Zwei Jahre später kehrt Wade zurück und Shaft beginnt seinen persönlichen Rachefeldzug. Gegen den Mörder, aber mittlerweile auch gegen korrupte Cops und gegen den hispanischen Drogenhändler Peoples, mit dem Wade ein besonderes Geschäft abschließt.
Dem Schnösel-Sohn mit den scheißteuren Anwälten kann solange nichts passieren, solange die einzige Zeugin von damals verschwunden bleibt. Und weil nun niemand weiß, wo diese Zeugin hin ist, lautet das Spiel, das Shaft spielt: finde die Zeugin, rette den Tag und bleibe dennoch immer cool …
In den frühen siebziger Jahren geriet die schwarze Antwort auf James Bond zur Gallionsfigureines des Blaxploitation-Genres, und mit diesem Remake wird bewiesen, dass John Shaft immer noch der Mann für den Job ist.
Im neuen Jahrtausend tritt Samuel L. Jackson (”Pulp Fiction”, „Stirb Langsam 3 - Jetzt erst recht”) selbstsicher in die Fußstapfen des superlässigen Gesetzeshüters. Und hat nun den Leinwandcharakter, der immer mit ihm in Verbindung stehen wird. Shaft ist Jacksons Alter Ego.
Mit seinem nonchalanten Charisma und seiner patentierten Coolness kann er die Bad Ass-Attitüde des Original-Shafts noch übertreffen. Jener übrigens, Richard Roundtree, hat eine kleine Gastrolle als gealterter Onkel, der noch von seinen Abenteuern in den 1970er Jahren zehrt, als er erfolgreich das afroamerikanische New York durchkämmte; und natürlich ist Mr. Roundtree bei Vertretern meiner Generation auf immer auf den Shaft abonniert. Er hat ihn ja quasi erfunden. Aber die Zielgruppe des aktuell vorliegenden Shaft-Films fände Originale wahrscheinlich entsetzlich … langsam.
Christian Bale gab hier zum zweiten Mal nach American Psycho im selben Jahr die Rolle des skrupellosen und/oder gestörten Manhattan-Schnösels. Er macht das gut. Dieser Walter Wade ist so unsympathisch, wie der Name vermuten lässt. Auf der anderen Seite des Konfliktfelds steht Jeffrey Wright als Drogenboss Peoples. Herausragend. Diese beiden wichtigen Nebenrollen werden großartig gespielt. Der afro-amerikanische Regisseur John Singleton „"Boyz 'N The Hood”) meldet sich nach „Higher Learning” und „Rosewood” mit seinem bislang kommerziellsten Film zurück, ohne dabei sein sozialkritisches Anliegen zu vergessen. Trotz zeitgenössischer Zusätze hat die Story nicht viel von ihrem Blaxploitation-Appeal eingebüßt. Sie wird mehr von ihren Figuren als von ausgefallen Actionsequenzen angetrieben.
Die Produktionskosten betrugen ca. 46 Millionen US-Dollar. „Shaft - Noch Fragen?”. An den Kinokassen kamen 107 Millionen Dollar zusammen - umso erstaunlicher, dass es nie ein Fortsetzung gegeben hat.