Als Dr. Martin Harris nach einem schweren Autounfall aus dem Koma erwacht, ist das für ihn der Beginn eines Albtraums: Seine Frau erkennt ihn nicht mehr und ein anderer Mann hat Harris' Platz eingenommen. Nicht nur als ihr Ehemann, auch als angesehener Wissenschaftler, der auf einem Kongress einen wichtigen Vortrag halten sollte.
Als wäre das nicht genug, wird er auch noch von einem Killer gejagt. Was ist mit ihm passiert? Harris beginnt an seinem Verstand zu zweifeln. Um seine Frau und sein altes Leben zurück zu gewinnen, macht er Gina ausfindig, die Taxifahrerin, die ihn bei dem Unfall gerettet hat.
Sie und der ehemalige Stasi-Agent Jürgen sind seine einzigen Verbündeten im Kampf um seine Identität gegen einen übermächtigen Gegner ...
Roman Polanski holte sich 1988 Harrison Ford vor die Kamera und erzählte die Geschichte eines Arztes, dem in Paris erst die Ehefrau und anschließend der Glaube an die Hilfe der Polizei abhanden kam. Der Arzt begab sich in die Welt der Pariser Kleinganoven und Drogendealer und mutierte im Laufe der Nacht zu einem unerschrockenen Einzelkämpfer wider das Böse. Der Film heißt Frantic und ist auch heute (2011) noch ein gern gesehener Klassiker.
Der vorliegende Film "Unknown Identity", der eine sehr ähnliche Geschichte erzählt – mit dem Unterschied, dass sich der Arzt hier quasi selbst verliert, weil ihm seine Erinnerungen abhanden kommen –, ist in einem Jahr vergessen, auch, weil der Filmtitel austauschbar ist. Der klassische Leinwand-Cheesburger: Kurze Zeit unterhaltsam, aber nicht sättigend. Schön, dass mal ein Action-Thriller ganz in Berlin spielt, da können wir ein bisschen Drehort-Spotting betreiben. Und Liam Neeson ist ein Schauspieler, der auch dünne Geschichten mit Bedeutung auflädt (72 Stunden – The Next Three Days – 2010; Das A-Team – Der Film – 2010; Kampf der Titanen – 2010; 96 Hours – 2008; Batman Begins – 2005; Tatsächlich… Liebe – 2003; Gangs of New York – 2002; K-19 – Showdown in der Tiefe – 2002; Das Geisterschloss – 1999; Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung – 1999; Les Misérables – 1998; Michael Collins – 1996; Rob Roy – 1995; Nell – 1994; Schindlers Liste – 1993; Ehemänner und Ehefrauen – 1992; Darkman – 1990; Das Todesspiel – 1988; Suspect – Unter Verdacht – 1987; Mission – 1986; Krull – 1983; Excalibur – 1981).
Die Action ist einem solchen Film angemessen, der Thrill einigermaßen, des Rätsels Lösung gegen Ende nicht plausibel, wenn man die ersten Filmminuten dazu in Relation stellt, das Happy End gänzlich unbedarft und ärgerlich.
Aber January Jones ("Mad Men", 2007, X-Men: Erste Entscheidung, 2011) ist wieder eine wunderbare Augenweide. Und schließlich hat Kino ja auch immer was mit gucken zu tun.