Perseus – Findelkind. Halbgott. Gezeugt von Zeus, dem Göttervater, geboren von der Erdenfrau Danae, aufgewachsen, ahnungslos, als Mensch. Ohnmächtig muss er erleben, wie seine Familie dem Rachegott Hades, dem Herrn der Unterwelt, zum Opfer fällt.
Hades war sauer, weil die Bewohner der Stadt Argos entschieden haben, dass eigentlich niemand Götter brauche. Jetzt allerdings ist auch Perseus sauer: Weil er nun nichts mehr zu verlieren hat, erklärt er sich zu dem Versuch bereit, Hades zu überwinden, bevor dieser den Götterkönig Zeus entmachtet und die Erde ins Höllenchaos stürzt. Auf gefährlichen Pfaden führt Perseus eine Gruppe Krieger in die verbotenen Welten. Dabei muss er sich gegen gigantische Skorpione und die schlängelnde Medusa zur Wehr setzen, doch eine Chance auf Erfolg hat er nur, wenn er seine göttliche Kraft akzeptiert. Das genau aber will Perseus nicht.
Mit Göttern, die Menschen so etwas antun, wie Zeus der Danae oder Hades den Bewohnern von Argos, will Perseus nichts zu tun haben …
Wie zu erwarten: Markige Worte, wuchtige Kerle, saftige Special Effects und die Spannungsbögen sind auf der Strecke geblieben. Man muss sich nicht in der griechischen Mythologie auskennen, um zu ahnen, wie der Film ausgeht – Götter in die Schranken gewiesen, alle Monster tot, Weib im Arm, komische Nebenfiguren machen noch einen Spruch. So weit, so Hollywood, so normal.
Schicke Skorpione, spannende Medusa, alberner Krake
Der Kampf gegen die Skorpione sieht schick aus. Der Kampf gegen Medusa ist effektreich, spannend, gruselig, okay. Der Film als Ganzes ist eine Nummernrevue, der die Dramaturgie abhanden gekommen ist. Schon im Trailer wurde ein gigantischer Kraken als Höhepunkt verkauft. In der Tat ist er Perseus letzter Gegner (also „Höhepunkt”). Im fertigen Film aber ist nur unwesentlich mehr vom Kraken zu sehen ist, als im Trailer und das Vieh schaukelt rum wie ein aufgeblasenes Gespenst in der heimischen Geisterbahn und brüllt – tut aber nicht wirklich was.
Der Olymp, das paradiesische Reich der Götter, sieht aus, wie ein erschöpfter Tuntenball am Christopher Street Day, der auf Tafelrunde macht – da kann ich jeden erstgeborenen Halbgott verstehen, der in diesem larmoyanten Kühlschrank nicht leben möchte.
3D kriegt Punktabzug
Ich hatte das Pech, den Film nur in einer 3D-Kopie zu sehen. Der Film ist klassisch 2D gedreht. Der aufgesetzte 3D-Effekt macht den ohnehin albernen Film kaputt. Der perspektivische Effekt wirkt wie aus den 60er Jahren und jede rasant geschwenkte Action wirkt, wie mit Shutter projiziert. Furchtbar: Die 3D-Version bekommt zwei Punkte Abzug!