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Plakatmotiv: Eis am Stil 6 – Ferienliebe (1985)

Bitte, es reicht.
Hört bitte auf!

Titel Eis am Stil 6 – Ferienliebe
(Harimu Ogen)
Drehbuch Eli Tavor & Dan Wolman & Boaz Davidson
Regie Dan Wolman, Israel 1985
Darsteller

Yftach Katzur, Zachi Noy, Jonathan Sagall, Dvora Kedar, Menashe Warshavsky, Stefanie Petsch, Sabrina Cheval, Avi Hadash, Dolly Dollar, Bea Fiedler, Renate Langer, Misha Natan, Ruth Davidson, Rahel Shor, Karol Markovich, Orit Cohen, Zinger David, Shmuel Eiser u.a.

Genre Komödie, Teenie-Romanze
Filmlänge 74 Minuten
Deutschlandstart
10. Mai 1985
Inhalt

Die Freunde heuern auf einem Luxusliner an. Benny hat es die schöne Dana, die Tochter des Kapitäns, angetan, und Johnny ist wieder einmal auf der Flucht vor einem zornigen Vater, der ihn mit seiner Tochter erwischt hat – der Zorn des Vaters soll Johnny gar nicht vertreiben, im Gegenteil. Dem zornigen Vater ist nur jedes Mittel recht, seine mollige Stella unter die Haube zu bringen. Und Bobby? Der will einfach seine Freunde nicht im Stich lassen.

Auf der "Orion" beginnt die muntere Seereise Richtung Venedig. Kapitän Green hat alle Hände voll zu tun: Neben der Verantwortung für das Schiff muss er seine Tochter vor dem stürmischen Benny bewahren und seine Frau Ella vor Johnny.

Ein wenig schadenfroh beobachtet Bobby die Nöte seiner Freunde: Während Benny vom Kapitän zum Zwiebelschneiden verdonnert wird, muss Johnny mit List und Tücke hartnäckig sein Junggesellendasein verteidigen. Nachdem das Schiff trotz einiger Hindernisse endlich Venedig erreicht hat, werden die drei Draufgänger auch noch in einen Diamantenschmuggel verwickelt.

Schließlich kommen die Jungs im sonnigen Italien aber doch noch auf ihre Kosten …

Was zu sagen wäre

Jetzt haben die Jungs aus den Eis am Stiel-Filmen den Status ihrer eigenen Unwirklichkeit erreicht. Weil offenbar die Drehbuchautoren zu diesem Film Urlaub hatten, oder streikten, oder ihnen die Tinte ausgegangen war, wird die erste halbe Stunde gefüllt mit Jungs, die durch Astlöcher und Bretterschlitze glotzen, wie sich dralle Madames entkleiden und die sich anschließend mit Mädchen ihres Alters die Szenen mit der willfährigen Portugiesin aus Eis am Stil, Teil 1 angucken – dabei erfährt auch der Zuschauer im Kinosessel Neues, denn er sieht Szenen, die den damaligen Film in seinem fertigen Zustand nicht erreicht haben. Die Jungs, die in der erzählten realen Welt so ihre Schwierigkeiten haben, immer das nächste Mädchen ins Bett zu bekommen, schauen hier dabei zu, wie sie in einem Film von einer mittelalten Hausfrau vernascht werden. Ist das schon Dadaismus oder kann das weg?

Im Anschluss versuchen der dicke Johnny und die dicke Tochter eines Schiffsoffiziers vergebens, auf einem zu kleinen Sofa aufeinander zu kommen und vorher noch störende Kleidung loszuwerden, während an anderer Stelle schon wieder gebumst wird. Es ist diesmal nicht ganz leicht, der Handlung zu folgen, denn nicht nur gibt es keine. Auch die gewohnte Combo ist auseinander gerissen. Der schöne Bobby ist nicht an Bord. Gerüchten zufolge gab es Unstimmigkeiten mit der Produktionscrew und so weilt er nun offiziell in einem USA-Urlaub, vom dem er Postkarten schickt, in denen er ausführlich schildert, wie er da drüben ein Mädchen nach dem anderen „klar macht“.

Benny tut sich da wie gewohnt schwerer. Seine Freundin aus Teil 5 ist vergessen. Wieder ist er einsam und sehnt sich jetzt nach der Liebe zu Dana, weil … weil die gerade im Bikini am Strand lag, schlank ist, Benny sie – natürlich – attraktiv findet und das Drehbuch so einen Grund findet, die Jungs auf ein Kreuzfahrtschiff zu bekommen, das zumindest neue Kulissen verspricht – ein Versprechen, was der Film dann doch nicht halten kann; die Studiokulisse ist so nichtssagend wie immer. An Bord findet der in dieser Serie längst zu Tode gerittene Slapstick in der Mischung aus feinen Kreuzfahrtleuten, autoritären Schiffsoffizieren und unterbelichteten, notgeilen Jungs statt.

Mit an Bord ist auch Josef Shiloach. Den kennen wir noch als, man muss sagen, kreischenden Militärschleifer Korporal Ramirez aus Teil 4; hier spielt er den ersten Offizier Georgiyan, der froh ist, dass er seine dralle Tochter endlich an den Mann – den drallen Johnny – bringen kann, und gleichzeitig die Frau Baronin an Bord bespringen darf; die wird gespielt von Bea Fiedler, die im vorherigen Film noch eine lüsterne Zahnarzthelferin gespielt hat. Der Kosmos der Eis am Stil-Schauspieler verengt sich.

Es wird also gebumst, was das Zeug hält in diesem Film, und dies nur dann nicht, wenn die jeweiligen Bumsparteien noch dabei sind, sich erst an die Wäsche zu gehen. Oder, wenn der latent selbstmitleidige Benny mal wieder seiner Angebeteten hinterher schmachtet, die einem reichen Schnösel versprochen ist. Aber diese, nun ja, Liebesgeschichte enthält so viel Romantik wie ein abgefahrener Gummireifen.

Hier ist der – vorläufige? – Tiefpunkt des deutsch-israelischen Filmschaffens erreicht.

Wertung: 1 von 10 D-Mark
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