Jason McCullough ist auf dem Weg nach Australien, als er das Goldgräberstädtchen Calendar durchkreuzt. Dort sucht man einen Sheriff. McCullough zeigt Interesse für den den Job. Da er hervorragend schießen kann, ist Bürgermeister Perkins entzückt von ihm. Er bietet ihm 150 Dollar monatlich sowie freie Kost und Logis in seinem Haus.
Als der frischgebackene Sheriff den jungen Joe Danby einsperrt, legt sich die Begeisterung des Bürgermeisters. Vater Danby und seine wilden Söhne sind der Schrecken von Calendar und wollen Joes Festnahme nicht hinnehmen. Sheriff McCulloughs ungewöhnliche Methoden verblüffen den alten Danby.
Entgegen seinen sonstigen Gepflogenheiten vertraut er die Angelegenheit professionellen Killern an …
Es gibt keine Saloon-Schlägerei. In jedem Western gibt es eine Saloon-Schlägerei. Gut, es gibt hier eine Schlägerei beim Mittagessen der Goldgräber – aber unter freiem Himmel und nicht im Saloon. Darf eine Parodie auf einen Western sich "Parodie" nennen, wenn es keine Western-Schlägerei gibt? Klar, wenn sie so aufgebaut ist wie "Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe", in dem zwar Männer mit Hüten auf Pferden durch die Stadt reiten, die aussieht, wie eine kleine Westernstadt, und sich in Duellen gegenseitig umschießen und auch alle aussehen, wie die Männer und Frauen, die wir in Western sonst sehen – und die dann aber alle nicht so reden wie in Western und sich auch nicht verhalten wie in Western. Manche Dialoge sind wunderbar, sprühen Witz und Ironie.
Vor allem James Garner (Die fünf Geächteten – 1967; "Grand Prix" – 1966; Gesprengte Ketten – 1963) tut sich hervor, der die Hauptrolle spielt. Mit schwarzem Hut, schwarzer Weste auf braunem Pferd tritt er auf, legt seinen Jason McCullough, der „auf dem Weg nach Australien“ ist, also die Seele des klassischen Pioniers nicht an der Pazifikküste austrocknen lassen sondern noch weiter nach Westen will, aber als Mann an, der auch einen Straßenanzug der späten 1960er Jahre tragen könnte. Seinen Hilfssheriff spielt Jack Elam, patentiert schiefäugiges Schurkengesicht des Westerns im vergangenen Jahrzehnt (Spiel mir das Lied vom Tod – 1968; Die Comancheros – 1961; Zwei rechnen ab – 1957; Der Mann aus Laramie – 1955; Vera Cruz – 1954; Über den Todespass – 1954; Zwölf Uhr mittags – 1952), der hier selbstironisch den Dorftrottel gibt. Die Schauspieler spielen Western. Sie sind nicht im Western. Auf diese Weise können sie alle Regeln und Abläufe des Genres mit ironischer Distanz durch den Kakao ziehen. Dadurch entlarven sie gleichzeitig die vermeintlich ehernen Regeln des Genres.
So kommt also der fremde Mann auf dem Weg Richtung Australien in die Stadt, braucht Geld, weil der Goldrausch dort gerade die Preise durch die Decke gehen lässt und lässt sich zum Sheriff ernennen. Die Stadt braucht dringend einen, denn – klassisches Western-Thema – ein reicher und mächtiger Farmer sorgt für Unfrieden. Im vorliegenden Fall mindert er die Gewinne der Goldgrubenbesitzer. Damit macht dieser Farmer Danby zunächst einmal nichts, was nicht der amerikanische Traum unbedingt gut heißt: Er macht Gewinne aus einer Idee und die heißt Wegezoll. Wollen die Goldschürfer ihr gefundenes Gold verkaufen, müssen sie, wollen sie nicht einen riesigen Umweg reiten, über Danbys Land. Dafür will der 20 Prozent der transportierten Goldfunde haben. Das finden die ortsansässigen Wirtschaftsbosse natürlich nicht gut, also heuern sie den treffsicheren McCullough als Sheriff an. Den alten Danby spielt Western-Legende Walter Brennan (Das war der wilde Westen – 1962; Rio Bravo – 1959; Die Furchtlosen – 1956; "Stadt in Angst" – 1955; Über den Todespass – 1954; Red River – 1948; Faustrecht der Prairie – 1946) und er gibt dieser klassischen Schurkenfigur die Gabe der Erkenntnis mit; der Alte spürt sichtbar, dass die Zeit, in der er die Regeln bestimmen konnte, zu Ende geht.
"Support Your Local Sheriff!" ist ein im besten Sinne Schmunzelwestern zu nennender Film, weil er sein Sujet ernst nimmt, die dafür nötigen Figuren aber gerne veralbert.
Zwei Jahre später dreht Burt Kennedy (Die Gewaltigen – 1967) eine Art Neuinterpretation dieser Geschichte. Diesmal kommt James Garner als Glücksspieler in eine Stadt namens Purgatory, zu Deutsch "Fegefeuer", in der ihn zwei rivalisierende Goldgräber-Clans für einen gefürchteten Revolverhelden halten: Latigo (1971)