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Laurel & Hardy – Auf hoher See (1949)

Oliver Hardy wird zum Berserker
immer wenn er Hupen hört

Titel Laurel + Hardy – Auf hoher See
(Saps at Sea)
Drehbuch Charley Rogers & Felix Adler & Gilbert Pratt & Harry Langdon
Regie Gordon Douglas, USA 1940
Darsteller

Stan Laurel, Oliver Hardy, James Finlayson, Ben Turpin, Richard Cramer, Harry Bernard, Eddie Conrad, Ernie Alexander, Harry Anderson, Chester A. Bachman, Eddie Borden, Ed Brady, William Brady, John Davidson, Harry Evans, Carl Faulkner u.a.

Genre Komödie, Slapstick
Filmlänge 56 Minuten
Deutschlandstart
22. Dezember 1949
Website www.laurel-and-hardy.com
Inhalt

Stan und Ollie arbeiten in einer Hupenfabrik. Das Testen der Hupen führt bei Ollie zu einem Nervenzusammenbruch. Dr. Finlayson verschreibt ihm gesunde Ernährung und eine Seereise zur Erholung.

Also mieten die Jungs ein Boot. Damit für die richtige Diät gesorgt ist, nehmen sie eine Ziege mit an Bord. Allerdings schleicht sich ein blinder Passagier auf das Boot, der Stan und Ollie in arge Bedrängnis bringt …

Was zu sagen wäre

Die Arbeitsbedingungen in den 1930er Jahren waren nach der Wirtschaftsdepression keine guten. Die menschen mussten froh sein, überhaupt eine Arbeit zu bekommen. Deshalb arbeiten Stan und Ollie in der Qualitätsprüfung einer Hornfabrik, bis Ollie unter dem dauernden Gehupt einen Nervenzusammenbruch erleidet, eine „Hornophopie“. Fortan flippt er, aus wenn etwas tutet: „Hörner! HUPEN! HÖRNER!!!“ Er wird zum Berserker und lässt keinen Stein auf dem anderen. Er ist nicht der erste Arbeiter, dem das passiert. Der Film beginnt damit, dass ein verstört stammelnder Mann auf einer Trage aus dem Haus in einen Ambulanzwagen getragen wird.

Der Filmtitel hat mit dem Film lange nichts zu tun. In der ersten Hälfte finden sich eher Anklänge an Chaplins Modern Times (1938), wenn Stan und Ollie in der Fabrik ausgelaugt werden und – zur Erholung nach Hause geschickt – in der eigenen Wohnung mit falsch angeschlossenen Wasserhähnen überrascht werden, montiert von einem schielenden Klempner, den der damals bekannte Stummfilmkomiker Ben Turpin in seiner letzten Rolle spielt; Turpin starb im Juli 1940.

Mit einem Boot aufs Wasser kommen die beiden erst etwa nach der Hälfte des Films. Das ist bei Laurel-und-Hardy-Filmen nichts Außergewöhnliches; in ihrer Dramaturgie ähneln die Filme häufig einer Slapstick-und-Gag-Parade, die von einer losen Geschichte zusammengehalten werden. Laurel & Hardy – Auf hoher See (1949) Auf dem Schiff, das den Hafen eigentlich nicht verlassen soll, soll sich Ollie bei „frischer Seeluft und Ziegenmilch“ von seiner „Hornophobie“ erholen. Aber die Ziege, die die Ziegenmilch liefern soll, springt an Land, beißt das Haltetau durch, während ein entflohener Sträfling auf das Schiff springt und Stan und Ollie mit vorgehaltener Waffe zwingt, ihn zu bekochen. 

Der Film ist durchsetzt mit der beliebten Tücke des Objekts. Ob es die Hörner und Hupen sind, die immer zur falschen Zeit erschallen, oder die Wasserhähne – oder ein Spaghetti-mit-Tomatensoße-Topf, hergestellt aus Schnur, Seife, roter Farbe, einem Schwamm, einem Lampendocht, Körperpuder und Tabak, mit dem der entflohene Gangster schachmatt gesetzt werden soll, die die beiden Helden dann aber selbst essen müssen – Stan und Ollie sind am Ende immer die Dummen. Sogar, als sie den Sträfling schließlich bezwingen und dafür von der Polizei eine Belohnung versprochen bekommen, geht das noch schief.

"Saps at Sea" ist ein Highlight unter den Laurel-und-Hardy-Filmen und wurde vor allem durch die Auswirkungen der Hornophobie ein gerne zitierter Klassiker: „Hörner! HUPEN! HÖRNER!!!

Wertung: 5 von 6 D-Mark
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