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Plakatmotiv: Jumper (2008)

Ein wildes Gehopse durch die Welt,
dem die Gunst eines Drehbuches fehlt

Titel Jumper
(Jumper)
Drehbuch David S. Goyer & Jim Uhls & Simon Kinberg
nach dem gleichnamigen Roman von Steven Gould
Regie Doug Liman, USA 2008
Darsteller

Hayden Christensen, Samuel L. Jackson, Jamie Bell, Rachel Bilson, Diane Lane, Michael Rooker, AnnaSophia Robb, Max Thieriot, Jesse James, Tom Hulce, Kristen Stewart, Teddy Dunn, Barbara Garrick, Michael Winther, Massimiliano Pazzaglia, Shawn Roberts, Nathalie Cox, Meredith Henderson u.a.

Genre Action, Abenteuer
Filmlänge 88 Minuten
Deutschlandstart
27. März 2008
Inhalt

David Rice hatte sich immer für einen ganz normalen Typen gehalten, bis er mit 15 seine Fähigkeit zu teleportieren entdeckt. Binnen Sekunden kann er an jeden beliebigen Ort der Welt springen. Die perfekte Methode, seinem tristen Elternhaus zu entkommen und bei einem Zwischenstopp im Banktresor gleich noch das nötige Kleingeld für ein Luxusleben in New York einzusammeln.

David genießt seine neue Mobilität in vollen Zügen: Morgens zum Surfen nach Hawaii, mittags Lunch auf dem Kopf der Sphinx und abends ein Abstecher in die Londoner Clubszene. Als er den abgebrühten Griffin kennenlernt, stellt sich heraus, dass er längst nicht der einzige Jumper ist. 

Eines Tages jedoch kommt ihm Roland auf die Spur, der die rätselhaften Diebstähle aus den Banken aufklären will. Roland gehört zur Geheimorganisation der Palladine. Er nennt Leute wir David "Jumper" und will sie töten. Von Griffin erfährt David, dass zwischen den Paladinen und den Jumpern schon seit Jahrhunderten ein Krieg tobt. Als Davids große Liebe Millie auch noch in Gefahr gerät, eskaliert das Ganze dann endgültig …

Was zu sagen wäre

Coming of Age mit Actionelementen: Ein Junge kommt in die Pubertät und merkt, dass er sich verändert. Diese Veränderung stellt sein gesamtes bisheriges Leben auf den Kopf. Er verlässt sein Zuhause, zieht in die weite Welt und macht Karriere und sich Konkurrenten und Feinde. Soweit, so üblich.

Im vorliegenden Fall entwickelt der Junge Superkräfte, er kann sich überall hin teleportieren, in einem Augenblick aus Ann Arbor, Michigan, auf den Kopf der Sphinx vor Kairo. Das stellt nicht nur Ansprüche ans Reisebudget der Filmcrew, wenn die Teleportationen in alle Welt halbwegs realistisch wirken sollen. Das stellt auch Ansprüche an das Drehbuch. Denn was soll diese Kraft bewirken? Wie soll sich der Protagonist mit ihr entwickeln? Der David im Film, dem die Mutter weggelaufen ist, als er fünf Jahre alt war, und dessen Vater abends auf dem Sofa im Unterhemd Bier trinkt, verlässt mit 15 dieses "Zuhause" und zieht nach Manhattan. Mit seinen speziellen Fähigkeiten raubt er ein paar Tresore leer, kauft sich ein schickes Appartement und lebt dann sein Leben vor sich hin. Das ist für den Kinozuschauer ermüdend, einem immer nur dabei zuzusehen, wie er seinen Vergnügungen nachgeht. Zumal der Typ nicht sympathisch ist, keine positive Ausstrahlung hat.

Hayden Christensen, der vor einigen Jahren den Anakin Skywalker, der sich in Darth Vader wandelt, gespielt hat, hat immer noch kein Charisma entwickelt. Stoisch stapft er durch seine Rolle, hat für romantische Szenen denselben Gesichtsausdruck wie für grimmige Szenen oder für Actionszenen und hangelt sich durch ein 08/15-Abeneuer. Als Jumper ist er Teil einer uralten Gemeinschaft, die von einer anderen uralten Gemeinschaft, den Paladinen, gejagt und getötet wird. Plakatmotiv: Jumper (2008) Da steht als Roland Samuel L. Jackson an der Spitze ("Snakes on a Plane" – 2006; Kill Bill: Vol. 2 – 2004; xXx – Triple X – 2002; Spurwechsel – 2002; Unbreakable – Unzerbrechlich – 2000; Shaft – Noch Fragen? – 2000; Rules – Sekunden der Entscheidung – 2000; Deep Blue Sea – 1999; Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung – 1999; Verhandlungssache – 1998; Out of Sight – 1998; Sphere – Die Macht aus dem All – 1998; Jackie Brown – 1997; 187 – Eine tödliche Zahl – 1997; Tödliche Weihnachten – 1996; Die Jury – 1996; Stirb langsam – Jetzt erst recht – 1995; Pulp Fiction – 1994; True Romance – 1993; Jurassic Park – 1993; Loaded Weapon 1 – 1993; Stunde der Patrioten – 1992; Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia – 1990; Der Exorzist III – 1990), der als Motivation, Jumper zu töten, den Glaubenssatz „Nur Gott darf solche Macht haben!“ vor sich herträgt.

Jumper und Paladine werden als Eigenschaftsträger nicht weiter erklärt, es gibt sie einfach. Der Film wendet sich an ein eher junges Publikum, das weniger auf Erklärungen und mehr auf Action und erste zarte Bande scharf ist. Die entwickeln sich zwischen Hayden Christensen und Rachel Bilson, die bis vergangenes Jahr in der TV-Serie "O.C. Kalifornien" die schnippische Teenagerin Summer spielte. Intensität und Variantenreichtum ihres Spiels gleichen auf der großen Leinwand denen von Christensen; die beiden sollen sich auch hinter der Kamera gut verstanden haben und ein Paar geworden sein.

Es entwickelt sich eine anstrengende Hopserei durch prominente Schauplätze der Welt – mit Sprengstofffallen und einem englischen Doppeldeckerbus, der in die Wüste teleportiert wird – die zu keinem rechten Ende führen will. Also bekommt der Film eines aufgepfropft. Geplant sei, sagt Regisseur Doug Liman (Mr. & Mrs. Smith – 2005; Die Bourne Identität – 2002; Go! Das Leben beginnt erst um 3.00 Uhr morgens – 1999), eine Trilogie. Prompt entwickelt der Film auch noch einen handfesten Ödipuskomplex für die nächsten Runden auf der Leinwand. Da wird dann Diane Lane wohl noch einen größeren Part bekommen, nachdem sie hier nur Stichwortgeberin ist (Untraceable – 2008; Die Hollywood-Verschwörung – 2006; Unter der Sonne der Toskana – 2003; Untreu – 2002; The Glass House – 2001; Hardball – 2001; Der Sturm – 2000; Mein Hund Skip – 2000; Mord im Weißen Haus – 1997; Jack – 1996; Judge Dredd – 1995; Cotton Club – 1984; Straßen in Flammen – 1984; Rumble Fish – 1983; Die Outsider – 1983).

Wir werden diese Fortsetzungen abwarten müssen. Die Produktion von "Jumper" hat 85 Millionen US-Dollar gekostet, weltweit in den Kinos eingespielt hat er nach Kassenschluss 225 Millionen Dollar.

Wertung: 2 von 7 €uro
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