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Plakatmotiv: Eis am Stil 2 (1979)

Vom raren Charme
ist nichts geblieben

Titel Eis am Stil 2 – Feste Freundin
(Yotzim Kavua)
Drehbuch Boaz Davidson & Eli Tavor
Regie Boaz Davidson, Israel, BRD 1979
Darsteller

Yftach Katzur, Yvonne Miklosh, Zachi Noy, Rachel Steiner, Jonathan Sagall, Dafna Armoni, Dvora Kedar, Menashe Warshavsky, Judith Koren, Yasha Katz, Nurit Ma'ane, Yoel Liba, Dory Lubliner, Orit Kroizer, Dorit Kroizer, Orna Dagan, Yossi Shatan, Olga Spondorf u.a.

Genre Komödie, Teenie-Romanze
Filmlänge 100 Minuten
Deutschlandstart
21. April 1978
Inhalt

Die Freunde Benny, Bobby und Johnny ergänzen sich prima: Benny ist sensibel, Momo ein Draufgänger, und der dicke Johnny finanziert die gemeinsamen Eskapaden. Eines Tages klauen sie ein Auto und feiern anschließend mit ihren Mädchen eine Mondschein-Party am Strand. Eine Motorrad-Gang sorgt allerdings dafür, dass sie sich ohne Freundinnen und ohne Kleidung auf den Heimweg machen müssen.

Benny versucht, bei der schönen Tammy zu landen. Er bleibt hartnäckig, und eine Party bietet schließlich Gelegenheit, der Angebeteten näher zu kommen. Aber die Beziehung fängt schon problematisch an: Benny hat nie ganz verwunden, dass ihn seine Ex-Freundin Shelly verlassen hat. Dann ist da auch noch Martha, Johnnys Freundin, die eigentlich in Benny verliebt ist.

Als Benny sich von Tammy trennt, nutzt Martha die Gelegenheit, ihm ihre Liebe zu gestehen. Völlig betrunken landet Benny mit ihr im Bett. Aber er liebt noch immer Tammy und bittet den dicken Johnny zu vermitteln. In der Eisdiele kommt es zum Streit zwischen den Paaren. Bei der anschließenden Prügelei geht auch die Beziehung zwischen Tammy und Benny wieder in die Brüche. Als der wichtigste Abend des Jahres – der Abschlussball – naht, haben alle Gelegenheit, die Partner zu wechseln oder sich zu versöhnen …

Was zu sagen wäre

Der neue Trend in der Kinoproduktion lautet "Fortsetzung". Krieg der Sterne hat ein, Der weiße Hai hat eine, Der Pate hat eine. Die Studios haben verstanden, dass, was sich einmal gut verkauft hat, auch ein zweites Mal gut verkaufen wird, bei geringeren Ausgaben für die Werbung – die Leute wissen, wenn sie den Titel mit der "2" dahinter lesen, ja schon, wo die Reise hingeht.

Benny, Momo und Johnny sind älter geworden, dürfen jetzt Auto fahren, sind aber immer noch hinter den Mädchen her, als wären sie keinen Tag älter, als im ersten Film. Plakatmotiv: Eis am Stil 2 (1979) Nili, die im ersten Film von Momo schwanger wurde, ist nicht mehr dabei, dafür ihre Freundin Martha, die mit den Zöpfen und der Brille das Mauerblümchen signalisieren soll, immer noch in Benny verliebt, aber mit dem dicken Johnny zusammen ist; Johnny trägt jetzt rot-weiß quer gestreifte T-Shirts, die seine Kugeligkeit unterstreichen. Auch Momo hat eine irgendwie feste Beziehung. Und Benny verknallt sich in Tammy, eine aparte Schönheit, die es wie alle anderen Mädchen in diesen filmen, lieber langsam angehen lassen möchte.

Das ist ganz gut, weil es dem Drehbuch Zeit gibt, die Dinge zu erzählen, von denen die Autoren glauben, dass sie den ersten Film so erfolgreich gemacht haben. Johnny und Bennie müssen also zugucken, wie Momo mit einem Mädchen schläft, mit dem sie anschließend auch schlafen wollen – was schief geht. Natürlich. Der dicke Johnny hängt in Unterhosen im Badezimmer fest und wird von einer Motorradgang vermöbelt – der Dicke halbnackt in Nöten gilt als garantierter Lacher in Autorenkreisen.

Der Rest sind Missverständnisse, die dem Film auf seine abendfüllende Länge helfen. Nach jedem romantischen Abend mit Bennie findet Tammy ein neues Haar in der Suppe, versteht was falsch und macht Schluss. Dann geht viel Filmzeit drauf, in der der – ein wenig – selbstmitleidige Benny seiner Tammy hinterher jammert und sie schließlich zu ihm zurück kommt.

Vom rar verteilten Charme, der den Originalfilm mit seinen peinlichen Unterhosengags über die Zeit rettete, ist nichts geblieben. Wir erleben junge Männer, die Bumsen als Lebenszweck erkennen, und junge Frauen, die schüchtern warten, bis sie erwählt werden, um von ihrem Galan dann die Erfüllung ihrer Träume zu erwarten. Da ist jetzt nichts mehr, in dem ich mich noch wieder erkenne.

Wertung: 4 von 9 D-Mark
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