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Plakatmotiv: Omen IV: Das Erwachen (1991)

Diese Erweckung
geht voll daneben

Titel Omen IV – Das Erwachen
(Omen IV: The Awakening)
Drehbuch David Seltzer
Regie Jorge Montesi + Dominique Othenin-Girard, Kanada, USA 1991
Darsteller

Faye Grant, Michael Woods, Michael Lerner, Madison Mason, Ann Hearn, Jim Byrnes, Don S. Davis, Asia Vieira, Megan Leitch, Joy Coghill, David Cameron, Duncan Fraser, Susan Chapple, Dana Still, Andrea Mann, Camille Mitchell, Brenda Crichlow, William S. Taylor, Serge Houde, Wendy van Riesen, James Sherry, Mikal Dughi, Norman Armour, Tish Heaven, Claire Brown, Hamish Boyd, Lesley Ewen, Shelia Patterson, Martin Cummins, Suzie Payne, Ruth McIntosh, Brent Stait, Tom Heaton, Karen Yip, Brianne Harrett, Rebecca Cynader, Shelby Adams, Scott Swanson, Gerry Bean u.a.

Genre Horror
Filmlänge 97 Minuten
Deutschlandstart
25. Juli 1991
Inhalt

Damien, der Antichrist, ist seit Jahren tot. Der Fluch scheint gebannt. Doch die dunklen Mächte haben einen neuen Verkünder gewählt: Ein unschuldig-süßes kleines Mädchen.

Für Gene und Karen York ist die reizende Delia die Erfüllung aller Träume. Endlich können sie ein Baby adoptieren – ihr Glück scheint perfekt. Zu perfekt, denn schon bald geschehen unerklärliche Dinge um die sanftmütige Delia und mysteriöse Todesfälle häufen sich. Voller Zweifel schaltet Karen den Detektiven Earl Knight ein, der Licht in die dunkle Herkunft des Mädchens bringen soll.

Aber die Suche ist nur von kurzer Dauer, denn auch er bleibt nach einem "Unfall" auf der Strecke. Da erfährt Karen, daß sie schwanger ist – mit Delias Bruder, dem neuen Antichristen …

Was zu sagen wäre

Dieser Film hat nicht wirklich was mit der Kinoserie um Damien Thorn zu tun, die 1976 mit Richard Donners Das Omen begann. Der vorliegende Film ist der ein wenig verzweifelten Versuch, aus dem Stoff nochmal Gewinn zu schlagen, wenn es denn sein muss, nur im Fernsehen. "The Awakening" ist nur einer von vielen Filmen. Plakatmotiv: Omen IV: Das Erwachen (1991) Nach der Übernahme durch Rupert Murdoch wurde bei 20th Century Fox versucht, ältere Filme wieder für das Fernsehen neu aufzulegen. Dabei fiel die Auswahl auch auf den Klassiker Das Omen, den man in einem neuen Gewand verarbeiten wollte.

Und natürlich will man die filmische Freizügigkeit der 90er Jahre ausnutzen. Schließlich: Wenn es um den Teufel persönlich geht, müssen wir es doch mit fleischlichen Gelüsten zu tun haben. Über das neue verfluchte Kind erfahren wir, dass es schon mit acht Jahren seine erste Periodenblutung hat – geschlechtsreif schon in diesem Alter? Was für ein Dämon! Dabei heißt doch ihr Name Delia im Griechischen "rein" und "sichtbar". Zeitgenössisches Horrorkino arbeitet sich immer an dem Rätsel, das Frau heißt, ab. Eine zentrale Nebenfigur streift bald ihren Nonnenschleier ab, verdingt sich zunächst in der Prostitution und schließt sich dann einem religiösen Kult an, in dem Klapperschlangen eine gewichtige Rolle spielen. Aus geweihter Zuschauersicht ist das 15 Jahre nach dem unheimlichen Original in keiner Weise aufregend.

Der vorliegende Film ist sowas wie ein Neustart des Omen-Franchise und gleichzeitig eine Weiterentwicklung des ursprünglichen Stoffes. Bei bedeutend weniger Produktionsbudget. Mit Delia kommt diesmal eine glutäugige Adoptivtochter in den Haushalt eines hoffnungsfrohen US-Spitzenpolitikers. Anders als einst der kleine Damien ist sich dieses Mädchen ihres satanischen Stammbaumes sehr bewusst; die Regisseure zeigen die großen braunen Augen des Mädchens gerne in Großaufnahme. Das liefert beeindruckende Aufnahmen … von kugeligen Kinderaugen. Eine Geschichte freilich erwächst daraus nicht.

Dieser Film legt Wert auf die Schockeffekte, nicht auf deren Genese. Es interessiert im Filmteam niemanden, wie was zusammenhängt. Hauptsache, irgendwann kann zwischen 08/15-Familiendrama-Szenen wieder ein bizarrer Unfall rund um die Glutaugen des Mädchens inszeniert werden. Unter Spannung hält den Film lediglich die schon im Originalfilm von 1976 angestrengte Erkenntnis, dass das eigene Baby ein mörderisches Monster, selbst die Kernfamilie also nicht mehr sicher sein kann. Okay, zur Kenntnis genommen. Neues, Interessantes, gar visuell Bemerkenswertes hat dieser Neuaufguss nicht zu bieten.

Wertung: 2 von 10 D-Mark
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