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Kinoplakat: Tomb Raider 2 - Die Wiege des Lebens

Immerhin Angelina Jolie
macht ihren Job ganz gut

Titel Tomb Raider: Die Wiege des Lebens
(Lara Croft Tomb Raider: The Cradle of Life)
Drehbuch Dean Georgaris
nach Ideen und mit Charakteren des Computerspiels „Tomb Radier”
Regie Jan de Bont, USA 2003
Darsteller

Angelina Jolie, Gerard Butler, Noah Taylor, Ciaràn Hinds, Djimon Hounsou, Til Schweiger, Christopher Barrie, Simon Yam, Terence Yin u.a.

Genre Abenteuer
Filmlänge 117 Minuten
Deutschlandstart
14. August 2003
Inhalt

Ein Erdbeben in der Ägäis legt den verschollenen Luna Tempel Alexander des Großen frei. Entdeckt wird er unter dem Meer - natürlich - von Profi-Grab-Räuberin Lara Croft und ihren Mannen. Wichtiger als der Tempel selbst erscheint eine bernsteinfarbene Kugel, die Lara zielsicher in den verborgenen Gewölben des Tempels aufspürt.

Sie nimmt die Kugel an sich, ein weiteres Erdbeben droht, den Tempel zum Einsturz zu bringen, böse Jungs tauchen auf, morden Laras Mannen, entreißen ihr die Kugel und verschwinden.

Stinksauer zurück auf Croft Manor tobt sie ihren Frust im Dauer-Kampf-Training aus, als der MI-6 per Hubschrauber einschwebt und erklärt, bei den Räubern der Kugel handele es sich um das chinesische Verbrechersyndikat des Chen Lo, der Geschäfte macht mit Dr. Jonathan Reiss, einem Waffenschieber und Nobelpreisträger. Reiss wiederum nutzt die Kugel als Karte zur Büchse der Pandora, mittels derer er den Tod um die Welt schicken will mit ihm als einzigem Besitzer des Gegenmittels.

Lara braucht Hilfe. Das Syndikat in China kann nur einer aufspüren: Terry Sheridan, verstoßener Superstar des britischen Geheimdienstes, der in einem Monsterknast irgendwo im verschneiten Russland verfault und einst Laras Liebhaber war.

Chen Lo und sein Syndikat in China sind bald gefunden, allerdings haben Croft und Sheridan in diesem Moment schon die Messer Chen Los an der Kehle …

Was zu sagen wäre

Die Story mit dem weltumspannend-tödlichen Virus hat schon bei Mission: Impossible 2 nicht funktioniert. Die für das Lara-Croft-Universum abgewandelte Version der mythischen Büchse der Pandora reicht für zehn Minuten Filmhandlung. Die restlichen 107 Minuten müssen Angelina Jolie (Original Sin – 2001; Lara Croft: Tomb Raider – 2001; Nur noch 60 Sekunden – 2000; Durchgeknallt – 1999; Der Knochenjäger – 1999; Leben und lieben in L.A. – 1998), die Action und der Abspann tragen.

Zumindest Jolie macht ihren Teil so gut sie kann. Ohne sie würde „Tomb Raider 2“ völlig abstürzen. Die Action ist behäbig, Jan de Bont bleibt mit Speed der Regisseur eines Einmal-Erfolges (sein Box-Office-Hit Twister ist zu Recht heute vergessen). Nichts Neues und das wenige kommt wieder aus dem Computer. Besonders albern ein Hai, den Lara anlockt, damit er sie an die Oberfläche zieht und dem sie erst einmal gehörig aufs Maul hauen muss, damit er tut, was gewünscht ist.

Gegenüber Teil 1 hat man Lara mehr Emotion zugebilligt. Eine alte Liebesgeschichte, die in Form einer heftigen und nur leicht bekleideten Knutscherei ein kurzes Aufblühen findet. Die Macher betonen den „fraulicheren Aspekt“ der Titelheldin – herausgekommen ist aber mehr so eine Art Weibliche-Teenager-sollen-den-Film-ja-auch-gucken-kommen-Sex.

Ciaràn Hinds in der Rolle des Jonathan Reiss ist völlig fehl besetzt. Weder versprüht er den diabolischen Intellekt eines menschenmordenden Nobelpreisträgers (diese Idee aus dem Drehbuch bleibt komplett auf der Strecke), noch den boshaften Charme seiner Kollegen aus vergleichbaren Werken der Bond-Indiana-Jones-Geschichte. Reiss' Handlanger wird gegeben von Til Schweiger, der diese Rolle in einem Hollywood-Major-Film lediglich dem Umstand zu verdanken hat, dass die deutsche Tele-München-Gruppe an der Produktion beteiligt war. Schweiger hinterlässt keine Echo und sein Abgang ist so einsilbig wie er selbst.

Eine Prise Humor – wenigstens eine Prise – hätte dem Film wohl gut getan. „Die Wiege des Lebens“ nimmt sich selbst furchtbar ernst, schickt Kalenderweisheiten auf die Reise („Manche Geheimnisse sollen unentdeckt bleiben.“) und behandelt die Büchse der Pandora wie die zweite Lesung des Bundeshaushalts.

Der Zuschauer aber bekommt letztlich, was er erwartet. Flott inszeniertes Comic-Kino ohne Joy-Stick, aber mit einer OSCAR-Preisträgerin in der Hauptrolle

Wertung: 1 von 6 €uro
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