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Plakatmotiv: The Italian Job – Jagd auf Millionen (2003)

Ein bunter, leichter Action-Spaß

Titel The Italian Job – Jagd auf Millionen
(The Italian Job)
Drehbuch Donna Powers & Wayne Powers
nach dem Drehbuch von Troy Kennedy-Martin zum gleichnamigen Film aus dem Jahr 1969
Regie F. Gary Gray, USA, Frankreich, UK, Italien 2003
Darsteller
Mark Wahlberg, Charlize Theron, Edward Norton, Donald Sutherland, Jason Statham, Seth Green, Yasiin „Mos Def“ Bey, Fausto Callegarini, Stefano Petronelli, Fabio Scarpa, Cristiano Bonora, Tiberio Greco, Jimmy Shubert, Tammi Cubilette, Mary Portser u.a.
Genre Thriller, Crime
Filmlänge 111 Minuten
Deutschlandstart
13. November 2003
Inhalt

Kaum aus dem Gefängnis entlassen, lässt sich Safeknacker John Bridger auf einen letzten großen Coup ein, der ihm das nötige Kleingeld für seinen Lebensabend bescheren soll. Zusammen mit Nachwuchstalent Charlie Croker will er in Venedig einen Safe mit Goldbarren im Wert von gut 30 Millionen Dollar knacken. Unterstützung erhalten sie dabei von Charlies Gang, bestehend aus Computerfreak Lyle, Sprengstoffexperte „Linkes Ohr“, dem „schönen Rob“ und Steve.

Soweit so gut, der Coup geht glatt über die Bühne, da alles bis ins kleinste Detail geplant ist. Doch dann geschieht etwas, mit dem niemand gerechnet hat: Steve hat eigene Pläne gemacht und nimmt der Gang mit ein paar Helfern das Gold wieder ab. Während der Rest mit knapper Not entkommen kann, wird John erschossen. 

Ein Jahr später: Charlie hat Steve nach unnachgiebiger Suche in L.A. ausfindig gemacht und hegt nur zwei Gedanken: ihm den Verrat heimzuzahlen und das Gold zurückzubekommen. Doch in der Gang fehlt nun ein wichtiges Mitglied: Der Safeknacker! Und es gibt nur eine vertrauenswürdige Person, die mit Johns Fähigkeiten mithalten kann: Seine Tochter Stella. Und die ist nicht gerade gut auf Charlie zu sprechen, nachdem er ihr die Nachricht vom Tod ihres Vaters überbrachte.

Doch letztendlich will auch sie die ausstehende Rechnung begleichen, und so findet sich die Gang zum finalen Schlag zusammen. Doch sie haben es nicht einfach, denn Steve ist besser vorbereitet, als sie denken und passt auf wie seine Schießhunde. Also muss etwas richtig Großes her...

Was zu sagen wäre

„Get In. get Out. Get Even.“ Der Spruch auf dem Plakat setzt den Ton dieses Films: F. Gary Grey („Extreme Rage“ – 2003; Verhandlungssache – 1998) entfaltet über ruhige Kamera, passgenaue Montage zum Rhythmus des Scores von John Powell (Die Bourne Identität – 2002; Evolution – 2001; Chicken Run – Hennen rennen – 2000; Im Körper des Feindes: Face/Off – 1997) ein Malen-nach-Zahlen-Thriller, in dem jede sich zuspitzende Spannungssituation ihre Entschärfung schon in sich trägt, wenn sie beginnt. 

Plakatmotiv: The Italian Job – Jagd auf Millionen (2003)

Nebenbei ertönt eine interessante Version von Pink Floyds "Money" (performed by Scott Weiland, Slash, Duff McKagan, Matt Forum and Dave Kushner) – vorausgesetzt, man akzeptiert, dass dieses Stück jemals anders interpretiert werden darf, als Pink Floyd das getan hat.

Der Film entwickelt Spannung nicht aus Vor und Zurück, sein Reiz steckt im Cast – sympathische Profis mit eitlen Macken und exzentrischen Vorlieben. Und es sind auch nur schöne Menschen mit coolem Habitus an Bord – Charlize Theron, Mark Wahlberg (Planet der Affen – 2001; Der Sturm – 2000; The Yards – 2000; Three Kings – Es ist schön König zu sein – 1999; Boogie Nights – 1997), Jason Statham (The Transporter – 2002; Ghosts of Mars – 2001; Snatch – Schweine und Diamanten – 2000; Bube Dame König grAS – 1998). Dazu Edward Norton mit schnöseligem Schnäuzer als Schurke im Stück (Roter Drache – 2002; The Score – 2001; Glauben ist alles! – 2000; Fight Club – 1999; American History X – 1998; Larry Flynt – Die nackte Wahrheit – 1996; Alle sagen: I love You – 1996; Zwielicht – 1996), der gar nicht weiß, was er so vielen Millionen Dollar anfangen soll und also die Pläne verwirklicht, die seine ehemaligen Partner hatten.

Theron (Im Bann des Jade Skorpions – 2001; 15 Minuten Ruhm – 2001; Die Legende von Bagger Vance – 2000; The Yards – 2000; Wild Christmas – 2000; Gottes Werk & Teufels Beitrag – 1999; Mein großer Freund Joe – 1998; Im Auftrag des Teufels – 1997; That Thing You Do! – 1996; 2 Tage in L.A. – 1996) als Tochter des Meisterdiebes John Bridger übernimmt die Rolle der unterschätzten Nachwuchskraft, die ihre Initation durchmacht. Ihre Kameraden sind wie Schwestern und Brüder … und, naja, ein Lover. Der Film braucht nicht einmal große Überraschungen – ein zwischenzeitlicher Rückschlag fällt so mini aus, wie die Autos, die den Showdown beherrschen.

Ein klassisches Heist-Movie also. Die ersten 20 Minuten gehören (traditionell) dem perfekt geplanten und durchgeführten Coup in der eleganten Kulisse Venedigs. Und dann geht etwas schief – ein Verräter in den eigenen Reihen – und das eigentliche Drama, eine Rache-Story, beginnt, die schon allein wegen des Eingangscoups die Vorfreude auf einen perfekt durchgeführten Plan wachsen lässt.

Plakatmotiv: The Italian Job – Jagd auf Millionen (2003)

Wenn der Coup dann läuft, lässt F. Gary Grey seine Stunt-Leute vom Haken und inszeniert – mit CGI-Unterstützung aus James Camerons Effekt-Schmiede Digital Domain – eine Verfolgungsjagd mit Hubschrauber und drei Mini Coopern durch und über die Großstadt-Rush-Hour, die (inklusive Hubschrauber) in einer Werkshalle endet. Großes Kino.

Was am Ende mit dem Verräter in den Fängen der russischen Mafia zwischen lauter schweren Maschinen auf dem Schrottplatz geschieht, möchte man sich lieber nicht so genau ausmalen: die Strafe wird unappetitlich grausam sein – und passt so gar nicht zum leichten Grundton des Films, der trotz diverser Raubmorde in keinem Moment als harter Actioner durchgeht.

Wertung: 4 von 6 €uro
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