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Plakatmotiv: Der letzte Countdown (1980)

Wuchtbrummenkino mit
strahlenden Offizieren

Titel Der letzte Countdown
(The Final Countdown)
Drehbuch Thomas Hunter & Peter Powell & David Ambrose & Gerry Davis
Regie Don Taylor, USA 1980
Darsteller

Kirk Douglas, Martin Sheen, Katharine Ross, James Farentino, Ron O'Neal, Charles Durning, Victor Mohica, James Coleman, Soon-Tek Oh, Joe Lowry, Alvin Ing, Mark Thomas, Harold Bergman, Dan Fitzgerald, Lloyd Kaufman u.a.

Genre Action
Filmlänge 103 Minuten
Deutschlandstart
30. Oktober 1980
Inhalt

Dezember 1979. Bei einem Routinemanöver gerät der hochmoderne amerikanische Flugzeugträger 'USS Nimitz' in einen elektromagnetischen Sturm. Schiff und Besatzung werden in die Vergangenheit zurückgeschleudert und finden sich am 7. Dezember 1941, dem Tag des japanischen Angriffs auf Pearl Harbor, vor dem Inselstützpunkt wieder.

Commander Yelland steht vor der schwerwiegendsten Entscheidung seines Lebens. Mit der überlegenen Feuerkraft des Schiffes und den hochmodernen F16-Kampfjets könnte er die japanische Flotte stoppen und die Weltgeschichte neu schreiben …

Was zu sagen wäre

Wer weiß, wie die Geschichte weiter gegangen wäre, hätten die Japaner Pearl Harbor nicht angegriffen, die USA in der folge nicht zwei Atombomben abgeworfen. Wäre alles besser oder schledchter geworden in der Welt? Wäre es zum Kalten Krieg gekommen, oder hätten uns USA und Russland in einem Folgescharmützel – Korea, Vietnam, Naher Osten – nuklear verbrannt?

Weiß man natürlich alles nicht. Aber die Gedankenkette, die dieser Film in Gang setzt, ist reizvoll. Vor allem für die amerikanische Filmindustrie, die dem US-Trauma Pearl Harbor alle paar Jahre ein filmisches denkmal dreht.

Diesmal also der topmoderne Flugzeugträger Nimitz, der in die Vergangenheit reist und den Angriff in letzter Sekunde verhindern könnte. Warum er in die Vergangenheit geht und wieder zurück, ist vollkommen nebensächlich – es gibt da diesen komischen bläulichen Sturm und schwupps, ist 1941. Auch mit der Diskussion, welche Auswirkungen ein Ändern der Geschichte womöglich hätte, wird von den leitenden Offizieren kaum geführt. Dem Film geht es vor allem darum, nochmal zu zeigen, wie böse die Japaner waren, die sogar zivile Yachten zerschossen und hilflos im Meer treibende Schiffbrüchige aus ihren Flugzeugen heraus abschossen.

Im Abspann dankt die Filmproduktion dem Verteidigungsministerium, der Navy und drei weiteren Unterverbänden für die Unterstützung an dem Film; und das sollte sie laut tun. Üppig zelebriert Regisseur Don Taylor ("Damien – Omen II" – 1978; "Die Insel des Dr. Moreau" – 1977; Flucht vom Planet der Affen – 1971) militärische Gerät, ausführlich werden Starts und Landungen der unterschiedlichen Flugzeuge an Deck gezeigt, coole Jungs, die coole Jungs einwinken, kernige Kerle, die übers Deck rennen und ein kommandierender Offizier, der loyal zu seinen Männern steht, immer um ihr Wohlergehen besorgt. Kirk Douglas spielt diesen Mann ohne Eigenschaften (Teufelskreis Alpha – 1978; Der Weg nach Westen – 1967; Die Gewaltigen – 1967; Brennt Paris? – 1966; "Sieben Tage im Mai" – 1964; Spartacus – 1960; Der letzte Zug von Gun Hill – 1959; Die Wikinger – 1958; Wege zum Ruhm – 1957; Zwei rechnen ab – 1957; Zwischen zwei Feuern – 1955; Die Fahrten des Odysseus – 1954; 20.000 Meilen unter dem Meer – 1954; Reporter des Satans – 1951; Goldenes Gift – 1947), der im Film die Befehle erteilt und ansonsten nur als Funktionsträger, nicht als menschlicher Charakter an Bord ist. So ähnlich, wie Martin Sheen (Apocalypse Now – 1979; Treffpunkt Todesbrücke – 1976; "Das Mädchen am Ende der Straße" – 1976) als ziviler Systemanalytiker nur an Bord ist, um den sicher zahlreichen Zivilisten in den Kinosesseln den Blick des Zivilisten in diese hochgerüstete Militärmaschinerie zu ermöglichen.

Spannung kommt nie so richtig auf. Der Film ist als visuelle Wuchtbrumme angelegt und damit punktet er auch. So militaristisch das Geklingel im Hintergrund sicher ist: Die Cinemascope-Bilder von einem Flugzeugträger auf offener See im Gegenlicht (Kamera: Victor J. Kemper) sind imposant.

Wertung: 4 von 9 D-Mark
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