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Plakatmotiv: Kalter Hauch (1972)

Eine unangenehme Type als
Hauptfigur eines Actionfilms

Titel Kalter Hauch
(The Mechanic)
Drehbuch Lewis John Carlino
Regie Michael Winner, USA 1972
Darsteller

Charles Bronson, Jan-Michael Vincent, Keenan Wynn, Jill Ireland, Linda Ridgeway, Frank DeKova, James Davidson, Lindsay Crosby, Steve Cory, Tak Kubota, Patrick O'Moore, Martin Gordon, Celeste Yarnall, Athena Lorde, Alison Rose u.a.

Genre Action, Crime
Filmlänge 100 Minuten
Deutschlandstart
14. Dezember 1972
Inhalt

Arthur Bishop ist Auftragskiller und der Beste in seinem Metier. Seine Aufträge führt er präzise aus, hinterlässt dabei keine Spuren und schafft es die Morde wie Unfälle aussehen zu lassen.

Er ist so abgebrüht, dass er auch seinen alten Freund McKenna umbringt, als es ein Auftrag verlangt. Und er schreckt danach nicht davor zurück McKennas Sohn Steve unter seine Fittiche zu nehmen und auszubilden.

Doch Bishop wird älter, ihm unterlaufen kleinere Fehler, die auch dem Boss nicht verborgen bleiben. Plakatmotiv (US): The Mechanic (1972) Während Steve immer besser wird, muss Bishop einen Spezialauftrag erfüllen, der seine jüngsten Fehler wiedergutmachen soll. Der führt ihn nach Italien …

Was zu sagen wäre

Dieser Kinoheld ist hat wenig von einem Helden. Ein Auftragskiller, der ohne mit der Wimper zu zucken auch Freunde umbringt – wenn der entsprechende Auftrag vorliegt – und der eine Prostituierte dafür bezahlt, seine ihn heiß liebende und ewig seine Abwesenheit bejammernde Freundin zu spielen, wenn ihm danach ist. Charles Bronson spielt diesen Mann gewohnt wortkarg (Chatos Land – 1972; Die Valachi-Papiere – 1972; Rivalen unter roter Sonne – 1971; Kalter Schweiß – 1970; Spiel mir das Lied vom Tod – 1968; Das dreckige Dutzend – 1967; Die Panzerschlacht in den Ardennen – 1965; Gesprengte Ketten – 1963; Die glorreichen Sieben – 1960; Wenn das Blut kocht – 1959; Vera Cruz – 1954; Massai – Der große Apache – 1954). Die ersten Worte spricht er nach ungefähr zehn Minuten, da hat er schon seinen nächsten Mord „wie einen Unfall“ aussehen lassen.

Regisseur Michael Winner (Chatos Land – 1972) reitet auf der Erfolgswelle der Italowestern, der seit etwa zehn Jahren das Kino des edlen weißen Amerikaners auf den Kopf stellt und deren zentrales Motiv der einsame Reiter mit Mission ist, der keine Rücksichten auf Gefühl oder Moral nimmt. Am Ende reitet er auf seinem Pferd in den Sonnenuntergang. Das Pferd von Profikiller Bishop ist ein Ford Mustang.

Anders, als in Winners vorherigem Film Chatos Land kann Charles Bronson seinen einsamen Killer aber nicht unbeschadet durchziehen. Jetzt wird aus dem Rächer ein Täter, aus dem einsamen Killer ein sich nach Gesellschaft sehnender Mann – also einer, der seine Gefühle unterdrückt, weil er noch einen Job zu erledigen hat. Daran geht er zugrunde. Bronson als Mann ohne Vater, der den Ersatzvater gibt und von Ersatzsohn getötet wird – der Kommentar eines Actionfilms zu den Auswüchsen der vieldiskutierten Vaterlosen Gesellschaft.

Der Actionthriller ist geradeheraus inszeniert. Winners Kamera beobachtet das Geschehen, forciert es nicht und kleidet es in beeindruckende Bilder kaputter amerikanischer Städte und sehnsüchtiger europäischer Landschaften.

Wertung: 5 von 8 D-Mark
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