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Plakatmotiv: The Commuter (2018)

Ein ordentlicher B-Film

Titel The Commuter – Die Fremde im Zug
(The Commuter)
Drehbuch Byron Willinger & Philip de Blasi & Ryan Engle
Regie Jaume Collet-Serra, USA, UK, Fr., China, Kan., Sp. 2018
Darsteller

Liam Neeson, Vera Farmiga, Patrick Wilson, Jonathan Banks, Sam Neill, Elizabeth McGovern, Killian Scott, Shazad Latif, Andy Nyman, Clara Lago, Roland Møller, Florence Pugh, Dean-Charles Chapman, Ella-Rae Smith, Nila Aalia u.a.

Genre Action, thriller
Filmlänge 104 Minuten
Deutschlandstart
11. Januar 2018
Inhalt

Michael MacCauley ist Versicherungsmakler und führt ein beschauliches Leben. Seit zehn Jahren pendelt er jeden Tag mit dem Zug aus dem verschlafenen Vorort, in dem er mit seiner Familie lebt, nach Manhattan. Doch eines Tages wird seine Routine gestört: Er trifft während der morgendlichen Zugfahrt auf eine mysteriöse Fremde namens Joanna, die sich zu ihm setzt und ihn in ein Gespräch verwickelt.

Nach und nach offenbart sie Michael, dass sie nicht einfach nur an Smalltalk interessiert ist. Wenn er mit Hilfe von zwei vagen Hinweisen einen bestimmten Passagier an Bord des Zuges findet, dann winkt ihm eine hohe Belohnung. Sollte er sich jedoch weigern, ist nicht nur das Leben aller Mitreisenden in Gefahr, sondern auch das von Michaels Familie. Ihm bleibt keine andere Wahl, als Joannas Spiel mitzuspielen – und er hat nur eine Stunde Zeit …

Was zu sagen wäre

Ein Durchschnittstyp, ein voller Zug, 100.000 Dollar, ein geheimnisvolles Angebot. Und auf dem Regiestuhl sitzt Jaume Collet-Serra, der Liam Neeson auch schon mal in einem fliegenden Passagierflugzeug auf Kriminellenjagd getrieben hat (The Shallows: Gefahr aus der Tiefe – 2016; Non-Stop – 2014; Unknown Identity – 2011). Dann wird es sich um einen bedeutungslosen, straighten Actionfilm handeln. Und so ist es. Bedeutungslos im Sinne der Filmgeschichte, die solche Filme immer wieder hat kommen und gehen sehen. Früher nannte man solche Produktionen B-Filme. Plakatmotiv: The Commuter (2018) Sie liefen Doppelvorstellungen (Double Features) im Kino. Zusammengestellt wurden diese Double Features im allgemeinen aus einem A-Film mit hohen Produktionswerten und einem (oft kürzeren) B-Film aus dem Low-Budget-Bereich. Es gab aber auch Doppelvorstellungen mit zwei B-Filmen.

In diesem mit aufwendigen CGI-Effekten aufgemotzten Thriller muss aus irgendeinem Grund ein Unbekannter in einem Pendlerzug ("The Computer" = Der Pendler) ausfindig gemacht werden. Ein Versicherungsverkäufer, gerade entlassen und in Geldsorgen – und früher bei der Polizei – soll das übernehmen, andernfalls sterben seine Frau und sein Sohn. Der Großteil des Films spielt in diesem Zug, in dem nun Versicherungsmann Michael mit der alten Spürnase eines Cops auf die Suche geht. Sein erster, gedacht unauffälliger Versuch, Hilfe zu rufen, endet mit dem Tod eines befreundeten Mit-Pendlers. Als Michael bald glaubt, den Richtigen identifiziert zu haben, liegt der bald tot im Radlager des Zuges und entpuppt sich als FBI-Agent. So hält der Film auf engem Raum eine hohe Spannung. Auch, weil Collet-Serras Lieblingshauptdarsteller Liam Neeson für reine Actionvehikel zu schade ist und hier zwischen überschaubaren Actionszenen in Dialogen mit harmlosen, unschuldigen, langweiligen, freundlichen Pendlern seinen Charme und seine Thrillererfahrung ausspielen kann (The Secret Man – 2017; 96 hours – Taken 3 – 2014; A Million Ways to Die in the West – 2014; Non-Stop – 2014; 96 hours – Taken 2 – 2012; The Dark Knight Rises – 2012; Battleship – 2012; Zorn der Titanen – 2012; Unknown Identity – 2011; 72 Stunden – The Next Three Days – 2010; Das A-Team – Der Film – 2010; Kampf der Titanen – 2010; 96 Hours – 2008; Batman Begins – 2005; Tatsächlich… Liebe – 2003; Gangs of New York – 2002; K-19 – Showdown in der Tiefe – 2002; Das Geisterschloss – 1999; Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung – 1999; Les Misérables – 1998; Michael Collins – 1996; Rob Roy – 1995; Nell – 1994; Schindlers Liste – 1993; Ehemänner und Ehefrauen – 1992; Darkman – 1990; Das Todesspiel – 1988; Suspect – Unter Verdacht – 1987; "Auf den Schwingen des Todes" – 1987; Mission – 1986; Krull – 1983; Excalibur – 1981).

Die eigentliche Action hält der Film, auch da ganz im Geiste des B-Pictures, sich für das Finale mit großem Budenzauber auf und auch in der Frage, was eigentlich hinter dem mysteriösen Fremden im Zug stecken könnte, fällt B-Fimmäßig hanebüchen aus. Die Auflösung ist zwar wichtig für die Zufriedenheit der Zuschauer, aber relevant wie ein MacGuffin eben ist: eigentlich nur dafür da, eine Geschichte in Gang, Menschen in Bewegung zu setzen.

Ein Film wie dieser ist bedeutungslos für die Filmgeschichte. Aber er unterhält für den Moment und verdirbt nicht die Laune für den Samstagabendzug durch die Clubs der Stadt.

Wertung: 4 von 8 €uro
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