Bei der Benefizveranstaltung "Die Nacht der Stars" in Los Angeles geben sich Hollywoods Prominente die Ehre, um Geld zu Gunsten ehemaliger Leinwandstars zu sammeln. Norman Maine ist die Attraktion des Wohltätigkeitsfestes, doch der Schauspieler lässt das Publikum warten und erscheint wenig später betrunken hinter den Kulissen. Maine kann von den Kulissenschiebern nur mit Mühe daran gehindert werden, auf die Bühne zu stolpern.
Währenddessen bereitet sich die zurzeit in der Stadt gastierende Sängerin Esther Blodgett mit dem Glenn Williams Orchestra auf ihren großen Auftritt vor. Als sie mit ihren zwei Partnern den Song "You Gotta Have Me Go with You" interpretiert, betritt der stark alkoholisierte Norman Maine die Bühne. Esther versucht ihn von der Bühne zu schaffen. Als es ihr nicht gelingt, baut sie den Schauspieler spontan in die Gesangs- und Tanznummer mit ein und verhindert so einen Skandal. Noch vom Alkohol berauscht, bedankt sich Maine nach der Gala bei der Sängerin, die trotz des negativen Erlebnisses beeindruckt von dem Leinwandstar ist.
Stunden später sucht der mittlerweile nüchterne Norman Maine Esther bei Proben in einem geschlossenen Nachtclub auf. Der Schauspieler ist fasziniert von ihrem melancholischen Liebeslied "The Man that Got Away" und glaubt, in Esther das gewisse Etwas zu erkennen, das eine große Künstlerin ausmacht. Er fährt die verwirrte junge Frau nach Hause und kann die Sängerin, die von einer erfolgreichen Plattenaufnahme in einem großen Tonstudio träumt, zum Bleiben überreden. Der Schauspieler will Esther unbedingt zum Film bringen und vereinbart sogleich am nächsten Tag ein Vorsprechen für sie.
Einen Tag später auf dem Studiogelände kommen sich Norman und Esther näher, als der Schauspieler der verunsicherten jungen Frau hilft, das richtige Make-up für die Probeaufnahmen auszuwählen. Die Sängerin bekommt auf Empfehlung Norman Maines einen Vertrag mit dem Filmstudio, spielt bald eine erste Statistenrolle und sieht sich mit einem Künstlernamen, Vicky Lester, versehen. Mit Hilfe von Maine wird sie kurz darauf mit dem Filmproduzenten Oliver Niles bekannt gemacht, der sie als Ersatz für die Hauptrolle in seinem neuen Musikfilm besetzt. Der Film über eine junge Sängerin, die versucht Karriere zu machen, wird ein Erfolg und Vicky Lester wird als neuer Star Hollywoods gefeiert.
Norman Maines neuester Film fällt dagegen bei Publikum und Kritikern durch. Nach dem Erfolg plant Norman, Esther zu verlassen, doch die junge Frau kann ihn von ihrer Liebe überzeugen und beide heiraten heimlich und unerkannt auf dem Land, sehr zum Ärger des Agenten Matt Libby, der eine große und medienwirksame Hochzeit geplant hatte.
Norman und Esther ziehen in ein luxuriöses Haus in den Hügeln Hollywoods, doch schon bald fallen erste Schatten über die junge Ehe. Esthers Filmkarriere floriert; Normans Kontrakt wird derweil von der Filmdirektion in New York aufgelöst, da er durch seine vergangenen Eskapaden und zwei erfolglose Filme in Folge ein zu großes Risiko darstellt. Norman verfällt wieder dem Alkohol und verursacht bei der Oscar-Verleihung einen Skandal …
Selbst nach seinem Tod muss die Witwe noch für ihren Mann, den abgestürzten ehemaligen Star Norman Maine tanzen, um dessen Andenken nach seinem Tod zu wahren. So ist die strafe für eine Frau, die in den 50er Jahren einen unbedingten Karrierewunsch hegt und dafür Freunde und Lieben hinter sich lässt, anstatt einem Mann den Rücken freizuhalten. Das Showgeschäft, insbesondere das Filmgeschäft ist nicht erwachsener, nicht humaner geworden, seitdem A Star is Born 1937 zum ersten Mal ins Kino kam.
