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Plakatmotiv: Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen (2003)

Außergewöhnlich flach
und schlecht gepixelt

Titel Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen
(The League of extraordinary Gentlemen)
Drehbuch James Dale Robinson
nach den Comicbüchern von Alan Moore und Kevin O'Neill
Regie Stephen Norrington, USA, Deutschland, Tschechei, UK 2003
Darsteller

Sean Connery, Naseeruddin Shah, Peta Wilson, Tony Curran, Stuart Townsend, Shane West, Jason Flemyng, Richard Roxburgh, Max Ryan, Tom Goodman-Hill, David Hemmings, Terry O'Neill, Rudolf Pellar, Robert Willox, Robert Orr u.a.

Genre Comic-Verfilmung
Filmlänge 110 Minuten
Deutschlandstart
2. Oktober 2003
Inhalt

Wir schreiben das Jahr 1899. Ein Jahrhundert geht zu Ende. Die Industrialisierung bricht sich Bahn. Ganz neuartige Waffen tauchen auf. Allan Quatermain, der größte Abenteurer der Welt, führt eine Liga unnachahmlicher Helden an: Sie besteht aus Captain Nemo, der Vampirsbraut Mina Harker, einem Unsichtbaren namens Rodney Skinner, dem Agenten Sawyer, dem unsterblichen Dorian Gray und Dr. Jekyll / Mr.Hyde.

Diese Liga der außergewöhnlichen Gentlemen soll im Auftrag des britischen Secret Service das Phantom stoppen, das die Welt mit einem Krieg überziehen und danach die Macht an sich reißen will.

Der Kampf beginnt in Venedig. Die erhabene Nautilus, das Unterwasserschiff Captain Nemos, bringt sie dorthin. Hier will das Phantom den Weltgipfel der führenden Politiker sabotieren, will die Stadt zum Einsturz bringen.

Der Liga bleiben 96 Stunden, um die Welt zu retten. Sofern sie den Verräter in den eigenen Reihen rechtzeitig finden und dingfest machen …

Was zu sagen wäre

Außergewöhnlicher Eskapismus. Wäre ich 12 Jahre alt, fände ich den Film wohl vorbehaltlos gut. Spannend. Aufregend. Tolle Tricks. Ich bin aber nicht 12 Jahre alt. Spannend ist der Film nicht. Das einzige Geheimnis, das er hätte (die Identität des Phantoms), offenbart er nach der Hälfte des Films. Die Motivation des Bösen ist von sehr weit her gestrickt.

Aufregend ist der Film höchstens, weil er aufregt. Stephen Norrington scheint im Schneideraum Wert darauf gelegt zu haben, alles einfach irgendwie aneinander zu pappen, damit es zum Drehbuch passt, das keine Geschichte erzählt, aber fordert, dass dauernd irgendwo irgendwas zusammen kracht. Derweil stolpert Sean Connery (Forrester – Gefunden! – 2000; Verlockende Falle – 1999; Leben und Lieben in L.A. – 1998; Mit Schirm, Charme und Melone – 1998; The Rock – 1996; Der 1. Ritter – 1995; Die Wiege der Sonne – 1993; Das Russland-Haus – 1990; Jagd auf Roter Oktober – 1990; Family Business – 1989; Indiana Jones und der letzte Kreuzzug – 1989; Die Unbestechlichen – 1987; "Der Name der Rose" – 1986; Highlander – Es kann nur einen geben – 1986; Camelot – Der Fluch des Goldenen Schwertes – 1984; James Bond 007 – Sag niemals nie – 1983; Flammen am Horizont – 1982; Outland – Planet der Verdammten – 1981; Robin und Marian – 1976; Der Mann, der König sein wollte – 1975; Die Uhr läuft ab – 1975; Mord im Orient-Express – 1974; "Zardoz"– 1974; James Bond 007 – Diamantenfieber – 1971; Marnie – 1964; Die Strohpuppe – 1964; James Bond 007 jagt Dr. No – 1962) mit provozierender Lustlosigkeit durch den Film, dass ich Geld zurück! rufen möchte.

Tolle Tricks gibt es in Terminator 3, aber nicht hier. Die imposante Nautilus, die elegant durch die Meere pflügt und in Venedig schließlich in den Kanälen stecken bleibt, ist so offensichtlich vom Computer einmontiert – Wassereffekte und Computer gehen erkennbar noch immer nicht – dass ich mich auch nicht an der Illusion in ein paar Jahren sieht es dann perfekt aus erfreuen kann. Wenn halb Venedig ein Opfer des Phantoms wird und zusammen fällt, frage ich mich lediglich, wann es denn wohl weiter geht.

Und wenn es dann weiter geht, geht wieder nichts voran. Ich hoffe, dass dieser Pixel-Eskapismus, der seit einiger Zeit die Leinwände füllt, nun bald vorbei ist.

Aber, unabhängig von der geschluderten Tricktechnik: Das Design des Films ist überbordend und exzentrisch – very british und durchaus passend für einen Film, der auf einer graphic novel basiert. Und die Nautilus ist wirklich imposant.

Wertung: 3 von 6 €uro
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