Major Dundee ist ein Kavallerie-Offizier der Union im amerikanischen Bürgerkrieg. Auf Grund eines Zwischenfalls wird er nach New Mexico in ein Kriegsgefangenenlager geschickt. In der Nähe wird eine Armeekolonne und eine Rancherfamilie von einem Stamm der Apachen unter der Führung von Häuptling Sierra Charriba massakriert, woraufhin Dundee eine eigene Truppe aufstellt, um die Apachen zu verfolgen.
Dafür rekrutiert er jeden, den er kriegen kann: Weiße und Schwarze, gefangene Soldaten, Indianer und Söldner. Zudem Tyreen, einen alten Freund Dundees, der zu den Südstaaten übergelaufen ist. Gemeinsam nehmen sie die Verfolgung auf, die sie bis nach Mexiko führt. Dundees Truppe verwickelt die Indianer in einige Kämpfe. Dabei geraten sie zwischen die Fronten von Mexikanern und Franzosen, die Kaiser Maximilian in Mexiko an die Macht bringen wollen.
Zu ihnen stößt Teresa Santiago, die Wiener Witwe eines mexikanischen Landarztes, die mit den Rebellen sympathisiert. Zwischen Dundee und Tyreen kommt es zu Spannungen. Die ganze Expedition droht zu scheitern …
Die Helden sind müde. Der Bürgerkrieg zwischen Süd- und Nordstaaten tobt seit mehr als drei Jahren, Loyalitäten sind keine ehernen Regeln mehr, die Männer des Westens sind in Auflösung; mehr wilder Haufen als stolze Krieger.
Sam Peckinpah führt uns in seiner dritten Regiearbeit an die mexikanische Grenze. Hier brandschatzen Indianer. Keine stolzen Krieger sind das mehr. Es sind Räuber und Mörder. Das nahe gelegene Fort führt Major Amos Charles Dundee, offenbar in Ungnade gefallen, denn das Fort, das er leitet, ist ein schmuddliges Gefängnis am Rand der Welt. Kriegsgefangene und Trunkenbolde sitzen hier fest. Unter ihnen der einst beste Freund Dundees, der zu den Südstaatlern übergelaufene Benjamin Tyreen. Die Moral im Fort ist so wie die Moral draußen vor den Palisaden. Die Ordnung zerfällt.
Es ist der äußere Feind, der die Männer zusammenbringt und über sechs Monate quer durch New Mexiko und Texas treibt. Es gilt, den brandschatzenden Indianern drei weiße Kinder wieder abzujagen, die die Indianer geraubt haben. Major Dundee schwört, sie zurückzuholen und dann Rache an Charriba, dem mordenden Indianer, zu üben. Peckinpah zitiert hier das Motiv aus John Fords Klassiker Der schwarze Falke (1956) und Charlton Heston (El Cid – 1961; Ben Hur – 1959; König der Freibeuter – 1958; Weites Land – 1958; Im Zeichen des Bösen – 1958; Die zehn Gebote – 1956; Am fernen Horizont – 1955; Pony-Express – 1953) gibt einen ähnlich grimmen Sucher, wie einst John Wayne es war. Erst, als die Frau ins Spiel kommt, die Deutsche Senta Berger, bricht die mühsam aufrecht erhaltene Fassade harter Männlichkeit zusammen.
Alsbald liegt der grimme Major als Trunkenbold in einem mexikanischen Dorf in der Gosse und verliert der Film dramaturgischen Fokus. Die Jagd nach Charriba spielt eine Weile keine Rolle mehr, statt dessen Romantik mit und Männerfrotzeleien um Senta Berger, Kabbeleien mit den Franzosen, Eifersuchtgeschichten. Es ist viel von Ehre und Pflichtgefühl, von Freundschaft und Verrat die Rede zwischen den furchenreichen Männern, aber in dieser übrig gebliebenen Welt abseits der gloriosen Wild-West-Shootouts, im Grenzland zu Mexiko, sind das Werte mit geringer Halbwertszeit: „Es scheint kein Ende zu nehmen“, klagt die Wienerin, die in Mexiko einen Arzt geheiratet hat. „Erst sind wir von den Apachen überfallen worden. Dann von mexikanischen Banditen. Dann von Wegelagerern aus Texas. Von denen haben uns die Franzosen befreit. Und jetzt kommt die Kavallerie der Vereinigten Staaten. Leider kommen Sie etwas zu spät. Wir können Ihnen nichts mehr geben.“.
