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Plakatmotiv: Freibeuter des Todes (1980)

Uninspiriertes
Abenteuer-Kino

Titel Freibeuter des Todes
(The Island)
Drehbuch Peter Benchley
nach seinem gleichnamigen Roman
Regie Michael Ritchie, USA 1980
Darsteller

Michael Caine, David Warner, Angela Punch McGregor, Frank Middlemass, Don Henderson, Dudley Sutton, Colin Jeavons, Zakes Mokae, Brad Sullivan, Jeffrey Frank, John O'Leary, Bruce McLaughlin, James J. Casino, Suzanne Astor, Susan Bredhoff u.a.

Genre Abenteuer, Thriller
Filmlänge 109 Minuten
Deutschlandstart
9. Oktober 1980
Inhalt

Der Journalist Blair Maynard fliegt mit seinem Sohn Justin in die Karibik, um das unerklärliche Verschwinden von über 60 Touristen zu untersuchen. Schon die Anreise verläuft mehr als turbulent: Die beiden stürzen mit ihrem Flugzeug ab und müssen sich anschließend den Nachstellungen eines übereifrigen Provinzpolizisten erwehren.

Als sie endlich mit ihrem Boot in See stechen können, fängt der Ärger aber erst richtig an. Blair und Justin werden von einer Bande blutrünstiger Piraten überfallen und auf eine einsame Insel verschleppt. Wie sich herausstellt, halten sich die Freibeuter seit dreihundert Jahren vor der Außenwelt versteckt und frischen nur durch gelegentliche Überfälle ihre Vorräte auf.

Äußerlich wie innerlich hat die lange Zeit der Isolation jedoch ihren Tribut gefordert: Durch drei Jahrhunderte der Inzucht sind die Piraten degeneriert und stehen kurz vor dem Aussterben. Um ihren Genpool aufzufrischen, soll ausgerechnet der junge Justin als "Zuchtbulle" herhalten und die Frauen der Piratenbande beglücken.

Damit er in die verschworene Gemeinschaft aufgenommen wird, soll sich Justin einem entsetzlichen Initiationsritus unterziehen und eigenhändig seinen Vater töten …

Was zu sagen wäre

Was für eine Story! Peter Benchley hat schon aus mittelalterlichen Schätzen und – natürlich – einem unfreundlichen Fisch großes Abenteuer gemacht. Auch "The Island" bietet großes Abenteuer. Nur nicht im Kino.

Der weiße Hai gilt als Goldstandard der Peter-Benchley-Verfilmungen, aber Peter Benchleys Romane seither auch als Cash Cow. Darunter hat schon sein Roman Das Riff gelitten, der nur mäßig verfilmt werden konnte. Und seine Mär einer abgeschiedenen Piratenkolonie, die seit 300 Jahren vom Radar der Weltgemeinschaft verschwunden ist, ist zwar spannend, als Film aber ermüdend.

Die Spannung endet an dem Punkt, an dem Michael Caine seinen bei der geschiedenen Frau lebenden Sohn in Empfang nimmt (Die Brücke von Arnheim – 1977; Der Adler ist gelandet – 1976; Der Mann, der König sein wollte – 1975; Die schwarze Windmühle" – 1974; "Mord mit kleinen Fehlern" – 1972; Jack rechnet ab – 1971; Charlie staubt Millionen ab – 1969; Ein dreckiger Haufen – 1969; Das Milliarden Dollar Gehirn – 1967; Siebenmal lockt das Weib – 1967; Finale in Berlin – 1966; Ipcress - streng geheim – 1965). Bis dahin haben wir ein paar unappetitliche, blutige Seltsamkeiten erlebt und akzeptieren einigermaßen bereitwillig, dass nun auch Michael Caine mit seinem Sohn in blutige Bredouille gerät.

Mehr passiert dann nicht mehr. Aus der Idee, dass es irgendwo auf den Bermuda-Inseln ein verborgenes Volk geben könnte, das sich aus alten Burt-Lancaster-Piratenfilm-Zeiten in unsere Gegenwart gerettet hat, schlägt der Film nicht einen Funken Idee. Irgendwas mit Spannung, mit Dramaturgie, mit großer Idee bleibt uns Regisseur Michael Ritchie (Bill McKay – Der Kandidat – 1972; Die Professionals – 1972) schuldig. Es gibt ein paar ordentliche Explosionen, zwischen denen sich … nicht wirklich Spannendes abspielt.

"The Island" ist uninspiriertes Hide-and-Seek-Kino mit exotischen Schauplätzen. 

Wertung: 2 von 9 D-Mark
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