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Kinoplakat: Zurück in die Zukunft III
McFly als Clint Eastwood
solider Trilogie-Abschluss
Titel Zurück in die Zukunft III
(Back to the Future, Part III)
Drehbuch Robert Zemeckis + Bob Gale
Regie Robert Zemeckis, USA 1990
Darsteller Michael J. Fox, Christopher Lloyd, Mary Steenburgen, Lea Thompson, Crispin Glover, Thomas F. Wilson, Elisabeth Shue, Matt Clark, Billy zane, Richard Dysart, Pat Buttram, Harry Carey, Dub Taylor, James Tolkan, Marc McClure, Wendie Jo Sperber, Jeffrey Weissma, Christopher Wynne, Sean Sullivan, Mike Watson, Hugh Gillin, Burton Gilliam, Bill McKinney, Donovan Scott, Flea, J.J. Cohen, Ricky Dean Logan u.a.
Genre Abenteuer
Filmlänge 118 Minuten
Deutschlandstart
12. Juli 1990
Website bttf.com
Inhalt

Doc Brown hat es in den Wilden Westen verschlagen. Weil er dort sehr rasch erschossen werden wird, reist ihm Marty hinterher. Woher er weiß, dass Doc erschossen werden wird? Ein Foto bringt ihn auf die Spur, der in der Zeit zurückgereiste Doc hatte gewisse Vorsorge getroffen, damit Marty im Bilde ist.

Marty gelingt der Zeitsprung, verliert dabei aber den letzten Tropfen Benzin. Mangels Tankstellen in dieser Zeit - Wilder Westen, wie gesagt - ist die Rückreise ein Ding der Unmöglichkeit. Beim Versuch, den Motor mit hochprozentigem Alkohol zu betreiben, wird die Einspritzanlage irreparabel beschädigt. Um das Auto auf die 88 Meilen pro Stunde (etwa 142 km/h) zu beschleunigen, bleibt nur, es mit einer Dampflokomotive anzuschieben. Brown kennt eine geeignete, geradlinige und ebene Bahnstrecke, welche zur Clayton-Schlucht führt. Bei der Inspektion der Gleise trifft Brown auf Clara, deren Kutschpferde durchgegangen waren, und rettet sie. Die beiden verlieben sich.

Buford Tannen will Brown erschießen, doch Marty geht dazwischen. Tannen fordert ihn für den folgenden Montag – den Tag der geplanten Abreise – zum Duell. Brown seinerseits muss sich zwischen seiner Liebe und seinem Verstand entscheiden. Er beichtet Clara die Zeitreise. Clara unterstellt ihm eine billige Ausrede, die er bei Jules Verne gefunden habe.

Am Boden zerstört sucht Doc Brown den Saloon auf, wo er sich zwar nicht betrinkt (er verträgt keinen Alkohol), aber durch seine Erzählungen aus den 1980er Jahren doch einen volltrunkenen Eindruck erweckt. Marty kann sich am nächsten Morgen vor dem Duell nicht drücken, wirft aber seine Waffe weg, Tannen gibt einen Schuss ab und Marty geht zu Boden ...

Was zu sagen wäre

Robert Zemeckis schickt seine Männerfreunde endlich in jene Kulisse, in der Männerfreundschaften, wie das Kino sie definiert, erfunden wurden: in den Wilden Westen. Wer als ersten Gedanken „Bremse“ denkt, weil keine Autos fliegen, keine Hologramme das Bild aufpeppen, sondern nur ein paar Pferdestärken zur Verfügung stehen, der irrt. Dem Kreativ-Team gelingt es mühelos, den Zeitsprung auf einen einzgen, letztmöglichen Versuch zu reduzieren – ginge der schief, wäre die Zeitmaschine unwiederbringlich zerschmettert – und diesen dann bis zum letzten Millimeter in der letzten Millisekunde auszuerzählen. Nein, da verrate ich kein Filmgeheimnis; erstens ist das ohnehin klar bei einem Franchise wie diesem und zweitens tut das der Spannung im Kinosessel keinen Abbruch. Die Jagd zu Fuß, zu Pferd und auf einer schweren, dampfenden Lokomotive ist, das kann ich guten Gewissens mal sagen „atemberaubend“.

