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Plakatmotiv: Das Gesetz bin ich (1974)

Ein Charles-Bronson-Film, in dem
den Bösen in die Eier getreten wird

Titel Das Gesetz bin ich
(Mr. Majestyk)
Drehbuch Elmore Leonard
Regie Richard Fleischer, USA 1974
Darsteller

Charles Bronson, Al Lettieri, Linda Cristal, Lee Purcell, Paul Koslo, Taylor Lacher, Frank Maxwell, Alejandro Rey, Jordan Rhodes, Bert Santos u.a.

Genre Action
Filmlänge 103 Minuten
Deutschlandstart
29. August 1974
Inhalt

Vince Majestyk ist ein ehemaliger Ranger der US-Army und Vietnamkriegsveteran, der nun eine Melonenfarm in Colorado besitzt. Er muss seine Ernte einfahren, um die Farm vor dem Ruin zu bewahren und seine Kosten zu decken.

Der Kleinganove Bobby Kopas versucht mit Gewalt, Majestyk seine ungelernten Arbeiter aufzuzwingen, doch Majestyk überwältigt Kopas und stellt stattdessen einige qualifizierte mexikanische Wanderarbeiter ein, darunter Nancy Chavez, an der Majestyk Gefallen findet. Kopas zeigt Majestyk wegen eines angeblichen Angriffs auf ihn an, woraufhin Majestyk verhaftet und in das örtliche Gefängnis gebracht wird. Dadurch wird er daran gehindert, seine Ernte einzubringen.

Im Gefängnis trifft Majestyk auf Frank Renda, einen berüchtigten Auftragskiller, der in ein anderes Gefängnis verlegt werden soll. Rendas Männer starten während eines Gefangenentransports einen Befreiungsversuch, der misslingt. Majestyk gelingt es jedoch bei dem Überfall, den Bus in seine Gewalt zu bringen und mit Renda zu fliehen. Majestyk will mit dem Sheriff einen Deal abschließen und Renda zurück ins Gefängnis bringen. Er hofft, dass er dafür freikommt und seine Ernte beenden kann.

Renda bietet Majestyk ein Vermögen, falls dieser ihn freilässt, Majestyk lehnt jedoch ab, was Renda, der es gewohnt ist, andere Menschen zu kaufen, äußerst wütend macht. Renda entkommt auf dem Weg zum Sheriff und plant, sich an Majestyk zu rächen …

Was zu sagen wäre

Wo Charles Bronson drauf steht ist auch Charles Bronson drin (Ein Mann sieht rot – 1974; Kalter Hauch – 1972; Chatos Land – 1972; Die Valachi-Papiere – 1972; Rivalen unter roter Sonne – 1971; Kalter Schweiß – 1970; Spiel mir das Lied vom Tod – 1968; Das dreckige Dutzend – 1967; Die Panzerschlacht in den Ardennen – 1965; Gesprengte Ketten – 1963; Die glorreichen Sieben – 1960; Wenn das Blut kocht – 1959; Vera Cruz – 1954; Massai – Der große Apache – 1954). Plakatmotiv: Das Gesetz bin ich (1974) Es geht um einen Mann, der seine Ruhe haben und Melonen anbauen will. Und der eine in einem Nebensatz umrissene militärische Vergangenheit mit Tapferkeitsmedaille hat. Der dann in eine kriminelle Geschichte gezwungen wird, aus der er nur hinaus kommt, wenn er sich wehrt, selbst zur Waffe greift. So weit so gut. Wenn ich ein Ticket für einen Charles-Bronson-Film löse, erwarte ich einen Charles-Bronson-Film.

Ärgerlich ist aber schon, dass das Umfeld dieses harmlosen Melonenbauers so gar nicht stimmt. So ein Mann, der laut Film „schon viel zu lange“ hier seinen Melonenanbau auf 600 Hektar betreibt, muss doch in der nahen Kleinstadt bekannt sein. Schließlich muss er doch dort mal Werkzeuge kaufen, Geldgeschäfte erledigen, oder auch nur mal einen trinken gehen. Aber weder der Tankwart kennt ihn, noch die Polizei, die ihn aufgrund halbgarer Vorwürfe gleich verhaftet, für die Verbrecherkartei fotografiert und einbuchtet. Auch sonst gibt es keinerlei Alltag in dem Städtchen. Es ist eine Welt im luftleeren Raum, die einzig und allein der Action-Dramaturgie dienen muss.

Regisseur Richard Fleischer (Jahr 2022… die überleben wollen – 1973; Die phantastische Reise – 1966; Die Wikinger – 1958; 20.000 Meilen unter dem Meer – 1954) tut einfach so, als inszeniere er einen Western, in dem Pick-up-Trucks die Pferde ersetzen. Als sei ein Fremder in die Stadt gekommen – Bronson –, um die bösen Barone aufzumischen. Fremd ist dieser Mr. Majestyk aber nur insofern, als dass er entgegen des US-amerikanischen Gesetzes des Marktes, wonach der Günstigste (vulgo: Billigste) den Zuschlag bekommt, ausgebildete mexikanische Tagelöhner nicht ausgebildeten amerikanischen Tagelöhnern vorzieht, auch wenn sie 20 Cent die Stunde teurer sind als die einheimischen Landstreicher auf Jobsuche; der, wenn es sein muss, auch schon mal einer mexikanischen Wanderarbeiterin einen Toilettenbesuch ermöglicht. Dass die daraufhin sofort den Mann fürs Leben in ihm erkennt, gehört dazu, nicht nur in einem Charles-Bronson-Film.

Die Schurken sind die bekannten Abziehbilder. Kerle mit großen Sprüchen und noch größeren Waffen, tumbe Allesabknaller, die immer daneben schießen. Und Cops, die sich nicht so recht entscheiden können, ob sie nun korrupt sein sollten, oder doch lieber für die eigene Karriereunterstützung Auftragskillern Zivilisten zum Fraß vorwerfen. Man kennt das. Aber weil ich ja ein Ticket für einen Charles-Bronson-Film gelöst habe, habe ich bekommen, wofür ich bezahlt habe. Action, bei der den Bösen in die Eier getreten wird.

Wo in dem Film jemand sein eigenes Gesetz ist, wie es der deutsche Titel insinuiert, bleibt unklar. Eigentlich, also im Original, heißt der Film nach seiner Hauptfigur "Mr. Majestyk". Das fasst den Inhalt eigentlich viel besser zusammen. Denn Mr. Majestyk ist Mr. Bronson.

Wertung: 3 von 8 D-Mark
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