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Kinoplakat: Versprochen ist versprochen
Arnold Schwarzenegger
in einem Weihnachtsfilm
Titel Versprochen ist versprochen
(Jingle all the way)
Drehbuch Randy Kornfield
Regie Brian Levant, USA 1996
Darsteller

Arnold Schwarzenegger, Sinbad, Phil Hartman, Rita Wilson, Robert Conrad, Martin Mull, Jake Lloyd, James Belushi, E.J. De La Pena, Laraine Newman, Justin Chapman, Harvey Korman, Richard Moll, Daniel Riordan, Jeff L. Deist u.a.

Genre Komödie, Familie
Filmlänge 89 Minuten
Deutschlandstart
5. Dezember 1996
Inhalt
Howard Langston hat einen liebenswerten Sohn.
Howard Langston ist erfolgreicher Manager.
Howard Langston hat ein Problem.

Der gestresste Daddy hatte schon versäumt, die Karatemeisterschaftskämpfe seines Sohnes zu besuchen. Jetzt – quasi die letzte Rettung – darf er nicht daran scheitern, seinem Filius zu Weihnachten die heißbegehrte Actionpuppe Turbo Man zu schenken.

Aber Turbo Man wünscht sich jedes Kind. Und also ist die begehrte Figur überall ausverkauft. Für Howard beginnt ein gnadenloser Weihnachtskampf gegen den Ladenschluss und einen – ebenfalls hochmotivierten – Briefträger …

Was zu sagen wäre

<Nachtrag1999>Dieser Film geht schon deshalb in die Geschichte ein, weil hier der spätere Darth Vader seinen ersten Auftritt hat, ausgerechnet als Sohn von Arnold Schwarzenegger hat – da wird einiges klar.</Nachtrag1999>

Es lebe der American Way of Life, der Angebot und Nachfrage regelt und den Konsum antreibt, der das Leben aller verbessert. Unter der Regie von Brian Levant (Flintstones: Die Familie Feuerstein – 1994; „Ein Hund namens Beethoven“ – 1992; „Ein Satansbraten kommt selten Allein“ – 1991) feiert dieser Film den weihnachtlichen Kaufrausch, den das schlechte Gewissen der Väter, die erst einmal dauernd zu viel arbeiten mussten, um ihren Kindern erst die dauernden teuren Geschenke schenken zu können. Aber der Wahnsinn ist ja real – jedenfalls in gewisser Hinsicht. Sind wir nicht beinahe alle immer wieder überrascht, das Weihnachten so plötzlich kommt? Insofern sind wir alle ein wenig Arnold, wenn wir passende Weihnachtsgeschenke suchen.

Auf die Idee aber, einen erfolgreichen Top-Business-Daddy in die allerletzte Weihnachtsgeschenke-Ralley zu schicken und daraus einen Spielfilm zu machen, in dem Arnold Schwarzenegger diesen Daddy spielt („Junior” – 1994; True Lies – 1994; Last Action Hero – 1994; Total Recall – 1990; Zwillinge – 1988; Running Man – 1987; Der City-Hai – 1986; Das Phantom Kommando – 1985; Terminator – 1984), muss man auch erst mal kommen. Der Film ist ein großer Quatsch, eine Fantasybombe voller skurriler Ideen. Brian Levant hat sogar eine mafiös strukturierte Schieberbande im Köcher, die im Nikolaus-Kostüm die Nöte verzweifelter Business-Daddys mit billiger Ost-Ware zu Geld macht.

Und weil ein Schwarzenegger-Held immer einen Antagonisten braucht, hat Sinbad als Postzusteller seinen Auftritt. Der hat, am wirtschaftlich anderen Ende der Einkommenskette, dasselbe Problem wie der reiche Business-Daddy Howard – vor dem Konsum sind alle Väter gleich. Und während Howard versucht, seinen Sohn glücklich zu machen und dabei immer nicht da ist, wenn sein Sohn ihn braucht, baggert der geschiedene Nachbar Howards Gattin an. „Ihre Muskeln helfen Ihnen diesmal auch nicht weiter!“, sagt der Nachbar. Aber in diesem Film spielt Rita Wilson Howards Ehefrau (That Thing You Do! – 1996; „Now and Then – Damals und heute“ – 1995; Schlaflos in Seattle – 1993; Fegefeuer der Eitelkeiten – 1990; Alles hört auf mein Kommando – 1986), im wirklichen Leben Gattin von Tom Hanks. Und die lässt sich (natürlich) nicht so leicht von einem schmierigen Nachbarn umgarnen.

Der Rest ist Slapstick mit weihnachtlich angehauchtem Score, der erwartbar in emotionalem Tränenstrom endet und dramaturgisch noch eine finale Überraschung parat hält. Der Film schafft sogar eine Konfettiparade. Und, hey, dass am Ende auch der Schurke, der auch nur ein weiterer überforderter Daddy im marktwirtschaftlichen HöherSchnellerWeiter der Konsumgesellschaft ist, auch noch seinen Trosterlös bekommt – ist ebenso logisch, wie dass es überhaupt erst der Konsumrausch ist, der Daddy und Sohn wieder zueinenader finden lässt. Es lebe der American Way of Life.

Schwarzenegger, mittlerweile mit mehreren Kindern gesegnet, hatte sich geschworen, immer abwechselnd Filme für seine harte Fangemeinde und Filme für seine Kinder zu drehen. „Jingle all the way“ gehört zur zweiten Garnitur. Eine charmante Komödie um den ganz normalen Weihnachtswahnsinn, in den auch die Daddys der angepeilten Zielgruppe gehen können, weil es natürlich a a bisserl Aksch'n gibt!

Und dann ist es noch der wohl teuerste Werbefilm für eine Action-Figur, die es zum Filmstart natürlich in jedem gutsortierten Laden zu kaufen gab.

Wertung: 5 von 11 D-Mark
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