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Plakatmotiv: Geballte Ladung – Double Impact (1991)

Alles erwartungsgemäß ordentlich,
aber eben auch ohne Überraschung

Titel Geballte Ladung
(Double Impact)
Drehbuch Sheldon Lettich & Jean-Claude Van Damme & Steve Meerson
Regie Sheldon Lettich, USA 1991
Darsteller
Jean-Claude Van Damme, Geoffrey Lewis, Alonna Shaw, Corinna Everson, Philip Chan, Alan Scarfe, Bolo Yeung, Andy Armstrong, Wu Fong Lung, Peter Malota, Sarah-Jane Varley, Kamel Krifa, Eugene Choy, Jack Gilardi Jr., David Lea, Donn Berdahl, Sing Chen, Julie Strain u.a.
Genre Action, Krimi
Filmlänge 110 Minuten
Deutschlandstart
16. Januar 1992
Inhalt

Nachdem die Eltern der Zwillinge Chad und Alex brutal ermordet wurden, wachsen diese – nichts voneinander ahnend – getrennt auf. Fünfundzwanzig Jahre später begegnen sie sich wieder.

Sunnyboy Chad arbeitet als Karatetrainer in Kalifornien, Badboy Alex als Schmuggler in Hongkong. So unterschiedlich ihr Leben auch verlaufen ist, eines haben sie gemeinsam: Sie sind echte Kampfmaschinen.

Bald sind die Brüder den Mördern ihrer Eltern auf der Spur und legen im Familienverbund richtig los …

Was zu sagen wäre

Jippiejayai!! Wir polieren Euch die Fresse!!! Ungefähr so sieht dieser Film aus, in dem der Belgier Jean-Claude Van Damme seine Fähigkeiten präsentiert, die lange Zeit einfach nur nach einer One-Man-Prügel-Orgie aussah, aber seit Schwarzenegger, Gibson oder Willis wenigstens als Billigversion der großen Stars durchgeht.

Als MacGuffin im Mittelpunkt steht ein Tunnel, der Kowloon mit dem Wirtschaftsjuwel Hongkong verbindet. Dieser Tunnel bringt seinen Betreibern in Realitas ordentlich Geld ein. Im vorliegenden Film, so stellt sich heraus, ist er das Erbe zweier Brüder – Zwillinge – die damit sehr, sehr reich werden, oder pleite gehen und sterben – weil: da gibt es Handlanger und Industrielle, die das Erbe der Jungs kaltlächelnd über die Wupper gehen lassen würden.

Der Film hat keine wirkliche Handlung. Er kreist um die Karate-Künste seines Hauptdarstellers Jean-Claude Van Damme ("Mit stählerner Faust" – 1990; "Leon" – 1990; "Karate Tiger – Der letzte Kampf" – 1985), der hier als Zwilling, also als doppelter Schauwert auftaucht. Die Brüder kommen 25 Jahre später wieder zusammen und steigen gegen den bösen Tunnelbetreiber in den Ring, Der ist unnatürlich reich geworden mit seinem Tunnel und ist ein klassischer Usurpator.

Und die Brüder finden sich gegenseitig erst einmal gar nicht cool. Beider Leben war zu unterschiedlich. Alex wurde vor der Tür eines Waisenhauses in Hongkong ausgesetzt, Chad wurde vom angeblichen Onkel Frank persönlich aufgezogen. Der eine wurde zu einem angesehenen Geschäftsmann in Hongkong, der mit verschiedensten, nicht immer legalen Sachen handelt, der andere ein Karatetrainer und Gymnastiklehrer in Los Angeles. Als die beiden Brüder sich nach 25 Jahren wieder vereinen hegt Alex den Verdacht, dass Danielle, seine Freundin, ein Auge auf Chad geworfen hat. Auch wissen die ungleichen Brüder nicht, wem sie im Geflecht von Geschäftspartnern, väterlichen Freunden und anderen Verbindungsfiguren trauen können und wem nicht.

Da ist zum Beispiel Geoffrey Lewis, der bei Clint Eastwood gerne die Rolle des Schurken übernommen hat (Pink Cadillac – 1989; Mit Vollgas nach San Fernando – 1980; Heaven's Gate – 1980; Bronco Billy – 1980; Der Mann aus San Fernando – 1978; Der Mann, den sie Pferd nannten – 2. Teil – 1976; Der Wind und der Löwe – 1975; "Tollkühne Flieger" – 1975; Die Letzten beißen die Hunde – 1974; Mein Name ist Nobody – 1973; Ein Fremder ohne Namen – 1973), hier aber als Onkel Frank als der väterliche Freund auftritt. Ist er ein solcher? Und wenn er's ist, erlebt er das Ende des Films lebend?

Es ist Kino für den Feierabend. Ich muss mich im Kinosessel auf nichts konzentrieren, die Kamera ist damit ausgelastet, entweder die Action einzufangen oder ein entschlossenes Gesicht in Großaufnahme zu zeigen. Die Schauspieler, nunja, haben gelernt, vor einer Kamera nicht zu feixen, sondern entschlossen auszusehen und – im Falle des Hauptdarstellers – sehr ordentliches Kickboxing und (für die meisten Kinosesselsitzer) schmerzhafte Spagatfiguren zu zeigen. Die Stuntleute liefern respektable Arbeit und die Regie bringt alles ordentlich montiert auf die Leinwand. Das weiß man natürlich schon, wenn man sich die Kinokarte kauft – demzufolge ist der Film keine Enttäuschung. Er ist halt nur überhaupt kein guter Film.

Wertung: 3 von 10 D-Mark
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