Alaska 1898: Im Goldrausch stürzt sich auch Charlie in das gefahrvolle Leben der Goldschürfer: Hunger, Kälte, Einsamkeit. Ein Schneesturm verschlägt ihn in die Hütte von Black Larsen, in der auch Big Jim, der gerade Gold gefunden hat, erscheint.
Black Larsen verlässt die beiden, um Nahrung zu suchen, kehrt jedoch nicht zurück. Aus Verzweiflung kocht Charlie seinen eigenen Schuh, den er zusammen mit Big Jim verzehrt. Als der Sturm nachlässt, trennen sich die Wege von Charlie und Jim. Der kehrt zu seinem Claim zurück, wo er einen Berg von Gold zurückgelassen hatte und wird dort von Black Larsen überrascht. Larsen schlägt ihn mit der Schaufel außer Gefecht und flieht, kommt aber nicht weit. Er stürzt auf einem abgehenden Schneebrett in die Tiefe und wird nie wieder gesehen.
Charlie irrt derweil durch die Wildnis und erreicht ein kleines, neu errichtetes Dorf, wo man tanzt und lacht. Hier verliebt er sich in die Tänzerin Georgia. Die findet den kleinen Kerl drollig und foppt ihn ein wenig. Zu spät erkennt sie ihre wahren Gefühle für den einzig ehrlichen mann weit und breit.
Big Jim hatte sich von dem Schlag mit der Schaufel erholt, aber sein Gedächtnis eingebüßt. Nur vage weiß er von seinem goldenen Claim, aber genau weiß er, dass da dieser kleine Kerl war. Der müsste ihm helfen können. Jim findet ihn in dem kleinen Dorf.
Es bedarf weiterer Abenteuer und einer über dem Nichts schwankenden Hütte, bis die beiden Freunde Big Jim Goldmine ausbeuten und reich werden können. Jetzt muss Charlie nur noch Georgie wiederfinden …
ein Lager. Dort trifft er auf den steckbrieflich gesuchten Halunken Black Larson und den Goldgräber Big Jim.
Larson hat es auf den Sack Gold abgesehen, den Big Jim gefunden hat. Das Schicksal dieser beiden Goldschürfer wird zum Dreh- und Angelpunkt bei Charlies aufregender und entbehrungsreicher Odyssee des Tramps nach Reichtum und Glück.
Doch je trostloser die Lage, um so erheiternder sind die Einfälle Charlies …
Der Goldrausch am Klondike River in Alaska Ende des 18. Jahrhunderts bündelt wie unter einem Brennglas den amerikanischen Traum, per aspera ad astra – Über Mühen zu den Sternen. Oder auch: Leiste was, dann haste was, dann biste was. Zu Hunderttausenden machten sich die Glücksritter auf den Weg in den Nordwesten der USA, viele starben unterwegs an den Strapazen, die meisten kamen mittellos zurück und sichten woanders ihr Glück, die wenigsten wurden wohlhabend.
In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts gab es eine neue Art Goldrausch. Die Börsen sprudelten, der Handel mit verbotenem Alkohol florierte, jeder versuchte, an der sich entwickelnden Industrialisierung und der mit ihr einhergehenden amüsanten Ablenkungen teilzuhaben. Charles Chaplin nimmt diese Zeit, in der heiße Gier und kalte Enteignung florieren, zum Anlass, sie mit den Mitteln des Klondike Goldrausches zu erzählen; mit sich selbst als Kleiner Mann im Mittelpunkt. In abgewetztem Frack und eingebeulter Melone stapft der stets höfliche Jedermann durch die eisigen Berge, schlecht vorbereitet auf die Stürme, die dort toben und auch ohne Ahnung, wie und wo er eigentlich nach Gold schürfen soll.






Den Humor braucht er auch im Dorf, wo es eigentlich viele gibt wie ihn, die sich das nur nicht gerne ansehen lassen und also auf Großen Max markieren. Auch hier zieht der stets höfliche Charlie den Kürzeren, die Frauen nehmen ihn nicht ernst, ziehen lieber mit den harten Rabauken um die Häuser, auch wenn das ungehobelte Kerle ohne Manieren sind.
