Frances war ganz zufrieden mit ihrem Leben. Ab und an schrieb sie ein Buch. Meistens kritisierte sie aber die Bücher anderer. Ihr gehässiger Tonfall dabei war nicht jeder Autors Sache, aber was soll's. Den Rest der Zeit unterstützte sie ihren Ehemann, der auch schrieb.
Eines Tages musste Frances feststellen, dass ihr Mann gar nicht schrieb, wenn er ... schrieb, sondern mit einer anderen Frau rum machte. Nach ihrer Scheidung musste sie ganz von vorne anfangen.
Eine Freundin („Du musst mal raus“, „Du brauchst Luftveränderung“) schickte sie auf eine Zwei-Wochen-Tour durch die Toscana. Aus diesen zwei Wochen wurde ein neues Leben.
Frances verliebte sich in eine Villa - etwas heruntergekommen, aber romantisch, schön, wundervoll gelegen, Toscana eben - und kaufte sie kurz entschlossen.
Während sie den alten Putz von Villa und von Leben hämmert, keimt auch ein bittersüßes Gefühl wieder ... l'amore ...
Der Film ist sonnig. Die Geschichte hat unerwartete Wendungen, der erste Mann, den Frances – Francesca – in Italien trifft, ist nicht gleich der, um den es sich im weiteren Verlauf des Filmes dreht (beileibe nicht), die bittersüßen Momente sind bittersüß, aber nicht kitschig und ein bisschen ist man dauernd versucht zu behaupten, „fast wie im richtigen Leben“. Und es ist völlig egal, ob es ist, wie im richtigen Leben – das Drehbuch ist in sich geschlossen und stimmig.
Die Inszenierung ist angenehm schnörkellos. Zwischen der gehässigen Petzliese, die Frances gegenüber der Untreue ihres Mannes andeutet und dem Start ins neue Leben nach der Scheidung vergehen ungefähr zwei Filmminuten. Ihr persönliches Drama entwickelt sich dagegen über den ganzen Film. Aber was nicht gezeigt werden muss, bleibt weg. Trifft Frances im Folgenden eine Entscheidung, von der angenommen werden darf, dass der Zuschauer sie kapiert hat, wird gleich zum nächsten Schritt geschnitten – und nicht etwa erst lang und breit erklärt, was Frances da jetzt entschieden hat und warum. Das gibt dem Film einen sehr entspannten Rythmus, dem man sich voller Erwartungen vertrauensvoll hingeben kann.
Und Diane Lane (The Glass House – 2001; Hardball – 2001; Der Sturm – 2000; "Mein Hund Skip" – 2000; Mord im Weißen Haus – 1997; Jack – 1996; Judge Dredd – 1995; Cotton Club – 1984; Rumble Fish – 1983; Die Outsider – 1983) ist großartig. Diese Frau wird seit Walter Hills Straßen in Flammen aus den 80er Jahren unterschätzt. Mit Untreu hat sie ihre dramatischen Qualitäten gezeigt, im vorliegenden Film zeigt sie ihr romantisches Können. Sie ist so gut, dass ich mich in ihr entzückendes Lächeln verliebt habe.