und wo ich schon dieses Wort im Mund führe, atemberaubend: Tatsächlich ist die Luft ein wenig raus, der große dramaturgische Bogen ist dünn. Sie reisen zurück und wieder vorwärts in der Zeit, wiederholen also die Zeitreise aus Teil 1, nur in anderer Kulisse. Die dennoch hochgehaltene Spannung zeigt die Qualität und den Erfindungsreichtum des Regisseurs, der schon häufiger gezeigt hat, dass er komplizierte Sets und Sequenzen schätzt (Falsches Spiel mit Roger Rabbit – 1988; Auf der Jagd nach dem Grünen Diamanten – 1984). Das Drehbuch hingegen ist bestenfalls solide. Die Liebesgeschichte, der sich Doc Brown hingibt, schlägt keine Funken für die Spannung, ist nicht mehr als charmant und stört jedenfalls nicht. Da schlägt das Marketing die künstlerische Ambition: Da das Ende von Teil II in der Luft hängt und jener Teil II so temporeich voller Überraschungen funktionierte, kann kaum jemand, der ihn gesehen hat, auf diesen dritten Teil verzichten. Da kann sich das Drehbuch Schwächen leisten. Schade für den Zuschauer, der mehr Respekt verdient hätte. Die Drehbuchschwäche gründet in der Tatsache, dass dieser letzte Teil ursprünglich Bestandteil des zweiten war, dieser zweite Teil dann aber über drei Stunden gedauert hätte. Das wollten weder Studio noch Produzenten noch der Regisseur; also wurde die Idee mit dem Wilden Westen aufgeblasen für einen eigenständigen, (oder wie man auch gerne sagt) abendfüllenden Film.

Jeder der Filme der Trilogie enthält Szenen, die in ähnlicher Form in den jeweils anderen Teilen auftauchen. Bei allen Teilen kommt mindestens einmal das alte Rathaus beziehungsweise Gerichtsgebäude von Hill Valley und dessen für die Handlung wichtige Uhr vor. Ebenso ist in jedem Teil die Zeitreise zu sehen, die Marty vom Jahr 1955 ins Jahr 1985 befördert.
Einige Personen treten in verschiedenen Abwandlungen in jedem der Teile auf:

  • Martys Gegenspieler ist jeweils Biff Tannen in unterschiedlichen Altersstufen und/oder ein männlicher Vor- oder Nachfahre (Teil zwei: sein Enkel Griff Tannen, Teil drei: sein Urgroßvater Buford „Mad Dog“ Tannen). Nach einer Verfolgung landet in jedem Teil jeweils ein Mitglied der Tannen-Familie in einem Misthaufen. Im ersten und zweiten Teil fährt er mit seinem Auto in einen LKW, der Mist geladen hat, im dritten Teil wird er von Marty bewusstlos geschlagen und landet in einem Karren voller Mist. In jedem Film hat der jeweilige Tannen eine Gang von drei Personen.
  • Der Hüter von Recht und Ordnung ist in den ersten beiden Teilen Mr. Strickland beziehungsweise im dritten Teil dessen Vorfahre. In Teil eins und zwei tritt er als Schuldirektor, im dritten Teil als US Marshal auf. Vor ihm haben die verschiedenen Tannens jeweils Respekt.
  • Alle drei Filme enthalten eine Bar-Szene, bei der McFly von einem Mitglied der Tannen-Familie gerufen wird, worauf sich Marty überrascht umdreht, um dann festzustellen, dass tatsächlich sein jeweiliger Verwandter in dieser Zeit gemeint ist.
  • In jedem Film hat Marty ein Bild (eine Zeitung im zweiten Teil), das sich aufgrund der laufenden Ereignisse und daraus resultierenden Auswirkungen auf die Zukunft verändert.
  • Im ersten und zweiten Film klopft mehrmals ein Tannen einer anderen Hauptperson auf den Kopf und sagt: „Hallo? Hallo? Jemand zu Hause? Denk mal nach, denk nach!”
  • Im ersten und zweiten Teil leiht sich Marty den Roller eines Kindes (im zweiten Teil ein sogenanntes Hoverboard), während er vor einem Tannen flieht, und nimmt den Lenker des Rollers ab, damit er ihn als Skateboard benutzen kann.

Die Back-to-the-Future-Filme gingen auch in die Geschichte ein als Produkte, die das Product Placement intensivierten: Beispielsweise wird Marty im ersten Teil von seiner Mutter zunächst Calvin Klein genannt, da sie diesen Namen auf seiner Unterhose gelesen hat, und zu Beginn fährt ein Toyota-Pickup an ihm vorbei, was er mit den Worten „Hast du diese Superkiste gesehen?“ kommentiert. Am Ende des ersten Teils sowie am Anfang des zweiten Teils steht der gleiche Pickup in der Garage von Martys Eltern. Weitere Beispiele sind eine Tankstelle (erster Teil) und ein Werbespot (zweiter Teil) der Firma Texaco, die Pizza Hut-Pizza im zweiten Teil, die erst durch ein Gerät von Black & Decker „hydriert“ zur vollen Größe heranwächst oder diverse Burger King- und Pepsi-Schilder in den Teilen eins und zwei. Ebenfalls in den Teilen eins und zwei bestellt Marty in der Bar eine Pepsi-Cola und benutzt in Teil zwei ein Hoverboard, eine futuristische Art von Skateboard von Mattel. Weiterhin tragen Marty und andere Figuren Nike-Sneaker. Als ungewöhnliches Product-Placement wird im dritten Teil von einem Jahrmarkthändler ein „Peacemaker“-Colt beworben.

Wertung: 5 von 10 D-Mark
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