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Plakatmotiv: Prinz Eisenherz (1954)

Die Verfilmung eines Comic-Klassikers mit
klingendem Schwert und buntem Gewand

Titel Prinz Eisenherz
(Prince Valiant)
Drehbuch Dudley Nichols
nach der gleichnamigen Comic-Serie von Harold Foster
Regie Henry Hathaway, USA 1954
Darsteller

James Mason, Janet Leigh, Robert Wagner, Debra Paget, Sterling Hayden, Victor McLaglen, Donald Crisp, Brian Aherne, Barry Jones, Mary Philips, Howard Wendell, Tom Conway, Robert Adler, Lloyd Ahern II, Chris Alcaide, Hal Baylor, Neville Brand, George Bruggeman u.a.

Genre Abenteuer
Filmlänge 100 Minuten
Deutschlandstart
12. August 1954
Inhalt

Nachdem der christliche König Aguar vom Thron gestürzt wurde, übernimmt der hinterhältige Wikinger Sligon die Macht in Thule. Der entmachtete König sieht sich gezwungen, mit seiner Familie nach Britannien zu fliehen. Dort angekommen, versteckt er sich mit seiner Gemahlin und seinem Sohn, Prinz Eisenherz, in einer abgelegenen Abtei. Als ihnen zu Ohren kommt, dass Sligon nach ihnen suchen lässt, schickt Aguar seinen Sohn nach Camelot an den Hof von König Artus. Dort soll Prinz Eisenherz sich bemühen, ein Ritter der Tafelrunde zu werden.

Auf dem Weg nach Camelot stößt er auf den Schwarzen Ritter, der in Allianz mit den Wikingern steht und König Artus von seinem Thron stürzen will. Einer Konfrontation mit dem Schwarzen Ritter entkommt Eisenherz nur knapp mit dem Leben. Dann wird er von Ritter Gawain aufgenommen, der ihn in Camelot einführt und in der Kunst des Kampfes unterrichtet. Aber Eisenherz ist auf Abenteuer aus und bei erster Gelegenheit reitet er an der Seite des Ritters Brack, der sich auf die Suche nach jenem Schwarzen Ritter machen will.

Als sich beide kurzzeitig trennen, wird Eisenherz von Bogenschützen überfallen und schwer verwundet. Er erwacht am Hofe des Königs von Ort und blickt in die schönen Augen von dessen ältester Tochter Alena …

Was zu sagen wäre

Ritterfilme sind gerade en vogue im amerikanischen Kino. 1952 brachten die MGM-Studios Ivanhoe – Der schwarze Ritter, 1953 Die Ritter der Tafelrunde in die Kinos, 1955 folgte "Liebe, Tod und Teufel". Da wollen 20th Century Fox auch ein Stück vom Kuchen. Das Studio hat die Comic-Serie "Prinz Eisenherz" von Harold Foster in einen bunten Abenteuerfilm umgewandelt. Plakatmotiv: Prinz Eisenherz (1954) Mit Edelmännern, schönen Burgfräuleins, bösen Verrätern und wilden Schlachten. Das Szenenbild und die Kostüme wurden Hal Fosters Comic-Zeichnungen nachempfunden.

Im Zentrum steht Eisenherz, ein junger Königssohn, der am Hofe Artus in Camelot an dessen Tafelrunde eine Verschwörung aufdeckt, in die nicht nur ein Ritter verstrickt ist sondern auch der Usurpator im fernen Thule, der seinem, Eisenherz' Vater den thron geraubt hat. Robert Wagner spielt den Eisenherz als noch etwas naiven, aber wagemutigen, sprunggewaltigen und emsigen Seilkletterer, der im Nu das Herz den blonden Königstochter Aleta erobert, ein Mann, der seinen Schwüren verpflichtet ist, und zwar streng in deren Reihenfolge. Weil er also zuerst treu seinem Vater, dem König im Exil verpflichtet ist, muss er nacheinander erst gegenüber seinem Förderer, Ritter Gawain, dann Prinzessin Aleta und schließlich auch Artus selbst gegenüber wortbrüchig werden, was ihn in Teufels Küche bringt und Gawain in ein wenig alberne Liebesverwirrungen stürzt. Aber im Finale, da sei nicht zu viel verraten, bringt Eisenherz alles zum Guten.

Henry Hathaway (Niagara – 1953; "Rommel, der Wüstenfuchs" – 1951; "Die schwarze Rose" – 1950) inszeniert buntes Spektakelkino mit Burgen, Schlössern und James Mason als zwielichtigen Charakter; in solchen Rollen ist er immer besonders vielschichtig. (Ein neuer Stern am Himmel – 1954; 20.000 Meilen unter dem Meer – 1954; Julius Caesar – 1953).  In der Rolle der schönen und sehr blonden Königstochter Aleta strahlt Janet Leigh. Die Aleta ist zwar von königlichem Geblüt, hat aber nichts zu entscheiden. Im Film ist ausschließlich davon die Rede, welche Männer sie zurückgewiesen hat und wen sie nun gefälligst zu heiraten habe auch wenn sie jemanden anderen liebe, sie solle jetzt gefälligst ihrem Vater gehorchen, der sich mit gleich zwei Töchtern „und keinem Sohn“ geschlagen sieht. Prinzessin sein ist, anders als viele Mädchen offenbar denken, kein Honigschlecken.

Hathaways bunte Comic-Verfilmung ist einer der ersten Filme in CinemaScope. Ursprünglich sollte der Film auch in 3D realisiert werden. Die Rolle des Gawain sollte eigentlich Victor Mature spielen. Er lehnte die Rolle jedoch ab und wurde daraufhin von 20th Century Fox suspendiert. Gedreht wurde vom 16. Juli bis Mitte September 1953 in den Fox-Studios in Los Angeles, im San Fernando Valley und in Großbritannien, wo unter anderem das schottische Dorf Dornie sowie Alnwick Castle, Warwick Castle, Caernarfon Castle, Braemar Castle, Duart Castle und Eilean Donan Castle als Schauplätze des Films dienten. Die Weltpremiere von "Prinz Eisenherz" fand am 2. April 1954 in Grauman’s Chinese Theatre in Los Angeles statt. In Deutschland kam der Film am 12. August 1954 in die Kinos. Am 25. Dezember 1975 wurde er vom ZDF erstmals im deutschen Fernsehen gezeigt.

Wertung: 4 von 6 D-Mark
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