Hohe Kalauerdichte bei dieser Parodie auf das zeitgenössische Kino. Es weht der Geist der Nackten Kanone, die 1988 Polizeifilme und -serien hops genommen hat und tatsächlich gelingt es Gene Quintano, aus den aktuellen Polizeifilmen, die sich über Action und jammernde Gitarren bei hallenden Drums auf dem Score definieren, jede Menge gehobenen Unsinn zu destillieren. Emilio Estevez als Cop Colt zitiert Clint Eastwoods Dirty Harry – „Jetzt spekulierst Du, ob ich noch eine Kugel im Lauf habe …“ – und ballert dann mit allem, was der Holster hergibt, also neben Colt auch Schnellfeuergewehre, Raketenwerfer und Granaten, einen 24-hrs.-Grocerystore aus den Händen zweier Ladendiebe frei: „Danken Sie mir nicht. Ich bin Polizist.“ Dass sein Partner auf den Namen Luger hört (wie die gleichnamige Waffenfirma), gehört bei der aufgeführten Gag-Dichte zu den platteren Witzen.

Die Rahmenhandlung folgt im Groben dem ersten Lethal Weapon-Film. Die Cops kommen einem Rauschgiftschmuggler auf die Spur, der seine Wurzeln in der CIA und in Vietnam hat. Den spielt William Shatner, sonst eher bekannt als streitbarer, unerschrockener und vor allem ewiger Captain James T. Kirk vom Raumschiff Enterprise. Hier mimt er mit augenrollender Lust den giftigen Schurken, der unter dem Deckmantel fröhlicher Pfadfinderinnen Kokain ins Land schmuggelt. Zwischendrin hat Bruce Willis einen kurzen Auftritt im Schießer Feinripp-Unterhemd, dem gerade sein Wohnwagen in die Luft gebombt wurde, eine Zeugin schlägt beim Verhör lasziv die Beine übereinander und macht damit das halbe Revier verrückt und Emilio Estevez zieht in den Kampf, ausgerüstet wie weiland John Rambo und kippt unter der Last der schweren Waffen kopfüber um. Und natürlich kommt es vor der – wenn auch anders als erwartet – heißen Liebesnacht zum Narbenvergleich zwischen Colt und seiner Freundin-in-Spe Destiny.

Emilio Estevez (Mighty Ducks – Das Superteam – 1992; Freejack – Geisel der Zukunft – 1992; Young Guns – 1988; Die Nacht hat viele Augen – 1987; Rhea M. – Es begann ohne Warnung – 1986; St. Elmo's Fire – 1985; Der Frühstücksclub – 1985; "Repo Man" – 1984) gibt mit blankem, glänzendem Hintern im Mondlicht einen fröhlichen Mel-Gibson-Verschnitt und der seit jahren in kleinen Rollen gut beschäftigte Samuel L. Jackson ("Die Stunde der Patrioten" – 1992; "White Sands – Der große Deal" – 1992; Good Fellas – 1990; Der Exorzist III – 1990) beleuchtet die alternder-Familienvater-Rolle von Danny Glover aus Lethal Weapon aus der zynischen Perspektive. In der Familie des alternden Cop Luger ist es mit der Herzigkeit, der Moral und der großen Liebe nicht gar so ausgeprägt, wie im Vorbild. Neben diesen beiden Hauptgesichtern gibt es zahlreiche Gastauftritte großer, oder auch nur bekannter Namen – neben Bruce Willis etwa Whoopi Goldberg, James Doohan (der hier als "Scottie" nur eine Kaffeemaschine ans Laufen bringen muss, keine Enterprise), F. Murray Abraham, Charlie Sheen, Denis Leary, Denise Richards, Corey Feldman, J.T. Walsh, Charles Napier oder Charles Cyphers.

"National Lampoon's Loaded Weapon 1" ist ein Dauerbeschuss aus Gags – guten, lahmen, in die Hose gehenden, spritzigen – und Gesichtern, die man irgendwo schon mal gesehen hat. Insgesamt gelungene Unterhaltung.