Elissa und ihre frisch geschiedene Mutter Sarah sind gerade in ein Traumhaus in einer beschaulichen Kleinstadt gezogen und freuen sich über den Neuanfang. Doch schon bald müssen sie feststellen, dass der Ort ein düsteres Geheimnis birgt.
Jahre zuvor hat im Nachbarhaus ein Mädchen seine Eltern getötet und verschwand anschließend spurlos. Zurück blieb nur der Bruder, Ryan. Gegen den Willen Sarahs beginnt Elissa eine Beziehung zu dem zurückgezogen lebenden Ryan und je näher sie sich kommen, desto mehr mysteriöse Details offenbaren sich.
Tiefer und tiefer geraten alle Beteiligten in ein abgründiges Geheimnis, das sich als weitaus gefährlicher entpuppt, als sie sich jemals vorgestellt hätten …
Mark Tonderai liefert ein ordentliches Genrestück, das auf einem Drehbuch von Jonathan Mostow basiert, der als Autor und Regisseur schon ein paar ordentliche Genrestücke ins Kino gebracht hat (Surrogates – Mein zweites Ich – 2009; Terminator 3 – Rebellion der Maschinen – 2003; U-571 – 2000; Breakdown – 1997). Sein aktuelles Script dient vor allem als Starvehikel für Jennifer Lawrence (Winter's Bone – 2010), damit sich die junge Actrice, die gerade einen Serienerfolg nach dem anderen feiert (Die Tribute von Panem – 2012; X-Men – Erste Entscheidung – 2011) und mit ihrer Leistung im eben abgedrehten Silver Linings zum zweiten Mal für den Oscar nominiert ist, mal, einfach gesagt, austoben kann.
Die Idee hinter dem Horror, der Mord an einer Familie, begangen von Kinderhänden, ein damit verbundener Fluch in Form von boshaften Nachbarn, verschwimmt hinter lauter Genreklischees, die der Idee jede Spannung austreiben – klassische High-School-Schubsereien mit klassischen Schulschlägern, eine Mutter, die zu viel Rotwein trinkt und ein gespanntes Verhältnis zur Tochter hat, ein zu früh verliebter Sheriff, ein verstecktes, lebendiges Geheimnis, Wackelkamera, die Beobachter hinter Bäumen suggeriert und Bassbrummen auf der Tonspur, wenn die Szene allein nicht für genug Spannung sorgt.
Das ist im Augenblick immer ganz spannend, weil ich gerne Elisabeth Shue mal wieder sehe, hier in der Rolle der trinkenden Mutter; auch, weil man Jennifer Lawrence tatsächlich mal losgelöst von irgendwelchen Blockbustererwartungen zugucken kann, wie gut sie spielt – wie sie reagiert auf ihr Gegenüber, wie sie mit kleiner Mimik mehr ausdrückt, als wenn sie zur großen Geste griffe – was im Script das ein oder andere Mal auch funktionieren würde.
Aber wenn dieser Augenblick vorbei ist, ist die Spannung auch schon wieder vorbei und der Film vergessen, wenn sich der Vorhang geschlossen hat.