Der Privatdetektiv Lew Harper soll im Auftrag der reichen Mrs. Sampson das rätselhafte Verschwinden ihres Mannes Ralph aufklären. Seit er von einer Geschäftsreise aus Las Vegas zurückgekehrt ist, hat ihn niemand mehr gesehen. Gemeinsam mit Allan Taggert, dem Privatpiloten von Sampson, nimmt Harper die Ermittlungen auf. Schon bald muss er feststellen, dass der verschwundene Millionär bei seinen Bekannten und auch bei seiner Ehefrau nicht sehr beliebt war.
Die erste Spur führt Harper zur ehemaligen Schauspielerin Fay Estabrook. Fay hat für Sampson als astrologische Beraterin gearbeitet. Bei einem Treffen mit Fay lernt Harper auch deren zwielichtigen Ehemann Dwight Troy kennen. Als ein Erpresserbrief eintrifft, in dem eine halbe Million Dollar Lösegeld verlangt wird, ist klar, dass hinter dem Verschwinden von Sampson mehr steckt. Es handelt sich tatsächlich um eine Entführung.
Harper findet heraus, dass Troy, gemeinsam mit dem Sektenführer Claude, eine Schlepperbande anführt, die mexikanische Fremdarbeiter in die Staaten schmuggelt. Die drogensüchtige Barsängerin Betty Fraley stellt sich als die heimliche Geliebte von Taggert heraus, sie ist aber auch über die unerlaubten Geschäfte von Troy informiert.
Bei der Lösegeldübergabe kommt es zu einer Schießerei …
Lauren Bacall (In den Wind geschrieben – 1956) heuert als reiche Mrs. Sampson Paul Newman als Privatdetektiv an, ihren Mann zu finden. Die Witwe Humphrey Bogarts, der mit Sam Spade und Philip Marlowe zwei der bekanntesten Privatdetektive spielte, übergibt den Privat-Eye-Stab an Paul Newman (Immer mit einem anderen – 1964; Der Wildeste unter Tausend – 1963; "Süßer Vogel Jugend" – 1962; Haie der Großstadt – 1961; Exodus – 1960; Die Katze auf dem heißen Blechdach – 1958; Der lange heiße Sommer – 1958). Die Anfangsszene erinnert sicher nicht zufällig an den Aufrtrag des greisen General Sternwood, der Marloww in einem schwül heißen Gewächshaus empfing. Die gehbehinderte Mrs. Sampson empfängt Harper unter einer Batterie von Höhensonnen.
Jack Smight schüttelt das Privatdetektiv-Genre ordentlich aus. Sein Held ermittelt meist in strahlendem Sonnenschein, nicht in verregneter Nacht. Er ist sogar verheiratet, wenn auch in den letzten Zügen. Janet Leigh (Botschafter der Angst – 1962; Psycho – 1960; Die Wikinger – 1958; Im Zeichen des Bösen – 1958; Prinz Eisenherz – 1954) spielt seine Frau, die endlich die Scheidung über die Bühne haben will, von der Harper aber nicht lassen kann. Aber er ist so verbissen wie seine schwarz weißen Vorgänger, wenn es darum geht den Fall aufzuklären; dafür wird er schließlich bezahlt. Und dafür lässt er sich auch mal verprügeln – wenn es ihn der Lösung näherbringt.
Mit seiner hartnäckigen Schnüffelei sticht Harper dann auch genretypisch in ein Wespennest, allerdings führt es hier nicht zur geheimnisvollen Wespe im Hintergrund, die für Land oder Immobilien über Leichen geht. In diesem Wespennest trifft Harper allerlei kriminelle Wespen, die alle ihre eigenen Süppchen kochen und eher zufällig ineinander verstrickt sind.
Paul Newman spielt diesen Privatdetektiv cool, als einen besseren Paul Newman. Jack Smight lässt seinem Star Raum zur Entfaltung und Newman nutzt seine Szenen, spielt den charmanten Aufreißer in der Bar, den leidenden Jungen bei der entfremdeten Gattin, den harten Hund beim Verhör, den arroganten Detektiv gegenüber der einfach gestrickten Polizei – „Ich war auch mal Sheriff. Bis ich Lesen gelernt habe!“ Es macht Spaß, ihm im Kreise der Hollywood-Society, die neben ihm auf der Besetzungsliste steht, agieren zu sehen.
Allerdings zündet der Fall selbst – der Fall für Harper – nicht nicht so richtig. Das mag daran liegen, dass es eben nicht auf die geheime Figur im Hintergrund zuläuft, sondern sich in der herrlichen Sonne Kaliforniens zerläuft. Irgendwann ist der Fall egal und da wenigstens noch Paul Newman.
Paul Newman spielte die Lew-Harper-Figur ein zweites Mal: In The Drowning Pool ermittelte er 1975 im noch mörderischeren, noch schwüleren New Orleans.