George Cukors Film hat so manche Szene, die Fans von Scheinwerferlicht und Film-Glamour erblassen lässt. Das hat er mit dem 17 Jahre alten Original gemein; die demütigendste aber ist sicher die, in der die unbekannte Esther Blodgett im Behandlungsstuhl drei alten Männern in weißen Kitteln ausgeliefert sind. Es sind die Maskenbildner des Studios, die aus dem Dutzend-Mädchen ein Erfolg versprechendes Stargesicht modellieren sollen. Die drei Männer sehen aus wie Ärzte, die ein Gesicht auseinandernehmen, sich über die „zu dicke Nase“ echauffieren und Gedanken über andere Augenbrauen machen. Das alles, während ihr die junge Frau direkt gegenübersitzen.. Am Ende verlässt eine völlig überschminkte Marilyn- Monroe-Esther die Maske, über die sich Norman kaputt lacht.
Abgesehen vom Visuellen ist nichts neu an diesem Film gegenüber seiner Vorlage. Natürlich: andere Schauspieler, andere Kulissen, andere Texte. Aber die Stories sind identisch, sogar einige der Schauplätze. Was anders ist und diesen Film zerreißt: Es ist ein Musical, für dass Filmproduzent Sidney Luft gekämpft hat, weil er seiner Frau Judy Garland zu einer glanzvollen Rolle verhelfen wollte. Es entbehrt dabei nicht einer gewissen Ironie, dass Frau Garlands in den 30er jähren strahlender Stern verblasst ist, sie hier auf ein Comeback hofft, und sich am Set dann aber so benahm, wie es Norman Maine im Film vorgeworfen wurde. Manchmal erschien Judy Garland tagelang nicht am Filmset, dauernd musste umgeplant werden, der Film wurde immer teurer, am Ende lagen sie bei rund sechs Millionen US-Dollar.
Und natürlich, Garland war das von ihrem Mann, dem Produzenten gewollte Zentrum des Films, mussten jede Menge Songs für Miss Garland geschrieben werden, denn der Gesang ist ihre Hauptprofession und der Film daher ein Musical. Das führt im ersten Drittel des Film zu einem 15-minütigen Medley, in dem Esther Blodgett in ihrem ersten Film den Werdegang ihrer gespielten Figur von ganz unten bis nach ganz oben besingt. Es wundert nicht, dass dieser Werdegang ihrem eigenen gleicht, den sie Norman kurz vorher ausführlich geschildert hat. Diese 15 Minuten, die eher einem Hörspiel im Radio gleichen als einem Kinofilm in dem noch neuen Bildformat Cinemascope und in Technicolor, bremsen den Film auf Null und ab da wird gefühlt alle zehn Minuten gesungen und getanzt, aber nie, um die Handlung voranzubringen. Alle Musicalnummern sind Nummern aus den Filmen, die Esther gerade dreht und haben mit der eigentlichen A-Star-is-born-Handlung gar nichts zu tun, bringen die Story also nicht weiter, machen aber den Film für Kinobesucher, die nicht ins Kino gehen, um eine Frau singen zu sehen, nicht spannender.
Dabei hat der Film seine Momente. Wenn sich Norman und Esther zum ersten Mal auf einer Bühne begegnen – er volltrunken und Star, sie ein singendes Mauerblümchen, das die Situation rettet; wenn beide einen intimen Dialog übers Heiraten führen und die ganze Crew aus Versehen mithören lässt; wenn sie im melodramatischen Teil des Musicals verzweifelt umeinander ringen und sich aneinander festhalten. Das hat schon Größe und unterstreicht die Kunst des Regisseurs George Cukor, der Drama mit leichter Hand und Komödie mit strengem Timing zu inszenieren versteht (Ehekrieg – 1949; "Das Haus der Lady Alquist" – 1944; Die Nacht vor der Hochzeit – 1940; Die Schwester der Braut – 1938; "What Price Hollywood?" – 1932). Sein "A Star is Born" ist quasi eine Neuverfilmung eines Stoffes, den er 1932 als "What Price Hollywood" ins Kino brachte, auf dem dann die 1937-Version von A Star is Born entstand. In Cukors 1932er Original lag das Gewicht noch auf dem Niedergang des Mannes, In den späteren Versionen rückte das Schicksal der (erfolgreichen) Frau in den Vordergrund.