Charles Chaplin wirft einen klaren Blick auf die Gesellschaft seiner Zeit und versüßt ihn mit ironischen und herzlichen Einschüben. Ihm hilft sein Talent zum Clown, wenn er beim Tanzen den Gürtel verliert und seine Hose nur noch mit seinem Spazierstock über der Hüfte halten kann, während er formvollendet weiter tanzt. Einmal lässt er auch Brötchen tanzen – zwei Brötchen, in denen je eine Gabel als Unterschenkel steckt und fertig ist das Can-Can-Ballett, eine herzensrührige Szene, die inmitten der traurigsten Szene sitzt, die je im Kino zu sehen war – wenn Charlie registriert, dass seine große Liebe ihn hopps genommen hat. Aber zum traurig sein bleibt ihm keine Zeit: der Magen will gefüllt, die Zukunft gesichert, das Leben glänzend sein. Dem Kleinen Mann bleibt nichts anderes übrig, als einmal mehr aufzustehen als hinzufallen.
Das ist die große Kunst dieses vermeintlich kleinen Kerls auf dem Regiestuhl: Er skizziert aktuelle gesellschaftliche Brutalitäten und stemmt sich ihnen mit einem Lächeln und einem Schulterzucken entgegen: Es hilft ja nichts, sagt er seinem Publikum. Muss ja weitergehen! Lass dich nicht unterkriegen, dann kommt der Rest von ganz allein.
Nach dem großen Erfolg von The Kid (1921) sucht Charles Chaplin lange nach einer neuen Idee. Im Herbst 1923 schließlich zeigten ihm Douglas Fairbanks und Mary Pickford verschiedene stereoskopische Fotografien. Ein Bild faszinierte Chaplin: Es zeigte einen langen Zug von Goldgräbern, die den Chilkoot Pass im Norden Kanadas hinaufstiegen. Chaplin besorgte sich sofort Literatur zum Thema Goldrausch. Sehr inspirierend für ihn war ein Buch über die sogenannte Donner-Tragödie: Ein Goldsuchertreck unter der Leitung von George Donner war in der Sierra Nevada vom Schnee eingeschlossen worden. In dieser verzweifelten Lage gab es Kannibalismus, einige aßen ihre Schuhe samt Schnürsenkeln auf.
Die ursprünglich vorgesehene Darstellerin der Georgine, die erst 15-jährige Lita Grey, wurde während der Drehtage von Chaplin schwanger, woraufhin beide einander heirateten und für die Filmrolle Georgia Hale einspringen musste. Lita Grey musste sich mit einer Statistenrolle begnügen, während ihr Ehemann Chaplin zur Zeit der Dreharbeiten eine Affäre mit Hauptdarstellerin Hale hatte, wie Hale später in ihrer Autobiografie schrieb. Nach den Dreharbeiten stand Chaplins Ehe mit Lita Grey vor dem Aus.
Die Kinofilme von Charles Chaplin
Sir Charles Spencer „Charlie Chaplin jr.“, KBE, (* 16. April 1889 vermutlich in London; † 25. Dezember 1977 in Corsier-sur-Vevey, Schweiz) war ein britischer Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Schnittmeister, Komponist, Filmproduzent und Komiker.
Chaplin gilt als erster Weltstar des Kinos und zählt zu den einflussreichsten Komikern der Filmgeschichte. Seine bekannteste Rolle ist die des "Tramps". Die von ihm erfundene Figur mit Zweifingerschnurrbart (auch Chaplinbart genannt), übergroßer Hose und Schuhen, enger Jacke, Bambusstock in der Hand und zu kleiner Melone auf dem Kopf, mit den Manieren und der Würde eines Gentleman, wurde zu einer Filmikone. Charakteristisch für seine Filme wurde die enge Verbindung zwischen Slapstick-Komödie und ernsten bis tragischen Elementen. Das American Film Institute wählte Chaplin auf Platz 10 der größten männlichen amerikanischen Filmlegenden
- The Kid – Der Vagabund und das Kind (1921)
A Woman of Paris – Die Nächte einer schönen Frau (1923) - The Gold Rush – Goldrausch (1925)
- The Circus – Der Zirkus (1928)
- City Lights – Lichter der Großstadt (1931)
- Modern Times – Moderne Zeiten (1936)
- The Great Dictator – Der Große Diktator (1940)
- Monsieur Verdoux – Der Frauenmörder von Paris (1947)
- Limelight – Rampenlicht (1952)
- A King in New York – Ein König in New York (1957)
- A Countess from Hong Kong – Die Gräfin von Hongkong (1967)