IMDB

Plakatmotiv (UK): Magic Christian (1969)

Filmische Aneinanderreihung von
Sketchen über die Gier nach Geld

Titel Magic Christian
(The Magic Christian)
Drehbuch Terry Southern & Joseph McGrath & Graham Chapman
nach Terry Southerns Roman "The Magic Christian"
Regie Joseph McGrath, UK 2015
Darsteller

Peter Sellers, Ringo Starr, Isabel Jeans, Caroline Blakiston, Wilfrid Hyde-White, Richard Attenborough, Leonard Frey, Laurence Harvey, Christopher Lee, Spike Milligan, Roman Polanski, Raquel Welch, Tom Boyle, Victor Maddern, Terence Alexander, Peter Bayliss, Joan Benham, Patrick Cargill u.a.

Genre Komödie
Filmlänge 92 Minuten
Deutschlandstart
4. September 1970
Inhalt

Der über alles normal erdenkliche hinaus Superreiche Sir Guy Grand hat längst den Blick für das normale Maß verloren, er ist davon überzeugt, dass er für Geld alles kaufen kann – und so lebt er auch.

Als er eines Tages jedoch einen skeptischen Gammler trifft, adoptiert er diesen kurzerhand, um ihm seine These vom „alles ist käuflich“ und „Geld öffnet jede Tür“ zu beweisen. Dieses versucht er fortan dann anhand von sich an Skurrilität gegenseitig einander übertreffenden Aktionen zu beweisen…

Was zu sagen wäre

Geld regiert die Welt und Der Mensch ist käuflich, könnte als Untertitel auf dem Plakat dieses Films stehen, der sonst keiner weiter erwähnenswerten Geschichte folgt. Es ist eine Aneinanderreihung grotesker Gags, die sich auf die Fahrt auf dem neuen Kreuzfahrtschiff "The Magic Christian" zu bewegt, in denen sich meist Durchschnittsmenschen für einen Koffer voll Geld zu absurden Handlungen nötigen lassen; selbst die Kreuzfahrt ist letztlich inszeniert, eine Anordnung der Filmautoren, um die Geldgier der Menschen zu entlarven.

Zwischendurch wird mit Kanonen auf Moorhühner geschossen und tauchen Menschen in eine Mischung aus Blut und Urin, um ein paar Geldscheine zu erhaschen.

Ausgangspunkt ist ein – natürlich – vom Leben gelangweilter, britischer Millionär – Sir Guy Grand. Er adoptiert einen jungen Obdachlosen und weiht ihn sukzessive in die Feinheiten seines Familienunternehmens ein, indem er ihm zeigt, wie Gier die Menschen verwandelt und wie sehr die Sicht auf jemanden sich wandelt, wenn man ihn für reich hält. Plakatmotiv (UK): Magic Christian (1969) Sir Guy lässt nichts aus. Während eines Theaterbesuchs ist das Publikum schockiert, als der Darsteller des Hamlet, der von Sir Guy mit Geld gekauft worden ist, einen Striptease aufführt. Zwei Schwergewichtsboxer besticht der Exzentriker in einem Weltmeisterkampf, dass sie sich küssen, anstatt zu boxen. Als Nächstes bietet Sir Guy während einer Auktion bei Sotheby’s auf ein Schrottgemälde und animiert ein amerikanisches Ehepaar, das an dessen Wert glaubt, ihn zu überbieten. Als Höhepunkt der Saison plant Sir Guy eine Kreuzfahrt auf dem Luxusliner "The Magic Christian". Diese Fahrt endet chaotisch.

John Cleese und Graham Chapman, die am Drehbuch beteiligt sind, sind Mitglieder der britischen Komikergruppe Monty Python. Ein weiterer Sketch, den das Duo für den Film geschrieben hat, hat Peter Sellers abgelehnt. Der spielt die Hauptrolle des unfassbar reichen Guy Grand (Der Partyschreck – 1968; Siebenmal lockt das Weib – 1967; Casino Royale – 1967; Was gibt's Neues, Pussy? – 1965; Ein Schuss im Dunkeln – 1964; Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben – 1964; Der rosarote Panther – 1963; Lolita – 1962; Ladykillers – 1955). Und er spielt sie wie gewohnt mit vollem Körpereinsatz, schmiert sich auch mal künstlichen Kaviar durchs Gesicht, wenn es die provokante Rolle verlangt.

Seinen Adoptivsohn spielt Beatles-Schlagzeuger Ringo Starr, der schauspielerisch kaum mehr zu tun hat, als mit großen Augen in die Welt zu gucken und seine Prominenz wirken zu lassen. Da haben Christopher Lee, der seine Lebensrolle als Graf Dracula wiederholen muss, und Regisseur Roman Polanski (Rosemaries Baby – 1968; Tanz der Vampire – 1967; Ekel – 1965) fast mehr zu tun – der eine muss den Mantel schwingen und beißen; der andere muss gelangweilt über seinem Drink hocken.

Alles in allem ist "Magic Christian" kein Film im herkömmlichen Sinn; also einer, in dem eine Geschichte entwickelt würde. Die Autoren haben eine Prämisse und zu der entwickeln sie Sketche, die dann verfilmt werden, mal mehr, mal weniger komisch. Aber das mit dem Humor ist ja ohnehin immer individuelle Ansichtssache.

Wertung: 3 von 8 D-Mark
IMDB