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Plakatmotiv: Police Academy 3 – … und keiner kann sie bremsen (1986)

Teure Action,
platte Witze

Titel Police Academy 3 – … und keiner kann sie bremsen
(Police Academy 3: Back in Training)
Drehbuch Gene Quintano
mit Charakteren von Neal Israel & Pat Proft
Regie Jerry Paris, Kanada, USA 1986
Darsteller

Steve Guttenberg, Bubba Smith, David Graf, Michael Winslow, Marion Ramsey, Leslie Easterbrook, Art Metrano, Tim Kazurinsky, Bobcat Goldthwait, George Gaynes, Shawn Weatherly, Scott Thomson, Brant von Hoffman, Bruce Mahler, Ed Nelson, Debralee Scott, Lance Kinsey, Brian Tochi u.a.

Genre Komödie
Filmlänge 83 Minuten
Deutschlandstart
10. April 1986
Inhalt

Eine von zwei Polizeiakademien wird dem neuen Sparhaushalt zum Opfer fallen. Ein Komitee unter Gouverneur Neilson soll die Effizienz der beiden Schulen prüfen.

Lassards Chaoten stehen die beinharten Super-Muskelprotze von Konkurrent Mauser gegenüber. Lassard holt die alten Kämpen Mahoney, Hightower und Co. an die Schule, um den neuen Jahrgang auszubilden. Und die haben genügend besondere Tricks auf Lager, um die Konkurrenz alt aussehen zu lassen …

Was zu sagen wäre

Nach dem Ausflug in die reale Welt mit realer Kriminalität kehren die Police-Academy-Charaktere an die Akademie zurück, um ihre eigenen Nachfolger, die noch chaotischer sind als sie, auszubilden. Der Geldmangel, der im Vorgängerfilm schon angesprochen wird, sorgt hier dafür, dass eine von zwei Polizei Akademien aufgelöst werden soll. Er zeigt, was passiert, wenn die Politik ihren Sicherheitsbehörden das Geld streicht: die Ausbildung wird schlechter, die Sicherheit in den Straßen nimmt ab, die Rekruten werden schlechter.

Teil 3 wirkt flüssiger, als der Vorgänger. Da fehlte eine Story, eine Dramaturgie, an der sich die neuen Cops hätten entlang hangeln können. Jetzt stehen zwei Akademien in Wettbewerb zueinander. Da ist die Dramaturgie klar. Aber Produzent Paul Maslansky bleibt seiner Linie treu: Dramaturgie sucks! Weil dies kein echtes Drama über die Nachwuchssorgen einer heruntergewirtschafteten Polizei ist, sondern ein Police-Academy-Film, ist völlig klar, wer am Ende als Sieger aus diesem Wettbewerb hervorgeht und in klugen Filmen wird dann die Spannung in einzelnen Vergleichen beider Kontrahenten hochgejazzt. Hier nicht. Die andere Akademie, die aus lauter strammen Soldaten mit Stock im Hintern zu bestehen scheint, führt 20 Minuten vor Schluss uneinholbar – so wird es jedenfalls gesagt. Wir sehen aber die Konkurrenz bei keinem Einsatz, bei keiner Prüfung. Wir erleben nur, wie sie Lassards Leuten unablässig Fallgruben graben und dann regelmäßig selbst ins Loch fallen. Die "Bösen" gewinnen dann nicht, weil Sergeant Mahoney und seine Leute den Überfall auf eine Nobelparty vereiteln und dabei den Gouverneur retten. Das passiert in einer länglichen Verfolgungsjagd mit Schnellbooten und Jet-Skis zu Wasser, zu Land und durch die Luft. Hier wurde viel Geld ausgegeben und die Jagd sieht auch gut aus. Sie ist nur sinnlos. Da fliehen ein paar bewaffnete Gangster, die den Gouverneur in ihrer Gewalt haben, plump vor ihnen hinterher rasenden Polizisten. Anstatt, dass die Gangster den Gouverneur als Geisel auch nutzen – sowas wie Bleibt zurück, oder wir erschießen den Gouverneur, was man halt als Kinogangster so sagt – fahren sie einfach immer weiter, ohne Ziel und Verstand. Da spiegelt er den ganzen bisher gesehenen Film: eine Aneinanderreihung von unzusammenhängenden Szenen, mittendrin wird zum Beispiel wahllos und ohne Zusammenhang zu irgendwas der Mord unter der Dusche aus Hitchcocks Psycho zitiert, das aber weder clever noch smart.

Es musste eine Fortsetzung geben, nachdem der zweite Teil bei 7,5 Millionen Dollar Produktionskosten allein in den US-Kinos 55,6 Millionen und international weitere 59,4 Millionen Dollar eingespielt hatte – insgesamt also 115 Millionen. Gegenüber Teil 1 war das relativ ein Gewinnrückgang. Für sich gestellt aber gilt Teil 2 mit diesen Zahlen natürlich als großer Erfolg. Deswegen wurden für diesen dritten Film alle aus den Vorgängern bekannten Gesichter versammelt, auch welche aus Teil 1 sind wieder dabei, mit sexistischen und mit platten Witzen – „Dieses Nagelbett hat der bekannte Fakir Ma-tra-dze entworfen.“ – ausgestattet und in eine lose zusammenhängende Nummernrevue geschickt. Immerhin reizen die Slapstickszenen bisweilen zum Lächeln.

Gelohnt hat sich das für Produzent Maslansky und die Warner Bros. Studios immer noch. 12 Millionen Dollar wurden für diesen Film ausgegeben, 107,6 Millionen weltweit (davon 43,6 Millionen allein in den USA) eingespielt. Fortsetzung folgt also.

Wertung: 2 von 10 D-Mark
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