Die Geschichte wurde noch zwei weitere Male verfilmt: 1976 mit Barbra Streisand und Kris Kristofferson sowie 2018 mit Lady Gaga und Bradley Cooper.
Der Film wurde in sechs Kategorien für den Oscar nominiert …
- Bester Hauptdarsteller (James Mason)
- Beste Hauptdarstellerin (Judy Garland)
- Beste Ausstattung – Farbe
- Beste Filmmusik für ein Musical
- Bester Filmsong ("The Man that Got Away")
- Beste Kostüme – Farbe
… und ging sechsmal leer aus. Bei der Zeremonie am 30. März 1955 hatte Judy Garland gegenüber Grace Kelly das Nachsehen, die für George Seatons Drama "Ein Mädchen vom Lande" geehrt wurde. James Mason (20.000 Meilen unter dem Meer – 1954; Prinz Eisenherz – 1954; Julius Caesar – 1953) musste sich Marlon Brando (Die Faust im Nacken) geschlagen geben. Ebenfalls unprämiert blieben Ray Heindorfs Filmmusik und Harold Arlens und Ira Gershwins Filmsong "The Man that Got Away".
In seiner ursprünglichen Fassung kann man den Film gar nicht mehr sehen. Als er nach zehn Monaten Drehzeit endlich fertig war, war er 194 Minuten lang. Das brachte Studiochef Jack L. Warner auf die Palme, der Kürzungen forderte. Zur Premiere wurde eine 181 Minuten lange Fassung gezeigt. Auf Wunsch Warners kürzte der Cutter des Films, Folmar Blangsted, sein Werk danach um weitere 60 Minuten in eine vom Regisseur nicht autorisierte Kinofassung – George Cukor bekam davon nichts mit, er weilte zu Dreharbeiten in Indien. Die Kürzungen brachten dem Warner-Bros.-Studio den Zorn von Kritikern und Kinobesitzern ein. Viele Filmtheater hatten persönlich darüber entscheiden wollen, welche Version sie ihrem Publikum vorgesetzt hätten. Bosley Crowther, Kritiker der New York Times, der die 181 Minuten lange Version in seiner ursprünglichen Filmbesprechung noch gelobt hatte, nahm "Ein neuer Stern am Himmel" umgehend von seiner Liste der besten Filme des Jahres.
1982 machte sich der filminteressierte Museumsleiter Ronald Haver daran, seinen gesamten Urlaub in den Archiven der Warner Bros. zuzubringen, um 27 Minuten verloren gegangenes Filmmaterial von Ein neuer Stern am Himmel wieder aufzuspüren, die bereits kurz nach der Premiere aus dem Film geschnitten worden waren. Haver gelang es, die fehlenden Bänder der Originalfilmmusik, jedoch nur zwanzig Minuten des Filmmaterials wiederaufzufinden. So konnte eine 176 Minuten lange Fassung wiederhergestellt werden. Die fehlenden Szenen wurden durch eine Reihe von zeitgenössischen Fotografien der Produktion, Dialog oder Musik ersetzt.
Die Hoffnung Jack L. Warners, dass der Film ein Erfolg an den Kinokassen werden würde, erfüllte sich nicht. Bei geschätzten Produktionskosten in Höhe von rund sechs Millionen US-Dollar nahm der Film allein in den Vereinigten Staaten nur 4,35 Millionen US-Dollar ein. Außerhalb der Vereinigten Staaten wurden 1,56 Millionen US-Dollar eingenommen. Judy Garlands Hoffnung auf ein durch diesen Film ausgelöstes Comeback erfüllten sich nicht. Erst nach sieben Jahren sah man sie wieder auf der Leinwand mit der Nebenrolle der Irene Hoffman Wallner in Stanley Kramers Drama "Das Urteil von Nürnberg" (1961), für die sie für den Oscar nominiert wurde. Danach spielte sie noch in zwei Filmen, bevor sie 1969 starb.