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Plakatmotiv: The Equalizer 2 (2018)

Nichts Neues an der
Selbstjustiz-Front

Titel The Equalizer 2
(The Equalizer 2)
Drehbuch Richard Wenk
nach der geichnamigen TV-Serie von Michael Sloan & Richard Lindheim
Regie Antoine Fuqua, USA 2018
Darsteller

Denzel Washington, Pedro Pascal, Ashton Sanders, Orson Bean, Bill Pullman, Melissa Leo, Jonathan Scarfe, Sakina Jaffrey, Kazy Tauginas, Garrett Golden, Adam Karst, Alican Barlas, Rhys Olivia Cote, Tamara Hickey, Ken Baltin, Colin Allen, Antoine de Lartigue, Abigail Marlowe u.a.

Genre Action
Filmlänge 121 Minuten
Deutschlandstart
16. August 2018
Inhalt

Robert McCall ist – oberflächlich betrachtet – ein unscheinbarer Uberfahrer. Was seine Fahrgäste nicht ahnen: Robert hat einst für die US-Regierung gearbeitet, seine alte Uniform schmücken zahlreiche Orden. Doch seit einer Explosion in einem Hotel gilt er als tot. Der Witwer lebt allein und zurückgezogen in einem Gebäudekomplex in Boston.

Gerade war er auf einer gefährlichen Mission in der Türkei. Eine Frau, deren Mann ihre Tochter entführt hatte, gab Robert den Auftrag, das Kind in die USA zurückzubringen. 

Seine Fahrgäste beobachtet Robert stets genau. Als ein junger Mann ihm vor einem teuren Hotel eine bewusstlose Frau ins Taxi setzt, reagiert Robert. Er fährt Amy nicht nach Hause, sondern in ein Krankenhaus. Dann kehrt er zu seinem Auftraggeber zurück und räumt mit dem selbstgerechten Herrenabend auf, dessen Opfer Amy wurde.

Ungefähr zur selben Zeit werden kurz vor dem Abendessen in Brüssel ein Mann namens Calbert und seine Frau brutal ermordet. Die Täter wollen es wie einen Suizid aussehen lassen, machen jedoch einen Fehler.

Susan Plummer, Roberts engste Freundin und ehemalige Kollegin, fliegt mit ihrem Mitarbeiter, Dave York, nach Brüssel und sieht sich den Tatort aufmerksam an. Kurz vor der Rückreise in die Staaten wird sie in ihrem Hotelzimmer von zwei Männern attackiert und stirbt. Robert reist aus Boston nach Washington DC, um Susans Mann Brian auf der Trauerfeier beizustehen. Dann nimmt er seine eigenen Ermittlungen auf, um Susans Mörder zur Strecke zu bringen. Ein Handy und Überwachungskamera-Aufnahmen des Hotels studiert Robert intensiv. Einer seiner Fahrgäste versucht, Robert im Auto zu erstechen, beziehungsweise zu erschießen. Beides misslingt, zeigt Robert aber, dass seine Feinde ihn aus dem Weg räumen wollen …

Was zu sagen wäre

So ein Job bei der CIA, dem FBI, der NSA oder wie die alle heißen, muss ein Scheißjob sein. Erst bist du dauernd in Lebensgefahr, dann bringen sie irgendwann Deine Frau um, manchmal auch Deine Kinder, dann wollen sie Dich irgendwann nicht mehr haben und dann musst Du auch noch selbst für Deine Rente aufkommen. Da kann man sich schnell schon mal „benutzt und entsorgt“ vorkommen und dann als Söldner die Seiten wechseln.

So ist das auch hier, wenn die eigentliche Geschichte endlich losgeht und da verrate ich sogar eine Winzigkeit, aber dass es einen Verräter gibt und wer hier der frustrierte Verräter-Söldner ist, ist schnell offensichtlich und die sich dann entwickelnde Geschichte ist im Kino seit den seligen Clint-Eastwood-Zeiten so oft erzählt worden, dass es fast schon wieder spannend ist zu gucken, wie die zugehörigen Actionsequenzen verpackt werden. Plakatmotiv: The Equalizer 2 (2018) Der finale Shootout findet in einem Küstenstädtchen statt, während ein Hurrikan tobt, was wenigstens visuell ein wenig was hergibt.

Bis es aber losgeht, ist Denzel Washington, der hier zum ersten Mal in einer Fortsetzung seiner Filme auftritt ("Fences" – 2016; Die glorreichen Sieben – 2016; The Equalizer – 2014; 2 Guns – 2013; Flight – 2012; Safe House – 2012; Unstoppable – Außer Kontrolle – 2010; Die Entführung der U-Bahn Pelham 1 2 3 – 2009; American Gangster – 2007; Déjà Vu – 2006; Inside Man – 2006; Der Manchurian Kandidat – 2004; Mann unter Feuer – 2004; Training Day – 2001; "Gegen jede Regel" – 2000; Hurricane – 1999; Der Knochenjäger – 1999; Ausnahmezustand – 1998; Dämon – Trau keiner Seele – 1998; Mut zur Wahrheit – 1996; Crimson Tide – 1995; Teufel in Blau – 1995; Die Akte – 1993; Philadelphia – 1993; Viel Lärm um nichts – 1993; "Malcolm X" – 1992; Ricochet – Der Aufprall – 1991), als der gute Samariter in aller Welt unterwegs, als so eine Art Percy Stuart des 21. Jahrhunderts und tatsächlich ist die Vorlage für die Equalizer-Filme ja eine TV-Serie gleichen Titels. Es gibt da in der DIA (Defense Intelligence Agency), einem der militärischen Nachrichtendienste, eine höherrangige Agentin, die gut mit Robert McCall befreundet ist und ihn bisweilen auf Missionen schickt. In der Eingangsszene des Films sitzt er im Zug nach Istanbul, um die von einem bösen Türken entführte Tochter einer einfachen Buchhändlerin zu befreien. Im Baumarkt arbeitet McCall nicht mehr, der ist ja im ersten Film Hopps gegangen; heute arbeitet er als freischaffender Fahrer – Uber oder so – wo er auch hin und wieder Aufgaben für seine speziellen Talente findet. Und dann ist da noch der Nachbarsjunge Miles, der großes malerisches Talent hat, aber auf die schiefe Bahn zu geraten droht. auch den muss McCall erst noch auf eine gerade Bahn schieben, bevor das Drehbuch dann erklärt, dass die brutale Mordszene, die wir vorhin mal in die da noch laufende Guter-Samariter-Handlung geschnitten bekommen haben, Teil einer finsteren Geschichte ist, der lauter DIA-Agenten zum Opfer fallen, auch die gute Freundin McCalls. Und das ist dann der Auftakt für das Übliche, das mit dem Showdown im Hurrikane endet und dem bedrohten Nachbarsjungen eine potenzielle Liebesgeschichte offeriert.

"The Equalizer 2" ist eine würdige Fortsetzung. Schon der erste Film hatte keine neue Erzählung zu bieten, war in seiner eisenharten Selbstjustiz-Bejubelung wenigstens noch etwas verstörend und hatte ordentliche Bilder. Dieser hier nun erzählt noch weniger Neues, mäandert durch lauter Nebenhandlungen, bis er zum schnell abgehandelten Kern des Ganzen kommt. Verstörend ist hier nichts mehr. Und er hat wieder gescheite Bilder. Ansonsten nichts Neues in Boston, Massachussetts.

Wertung: 2 von 8 €uro
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