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Plakatmotiv: Massive Talent (2022)

Nicolas Cage macht sich über sich lustig.
Ein flotter Film, der seine Momente hat.

Titel Massive Talent
(The Unbearable Weight of Massive Talent)
Drehbuch Tom Gormican & Kevin Etten
Regie Tom Gormican, USA 2022
Darsteller

Nicolas Cage, Pedro Pascal, Tiffany Haddish, Sharon Horgan, Paco León, Neil Patrick Harris, Lily Mo Sheen, Alessandra Mastronardi, Jacob Scipio, Katrin Vankova, Demi Moore, Anna MacDonald, David Gordon Green, Ike Barinholtz, Luke McQueen, Joanna Bobin, Enrique Martínez, Manuel Tallafé u.a.

Genre Action, Komödie, Krimi
Filmlänge 91 Minuten
Deutschlandstart
16. Juni 2022
Website www.nickcage.movie
Inhalt

Nicolas Cage hat seinen Karrieren-Zenith längst überschritten. Seine Tochter will ihn nicht mehr sehen und er steht vor dem finanziellen Ruin.

Er lässt sich überreden, bei einer Geburtstagsparty eines Millardärs aufzutreten. Ein überraschend unterhaltsamer und vielseitiger Job für Cage. Erst recht, als er als Undercover-Agent vom FBI rekrutiert wird, um den Mann, der in Wahrheit ein gefährlicher Verbrecher ist, auszuspionieren …

Was zu sagen wäre

Die Frage, was aus Nicolas Cage geworden ist, stellt sich ja bisweilen; meist dann, wenn im Fernsehen mal einer seiner alten Erfolgsfilme läuft wie "Mondsüchtig", Peggy Sue hat geheiratet, Arizona JuniorWild at Heart oder Face/Off. Möglicherweise ist Cage über die Figur des Sailor aus Wild at Heart gestolpert. Nach diesem Auftritt, der ihn zum Star der Programmkinos machte, off-mainstream sozusagen, folgten ambitionierte Krimis (Red Rock West) und ebensolche Romanzen (2 Mio. $ Trinkgeld – 1994) und schließlich der Oscar für seine Darstellung eines Alkoholikers in Leaving Las Vegas. Das öffnete ihm die Tür zum Big-Budget-Kino. Die Studios besetzten ihn als großen Star, nicht mehr als tiefgründigen Schauspieler – weil Schauspielerei in Filmen wie The Rock oder Con Air nicht die Kernkompetenz des Stars sein muss. Aber ein zweiter Robert DeNiro ist nie aus ihm geworden. statt dessen tauchte Cage irgendwann in Filmen wie Ghost Rider, Der letzte Tempelritter oder Drive Angry auf, in denen er zur Hölle ging oder aus gerade ebendieser kam. Heute findet man ihn eher in Videoregalen oder Streamingpaketen.

Und dann kommt dieser irre Film. Da spielt Nicolas Cage einen ausgebrannten, abgelegten Ex-Star namens Nick Cage, der in seinen verzweifeltsten Momenten von seinem Sailor-Ich aus 1990 gepiesackt wird. Plakatmotiv: Massive Talent (2022) Dieser Film-Cage ist noch nicht auf dem Niveau der Baumarkteröffnungen angekommen, aber er muss jetzt schon das Angebot annehmen, für eine Million Dollar auf der Geburtstagsfeier eines reichen Typen aufzutreten, der ihm unbedingt sein selbst geschriebenes Drehbuch verdicken will. Laut CIA ist der reiche Typ ein Waffenhändler, der kleine Mädchen entführt, um sich Politiker gewogen zu machen. Nick indes lernt einen filmbegeisterten Mann kennen, der dieselben Filme liebt wie er und der einen ganzen Schrein mit Nicolas-Cage-Devotionalien hat. In diesem Spannungsfeld bewegt sich das Drehbuch von Tom Gormican und Kevin Etten: der Filmmann und der Filmfan, die mitten im Gespräch umschwenken und in eine Filmszene springen.

Der Killer, der vielleicht kein Killer ist und der Künstler, der aufgrund seiner Schauspielader glaubt, Menschen schnell durchschauen zu können. Das hätte ein interessanter Film werden können – Was ist Spiel, was ist echt im Leben, wo spielen sich Menschen nur was vor? Aber die Produzenten, unter anderem Nicolas Cage, entschieden sich, dem Schauspieler eine in Scheidung von ihm lebende Ehefrau ins Script zu schreiben und eine 16 Jahre alte Tochter, die ihren abgehalfterten Dad voll peinlich findet. Damit bewegt sich der Film dann wieder in sehr vorhersagbaren Bahnen in der sonnigen Kulisse der kanarischen Inseln.

Der Film seine Momente und davon einige. Immer wenn Nicolas Cage sein manieriertes Overacting auf die Schippe nimmt, wenn aus dem ehemaligen Actionhelden ein wimmernder Prügelknabe wird, entstehen witzige Situationen, die einem die Mundwinkel auseinander ziehen. Aber so richtig in den Bann zieht der Film dann doch nicht. Es scheint, die Idee und die Absicht der Filmemacher waren spannender, als das Ergebnis.

Wertung: 4 von 8 €uro
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