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Plakatmotiv: Plane (2023)

Frauen und Männer, die ihre Arbeit machen
indem sie einige Geiselgangster ausschalten

Titel Plane
(Plane)
Drehbuch Charles Cumming & J.P. Davis
Regie Jean-François Richet, UK, USA 2023
Darsteller

Gerard Butler, Mike Colter, Tony Goldwyn, Yoson An, Evan Dane Taylor, Paul Ben-Victor, Daniella Pineda, Lilly Krug, Kelly Gale, Otis Winston, Angel Fabián Rivera, Fernando Chang, Modesto Lacen, Joey Slotnick, Rose Eshay, Ricky Robles Cruz, Jessica Nam, Quinn McPherson u.a.

Genre Action, Thriller
Filmlänge 107 Minuten
Deutschlandstart
2. Februar 2023
Inhalt

Der Verkehrspilot Brodie Torrance macht eine erfolgreiche Notlandung, nachdem sein Flugzeug durch einen Sturm schwer beschädigt wurde. Bald erkennt er, dass die Insel, auf der er gelandet ist, die Insel Jolo ist, die von schwer bewaffneten regierungsfeindlichen Milizen regiert wird.

Als die meisten Passagiere von gefährlichen Rebellen als Geiseln genommen werden, ist die einzige Person, auf die Torrance zählen kann, Louis Gaspare, ein mutmaßlicher Mörder, der vom FBI transportiert wurde. Um die Passagiere zu retten, braucht Torrance die Hilfe von Gaspare und erfährt, dass hinter Gaspare mehr steckt, als man auf den ersten Blick sieht …

Was zu sagen wäre

Wäre Gerard Butler nicht gerade erst Anfang 50, würde ich bei diesem Film von einem ersten Alterswerk für den Actionstar reden. "Plane" ist ein Actionfilm mit dosierter Action, eher Marke 1980er Jahre. Butler spielt Brodie Torrance, stolzer Schotte und Verkehrspilot, dessen Hauptaugenmerk mehrmals erklärtermaßen auf dem Wohl seiner Passagiere liegt. Und entsprechend zurückhaltend benimmt er sich in der Unübersichtlichkeit, die folgt. Er ist der Anführer, den alle mit "Captain" anreden, aber die Drecksarbeit, also Gehirne aus Köpfen schießen, Gewehrkolben auf die Nase schlagen und solche Sachen, die Butler in früheren Filmen schon auch selbst erledigt hat, machen hier andere für ihn.

Erschwert wir die Situation dadurch, dass die internationale Fluggesellschaft "Trailblazer", deren Flugzeug auf der Insel abstürzt, nicht so supergut mit Regierung, CIA und solchen Leuten vernetzt ist, weshalb der Krisenmanager im Lagezentrum eine private Söldnertruppe zur Rettung der Passagiere anheuern muss – die Insel Jolo ist nämlich dermaßen von Separatisten besetzt, dass sich nicht einmal die philippinische Armee dorthin traut und damit auch keine ausländische Armee. Das ist nicht so weit weg von der Realität auf den philippinischen Inseln und auch, dass die Passagiere von den Separatisten als Geiseln genommen werden, hat es in diesen Breitengraden schon häufiger gegeben, die deutsche Familie Ballert im Jahr 2000 diene als Beispiel.

Es folgen wilde Schießereien, der Söldnertrupp rückt an und haut neben den Passagieren auch den tapferen Captain frei, der sich immerhin zu prügeln weiß, die harte Arbeit aber den Jungs überlässt. Gerard Butler spielt den Captain gewohnt charmant und unter Hochdruck ("Greenland" – 2020; Angel has fallen – 2019; Hunter Killer – 2018; Criminal Squad – 2018; Geostorm – 2017; London Has Fallen – 2016; Olympus Has Fallen – 2013; Kiss the Coach – 2012; Coriolanus – 2011; Der Kautions-Cop – 2010; Gamer – 2009; "P.S. Ich Liebe Dich" – 2007; 300 – 2006; Timeline – 2003; Lara Croft – Tomb Raider: Die Wiege des Lebens – 2003; Die Herrschaft des Feuers – 2003). Sein Brodie Torrance wird mit den üblichen B-Filmsätzen überschüttet – da ist der Krisenmanager, der beeindruckt dessen Akte durchblättert; es kommt der Moment, wo ihn sein Co-Pilot nach seiner Frau fragt und Torrance erklären muss, dass die vor drei Jahren verstorben ist, woraufhin der Co-Pilot „Das tut mir leid, Captain. Das wusste …“ und Brodie „Nein, nein. Ist schon gut.“ Dann gibt es da einen Strafgefangenen, der in der halb leeren Passagiermaschine transportiert werden muss. Der soll einen Mord begangen haben. Torrance aber behandelt ihn, wie einen Menschen und prompt benimmt der sich, wie ein guter Kumpel, auf den man in Zeiten der Gefahr nicht verzichten möchte. Was es mit dem ausgefuchsten Kämpfer wirklich auf sich hat – oder haben könnte – bleibt unerwähnt.  Auch wird der Tod von Torrance' Frau nicht zu einem großen Drama aufgeblasen. Sie ist einfach verstorben, eine Tochter gibt es noch, zu der er ein familiäres Verhältnis hat. Dann sind da zwei großmäulige Passagiere, die noch nicht auf ihren Sitzen Platz genommen haben und schon über dies und das und jenes nölen und am ende genauso gerettet werden wie alle anderen. Es scheint ein bisschen so, als umschiffe Jean-François Richet ("Das Ende – Assault on Precinct 13" – 2005) ganz bewusst all die Actionklischees, um einfach nur eine spannende Geschichte zu erzählen. Bei der natürlich ein Flugzeug auf dem Höhepunkt der Geschichte arge Schwierigkeiten hat, vernünftig und mit allen Rädern gleichzeitig zu landen.

Mal abgesehen davon, dass die Separatisten auf Jolo alle ähnlich oft daneben schießen wie alle anderen Gangster in allen anderen Actionfilmen, erzählt dieses B-Movie mit Anleihen aus der Realität eine einfache Geschichte spannend über Männer und Frauen, die ihrer Arbeit nachgehen – und zwar auch noch dann, wenn das Klima rauer ist.

Wertung: 4 von 8 €uro
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