Die beiden ehemaligen besten Freunde, Charlton Heston der eine, der Ire Richard Harris der andere (Meuterei auf der Bounty – 1962; Die Kanonen von Navarone – 1961), schwören sich zwei Stunden lang, wenn der Indianer tot oder gefangen ist, sich umzubringen. Statt dessen reitet der eine dann in die Front der mit Übermacht aufmarschierten Franzosen, um dem anderen und seinem versprengten Häuflein übrig Gebliebener den Rückweg zu sichern; und es war eigentlich von vornherein klar, dass das so oder ähnlich endet.
Sam Peckinpah feiert die ausgestorbenen Männer, die mal Helden waren, aber in den aufstrebenden Vereinigten Staaten keinen Platz haben. Deshalb verkämpfen sie sich in alten Nord-Süd-Scharmützeln bis sie einen neuen Gegner finden. Da schließen sich dann auch noch die afroamerikanischen Männer an, bis eben noch Sklaven des Südens, aber jetzt Feuer und Flamme, mit den Jungs von Überall her für die Fahne mit den Stars und den Stripes zu kämpfen. Am Ende reiten sie über den großen Fluß heim nach Texas. Peckinpah zeigt das nicht als eine Heimkunft.
Am Ende reiten die Männer in die Ferne und aus dem Bild.
Für Sam Peckinpah entwickelte sich die Produktion dieses Films zu einem Albtraum. Produzent Jerry Bresler hatte kurzfristig das Budget des Films gekürzt. Das war Auftakt für einen Dauerstreit zwischen Peckinpah und Bresler. Peckinpah hielt sich nicht mehr an den Drehplan und inszenierte "Major Dundee" als den Großfilm, der ursprünglich geplant war.
Jerry Bresler rächte sich, indem er den Film verstümmelt in die Kinos brachte, offiziell damit begründet, man wolle so Dundees zwielichtigen Charakter – er ist eitel und ist bereit, auch seinen Freund für die eigene Karriere zu opfern – verwässern. Er kam jetzt mit einer Länge von 123 Minuten in die Kinos. Die Originalfassung war 152 Minuten lang. „Die wohl schmerzlichste Erfahrung in meiner Karriere machte ich mit Major Dundee“, erzählte Peckinpah später. „Es war wie die anderen Filme eine Auftragsproduktion, aber das Ganze war inzwischen zu einer eigenen Geschichte geworden. Ich habe etwas übrig für zwielichtige Helden. Major Dundee, der seinen Freund den eigenen ehrgeizigen Zielen opfert, ist ein unglücklicher, krankhaft gestörter Mann, für den man zwar nicht Sympathie, aber Mitgefühl empfinden kann. Als Jerry Bresler dann zugeschlagen und den Film verstümmelt und zu Stücken zerfetzt hatte, da war ich so in die Sache reingebissen, dass es mir fast einen Schock versetzte“ (Zitat aus: Joe Hembus: Das Westernlexikon).
Peckinpah galt von nun an bei den Studiobossen als Quertreiber. Nur Monate später wurde er wegen „kreativer Differenzen“ vier Tage nach Drehbeginn seines nächsten Films The Cincinnati Kid (1965) durch Regisseur Norman Jewison ersetzt. Für Peckinpah begann eine vier lange Jahre währende Arbeitslosigkeit.
Filmrestauratoren gelang es 2005 durch Auffinden von Bruchstücken "Major Dundee" auf 137 Minuten zu ergänzen. Die restlichen 15 Minuten blieben bislang verschollen; dass sie wiederhergestellt werden können, gilt als unwahrscheinlich. Die wiederhergestellten 14 Minuten sind bisher nicht deutsch synchronisiert worden, an dieser Stelle wird bei Fernsehausstrahlungen und Speichermedien in deutscher Synchronfassung der Originalton mit deutschen Untertiteln wiedergegeben.