Der Verlust seines Vermögens durch Fehlinvestitionen des Steuerberaters zwingt Rocky Balboa und seine Familie, wieder dorthin zu ziehen, wo sein Aufstieg begann. Zurück in Philadelphia gibt Rocky nun den Trainer in Mickeys alter Boxschule. Dabei trifft er auf das junge Boxtalent Tommy Gunn und freundet sich mit ihm an. Er trainiert ihn fortan und vernachlässigt sogar seinen Sohn dafür, der sich nun zunehmend von Rocky distanziert.
Sein Schützling verlässt Rocky bald, da er sich die grosse Karriere bei Promoter Duke erhofft. Gunn hat sich den Weltmeistergürtel bald erkämpft. Glücklich wird er nicht. Die Öffentlichkeit hält unbeirrt an ihrer Überzeugung fest, dass der wahre Champ und bessere Boxer nach wie vor Rocky Balboa sei, der seinen Titel ja nur niedergelegt habe. Gunn fordert Rocky zum Kampf und der stellt sich - zu einer Hinterhofprügelei. Rocky will zuerst davon nichts wissen, doch als Tommy Paulie schlägt, provoziert er Rocky damit bis zum Äußersten. Die Sache eskaliert, und Rocky muss nun doch beweisen, dass er immer noch der Kämpfer ist, der er einst war …
Da liegt Spannung in der Luft: Sylvester Stallone macht doch noch mal einen Rocky-Film, 14 Jahre nach dem ersten Auftritt. 14 Jahre sind im Leben eines Boxers eine Ewigkeit. Und auch Stallone hat als Schauspieler längst andere Wege eingeschlagen (Tango und Cash – 1989; Over the Top – 1987; Die City-Cobra – 1986; Rambo – 1982; Nachtfalken – 1981; Vorhof zum Paradies – 1978; Rocky – 1976; Bananas – 1971). Aber auf denen ist er meist gescheitert. Rocky schien neben Rambo das sichere Pflaster ewigen Erfolges.
Aber statt eines eleganten Schwanengesangs um einen alten Mann in Existenznot betritt ein gealterter Sylvester Stallone den Ring, in dessen Gesicht nie so ganz klar ist, wo geliftet und was nach Prügel genäht wurde, und prügelt sich mit einem Jungspund. Das sieht aus, als wolle weniger Rocky Balboa als vielmehr Stallone selbst zeigen, dass er es noch draufhat, mit nacktem Oberkörper Leute zu verdreschen. Das ist eher lustlos als hölzern produziert, das Drehbuch kommt über TV-Serienstandard nicht mehr hinaus.
Bedauerlicherweise fehlt auch das Pfund, mit dem alle Vorgängerfilme immer hatten punkten können: die sauber inszenierten Boxkämpfe. Auch auf diesem Feld hat sich die Dramaturgie seit 1976 weiter entwickelt. Nur bei John G. Avildsen, der auch schon bei Teil 1 auf dem Regiestuhl gesessen hatte, nicht.
So gesehen gerät "Rocky V" zu einer Art Ensemblefilm, in dem alle überlebenden Familienmitglieder noch einmal auftreten durften. Allein in den USA spielte der Film 41 Millionen US-Dollar ein, weltweit 120 Millionen.
Die Rocky-Filme
- Rocky (1976)
- Rocky II (1979)
- Rocky III - Das Auge des Tigers (1982)
- Rocky IV - Der Kampf des Jahrhunderts (1985)
- Rocky V (1990)
- Rocky Balboa (2006)
- Creed: Rocky's Legacy (2015)
- Creed II: Rocky's Legacy (2018)