie schlitzen Kinder auf, bauen martialische Fallen, die Menschen aufspießen oder vergiften und vergnügten sich in ihren feudalen Kommandopalästen mit Edelnutten. Die unterjochten Südvietnamesen sind wehr- und hilflose Bauern, denen die US-Soldaten mit offenen Armen zu Hilfe kommen. Di GIs herzen Kinder, bieten jederzeit eine helfende Hand und ihre Ärzte heilen, wo sie nur können, und haben immer eine Schokolade für die lieben Kleinen dabei. Und die bessere Taktik haben sie natürlich auch; ihr kommandierender Offizier ist immerhin John Wayne himself, der nicht nur auf dem Regiestuhl sitzt, sondern auch die Hauptrolle spielt (El Dorado – 1967; Die vier Söhne der Katie Elder – 1965; Held der Arena – 1964; McLintock – 1963; Der längste Tag – 1962; Hatari! – 1962; Der Mann, der Liberty Valance erschoss – 1962; Das war der Wilde Westen – 1962; Die Comancheros – 1961; Land der 1000 Abenteuer – 1960; Alamo – 1960; Rio Bravo – 1959; Der letzte Befehl – 1959; Der schwarze Falke – 1956; Der See-Fuchs – 1955; Man nennt mich Hondo – 1953; Rio Grande – 1950; In letzter Sekunde – 1949; Der Teufelshauptmann – 1949; Red River – 1948; Die Freibeuterin – 1942; Ringo – 1939; Westwärts! – 1935).
Waynes Colonel Mike Kirby hat nichts dagegen, wenn ein enttarnter Vietcong-Spitzel von seinen Leuten ordentlich malträtiert wird. Der hat schließlich Frauen und Kinder auf dem Gewissen. Waynes Drehbuchautoren haben sich, damit die erzkonservative politische Haltung nicht ganz so offensichtlich ist, die Figur eines skeptischen Journalisten ausgedacht, der die Truppe begleitet. Colonel Kirby findet das okay, „weil man über Vietnam nur reden kann, wenn man es selber gesehen hat“, also nicht reden sollten wohl all die Demonstranten in den USA, Studenten, Friedensbewegte, die selbst nie in Vietnam waren. So wie übrigens auch John Wayne es nie war, er auch nicht im Zweiten Weltkrieg war; als Vater von vier Kindern und mit einer lädierten Schulter war er damals vom Militärdienst befreit worden. Der skeptische Journalist hat die dramaturgische Aufgabe, die Politik und das handeln der Militärs zu hinterfragen, womit er aber nicht weit kommt. Denn bald hat er genug Gräuel gesehen, um seine Haltung in Zweifel zu ziehen. Als der Colonel ihn fragt, was er denn in seiner Zeitung über seine Erfahrungen schreiben werde, sagt der Journalist nur: „Wenn ich alles aufschriebe, was ich gesehen habe, würde ich wahrscheinlich meinen Job verlieren.“ Denn die Presse, die TV-Sender sind in diesem Stück liberale Wahrheitsverdreher, Handlanger der Kommunisten und Freiheitsberauber, die über die Gräuel und die wahren politischen Hintergründe einfach nicht, oder nicht korrekt berichten.
Die Hintergründe des Konflikts zwischen Nord- und Südvietnam bleiben im Dunkeln. Wir erfahren nichts über die Ursachen, lediglich, dass die Kommunisten das Land erobern wollen. So ist es leicht, sich im Kinosessel auf die Seite der freundlichen Amerikaner zu schlagen, die es den blutrünstigen Kommis aber mal so richtig zeigen. Schon im Schwarzen Falken ist John Wayne ja erfolgreich gegen meuchelnde Indianer gezogen und hier ersetzt er die Indianer durch kommunistisch unterwanderte Nordvietnamesen. Das ist der Film im Grunde: eine Mischung aus Alamo, Der Schwarze Falke und Der letzte Befehl. Ein Western mit Green Barets statt Cowboys, den man als mäßig spannend inszenierten Actionfilm anschauen kann, den man aber bloß nicht ernst nehmen sollte.