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Plakatmotiv: Viktor Vogel - Commercial Man (2001)

Keine gute Werbung für
deutsche Kinokomödien

Titel Viktor Vogel – Commercial Man
Drehbuch Lars Kraume & Thomas Schlesinger
Regie Lars Kraume, Deutschland 2001
Darsteller

Alexander Scheer, Götz George, Chulpan Khamatova, Vadim Glowna, Maria Schrader, Nele Mueller-Stöfen, Heinz-Werner Kraehkamp, Steffen Münster, Andreas Schmidt, Guntram Brattia, Hans Löw, Julien Lambroschini, Samuel Weiss, Ellen Schlootz, Hendrick Haese, Michael Schenk, Johanna von Halem, Simon Aeby u.a.

Genre Komödie
Filmlänge 108 Minuten
Deutschlandstart
12. April 2001
Inhalt

Viktor träumt von Ruhm, Erfolg und Geld in einer großen Frankfurter Werbeagentur. Uneingeladen macht er sich auf zu einem Vorstellungsgespräch bei Brainstorm – und gerät mitten in eine wichtige Präsentation für die neue Opel-Kampagne.

Der Eindruck, den Viktor dort hinterlässt, ist zwar bleibend, für einen Karrierestart jedoch denkbar ungeeignet. Agentur-Boss Werner Stahl und Creative Director Eddie Kaminsky setzen den ungebetenen Gast postwendend vor die Tür, haben aber nicht mit der zielstrebigen Opel-Marketingdirektorin Johanna von Schulenberg gerechnet, die Gefallen an Viktors unkonventioneller Art gefunden hat.

Da der Kunde König ist, wird Viktor zurückgeholt und soll Brainstorm mit seinen frischen Ideen dabei helfen, den Opel–Etat zu gewinnen. Überglücklich hat Viktor nicht nur seinen Traumjob bekommen, sondern obendrein in der süßen Videokünstlerin Rosa auch seine Traumfrau gefunden.

Alles aber hat mal ein Ende. Schon bald steht Viktor vor seinem ersten Dilemma. Um in der Werbewelt bestehen zu können klaut er von Rosa eine Idee für eine Werbekampagne, woraufhin Rosa Schluss macht …

Was zu sagen wäre

Wer Werbung macht, verkauft seine Seele an die nächste gute Idee. Und Werber sind alle böse und skrupellos und unter der glänzenden Schale arme Wichte. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann albern sie noch heute. Ja! okay! Die Werbebranchen-Leute sind blöd und leicht zu blenden; den Gag habe ich dann bald verstanden. Aber mehr Gags kommen auch nicht und so hätte es auch gereicht, den Film RTL zu verkaufen; die senden sowas am Donnerstagabend. Im deutschen Feuilleton kam "Viktor Vogel" erstaunlicherweise gut an. Vielleicht weil Götz George ("Solo für Klarinette" – 1998; Rossini, oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief – 1997; "Der Sandmann" – 1995; "Der Totmacher" – 1995; "Ich und Christine" – 1993; Schtonk! – 1992; "Die Katze" – 1988, Abwärts – 1984; Winnetou und das Halbblut Apanatschi – 1966; Unter Geiern – 1964; Der Schatz im Silbersee – 1962), Vadim Glowna und Maria Schrader mitmachen und der Film deshalb nicht ganz schlecht sein kann?

Mir geht der Film auf die Nerven. Die Werbewelt ist in der realen Welt schon schrill, durchtrieben und verlogen. In der Satire werden diese Komponenten nochmal überhöht. Regisseur Lars Kraume ist vorbelastet. Sein Vater ist in der Werbung, Kraume selbst arbeitet dort; er weiß also, worüber er schreibt. Da fehlt manchmal dann der nötige Abstand zum Sujet.

Der junge Viktor Vogel wird zum hibbligen Hektiker, bei dem sich mir nicht erschließt, warum alle so auf ihn abfahren. Immerhin macht Götz George mal was Neues. Er gibt nicht den kernigen Typen, der alles hinkriegt, sondern den alternden Ex-Star, dem die kreative Puste ausgeht. Ein Hingucker ist Chulpan Khamatova, die als Rosa Braun eine unbekümmerte Note mit frischem Gesicht in den Film bringt, das ich noch nicht so satt gesehen habe im deutschen Filmeinerlei. 

Wertung: 2 von 6 €uro
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