IMDB
Kinoplakat: Planet der Affen - Revolution

Ein Krieg bricht aus, den keiner will.
Die entschlackte Serie bleibt sich treu

Titel Planet der Affen: Revolution
(Dawn of the Planet of the Apes)
Drehbuch Mark Bomback + Rick Jaffa + Amanda Silver
inspiriert durch den Roman „La planète des singes“ von Pierre Boulle
Regie Matt Reeves, USA 2014
Darsteller Andy Serkis, Jason Clarke, Gary Oldman, Keri Russell, Toby Kebbell, Kodi Smit-McPhee, Kirk Acevedo, Nick Thurston, Terry Notary, Karin Konoval, Judy Greer, Jon Eyez, Enrique Murciano, Larramie Doc Shaw, Lee Ross u.a.
Genre Science Fiction
Filmlänge 130 Minuten
Deutschlandstart
7. August 2014
Inhalt

Bei der Züchtung des Retrovirus ALZ-113, erfolgreich als Medikament gegen die Alzheimer-Krankheit an Affen getestet, hatte sich vor zehn Jahren in einem Labor in San Francisco eine aggressive Variante entwickelt, die zur weltweiten Verbreitung einer für Menschen tödlichen Krankheit, der so genannten Affengrippe führte. Die globale Pandemie führte zum Zusammenbruch aller menschlichen Infrastrukturen und die meisten Menschen starben.

Die durch Tierversuche und Selbstbehandlung mit dem Alzheimer-Medikament intelligenter gewordenen Affen, die sich damals unter der Führung des Schimpansen Caesar aus Labor, Zoo und Tierheim befreien konnten, haben in der Zwischenzeit unbehelligt von den wenigen überlebenden Menschen in den Wäldern nahe San Francisco ihre eigene Zivilisation aufgebaut.

Einige Menschen, die die Pandemie überlebten, weil sie genetisch gegen das Virus immun sind, haben sich im ansonsten menschenleeren San Francisco eine Kolonie mit bescheidener Infrastruktur aufgebaut. Da ihnen die Kraftstoffreserven ausgehen, wollen sie ein Wasserkraftwerk instandsetzen, das ihnen Strom liefern und Funkkontakt zu möglichen anderen menschlichen Siedlungen sichern soll. Dreyfus, der eine Art Führungsposition unter den Menschen innehat, plant, die Affen mit Waffengewalt zu vertreiben, da das Wasserkraftwerk sich in deren Hoheitsgebiet befindet. Der Mensch Malcolm bittet ihn um einige Tage Aufschub und macht sich mit einem kleinen Trupp zu den Affen auf, in der Hoffnung, mit ihnen eine friedliche Lösung aushandeln zu können. Nach Malcolms Ausführungen gestattet Caesar den Menschen schließlich, das Kraftwerk zu reparieren, unter der Bedingung, dass sie keine Waffen mit sich führen.

Als Caesars Baby beim Spielen mit einem Werkzeugkasten eine von Menschen eingeschmuggelte Waffe entdeckt, befiehlt Caesar wutentbrannt Malcolms Team, sofort zu gehen. Affen und Menschen rüsten sich zur Schlacht. Besonnene Stimmen werden nicht mehr zur Kenntnis genommen …

Was zu sagen wäre

And Man made War. Vielleicht ist es schlicht Sentiment … ich mag diese Filme. Die Originalserie Ende der 1960er war mein Hinweis, dass da mehr ist als Gummimonster, Mickey Maus und Happy Ends.
Und wie schön, dass Matt Reeves Redundanzen vermieden hat, indem er die Originalserie eben nicht Eins zu Eins neuverfilmt hat mit Problemen, die heute keine mehr – oder kaum mehr welche – sind; Rassismus und der böse Agressor, der uns eliminiert und versklavt, ist in der Science Fiction so alt wie es klingt.

Die Produktion hat das Original verbessert, das in diesem Fall Teil V der alten Serie, Schlacht um den Planet der Affen (1973) ist. Der Film, der damals den qualitativen Absturz des Franchise markierte, wird hier nochmal richtig erzählt: Menschen und Affen – zwei unterschiedliche Rassen, die einander doch so ähnlich sind – könnten wohl auch miteinander; aber das Misstrauen dem Anderen gegenüber ist so groß, dass es nur einzelne braucht, die zündeln, weil sie die ganze Macht haben wollen und schon steht die Welt in Flammen.

Mühelos führt uns Matt Reeves vor Augen, wie einfach der Weg in den Krieg ist; wie einfach auch der in die innere Isolation. Statt des erhobenen Zeigefingers nimmt er Schimpansen und Gorillas, macht einen der Ihren zum intriganten Agressor und führt vor, wohin das führt; dem Homo Sapiens bleibt in dieser Geschichte nur mehr die Rolle des Opfers in einem Krieg, der ihm aufgezwungen wird – mit allen menschlichen Tricks. „You are not Ape!“ grimmt der Menschenaffe, lässt seinesgleichen in den Abgrund stürzen und den Menschen, der noch weniger Affe ist, in Frieden ziehen, wohl wissend, dass der Krieg wohl nicht zu vermeiden ist.

Tricktechnisch ist „Planet of the Apes – Revolution“ auf dem neuesten Stand; wenn zahllose Affen im Halbschatten durch den Wald schwingen, wirkt die Bedrohung sehr real. Gegenüber der Originalserie, deren Dramaturgie und Schauspielästhetik noch holzschnittartig waren, werden im aktuellen Script die Zwischentöne lauter, die Message aber nicht tiefer.

Die Erzählung bleibt eine aus der Vergangenheit. Mehrfach ertappe ich mich während des Film bei der Frage, warum er wohl gedreht worden ist. Außer, dass es diesmal Affen sind, ist die am-Vorabend-des-Krieges-Ballade im Kino so oft durchdekliniert worden, das dazu alles gesagt schien. Tatsächlich ist dann auch alles gesagt – in dieser Hinsicht bietet der jüngste Affentanz nichts Neues.

Wertung: 5 von 8 €uro
IMDB