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Plakatmotiv: Das ausgekochte Schlitzohr ist wieder auf Achse (1980)

Mehr vom Selben aber
mit Gülle vom Himmel

Titel Das ausgekochte Schlitzohr ist wieder auf Achse
(Smokey and the Bandit II)
Drehbuch Hal Needham & Robert L. Levy & Jerry Belson
Regie Hal Needham, USA 1980
Darsteller

Burt Reynolds, Jackie Gleason, Jerry Reed, Dom DeLuise, Sally Field, Paul Williams, Pat McCormick, David Huddleston, Mike Henry, John Anderson, Brenda Lee, Phil Balsley, Lew DeWitt, Don Reid, Harold Reid, Mel Tillis, Don Williams, Terry Bradshaw u.a.

Genre Action, Abenteuer
Filmlänge 101 Minuten
Deutschlandstart
22. Januar 1981
Inhalt

Bandit ist inzwischen ziemlich heruntergekommen. Seine Freundin Carrie hat ihn verlassen. Doch Kumpel Cledus, genannt Schneemann, bringt ihn wieder auf die Beine.

Ein Elefant soll innerhalb von drei tagen von Miami nach Houston gebracht werde. Dafür winken 400.000 Dollar cash. Also gehen die beiden Freunde wieder auf Achse und Sheriff Buford T. Justice ist ihnen auch bald auf den Versen …

Was zu sagen wäre

Nach einer Minute fliegt schon die Scheiße vom Himmel. Buchstäblich. Zwei Wahlkämpfer der Republikanischen Partei konkurrieren um den Kandidatenposte zur Gouverneurswahl in Texas und haben keine besseren Argumente. Aus diesem Prolog entwickelt sich die irre Geschichte, dass dass der amtierende Gouverneur von Texas zum anstehenden Parteitag einen lebenden Elefanten präsentieren will – der auch das Wappentier der Partei ist. Einer der beiden Konkurrenten kriegt das mit, schnappt sich den Auftrag, weil er sich damit Vorteile beim Parteitag erhofft. Hier kommen Bandit und sein Kumpel Cledus ins Spiel.

Nachdem Bandit ausgenüchtert und zurück in Form trainiert sowie Carrie ihren Sheriff-Sohn ein zweites Mal vor dem Altar hat stehen lassen und zurückgeholt worden ist, wird die Elefantendame in Miami in Cledus' Truck verladen und los geht's nach Texas. Und wieder hängt ihnen ein cholerischer Sheriff Buford T. Justice an den Fersen, der in seinem Sohn zwar einen nervtötenden Deppen erkennt, es aber dennoch nicht dulden kann, dass er von derselben Frau zweimal sitzen gelassen wird.

Der Rest des Films, das wird nicht überraschen, spielt sich in einem Paralleluniversum ab, in dem es keine Straßenverkehrsordnung, keine ernsthaften Gesetzeshüter und kein Elefantenklo gibt. Wie die arme Charlotte den ganzen Weg im Truck übersteht, ohne einen einzigen Haufen zu setzen, bleibt ein Rätsel, dessen Lösung zum Niveau des Films doch gut gepasst hätte. Jedenfalls bewegen sich alle Beteiligten, sowohl die charmanten Gesetzlosen wie auch die umcharmanten Uniformierten die ganze Zeit und durch verschiedene US-Staaten hindurch außerhalb der Gesetze. Und niemand kümmert das.

Der Höhepunkt ist eine riesige Stuntshow in der Wüste, bei der Trucks gegen Polizeiwagen antreten und die Polizeiwagen hoffnungslos unterlegen sind. Regie führt wieder Hal Needham. Der war früher Stuntman und -koordinator und man hat bei diesen zehn Minuten doch sehr das Gefühl, dass er sich freut, sich endlich mal nach Herzenslust austoben zu dürfen. Die Chrashes, Sprünge und Auto-Salti machen Spaß.

Der Rest ist runtergeleierte Routine. Sheriff stößt wilde Drohungen aus und zieht gegen Bandit, gespielt vom mit der Kamera und den Zuschauerinnen flirtenden Burt Reynolds (Um Kopf und Kragen – 1978; Ein ausgekochtes Schlitzohr – 1977; Mein Name ist Gator – 1976; Der Tiger hetzt die Meute – 1973; Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten – 1972; Beim Sterben ist jeder der Erste – 1972), den Kürzeren. Carrie, die gerade erst wieder vom Traualtar weg zu Bandit hin geflüchtet ist, ist damit beschäftigt, ihn möglichst rasch wieder zu verlassen; Sally Field ("Norma Rae – Eine Frau steht ihren Mann" – 1979; Um Kopf und Kragen – 1978; Ein ausgekochtes Schlitzohr – 1977; Mister Universum – 1976) hat diesmal keinen großen Spielraum für ihr grundsätzlich vorhandenes Talent. Und schließlich Cledus, der wieder eine Art Steinzeitmensch auf Speed im Cockpit eines Trucks ist.

Hal Needham und Burt Reynolds scheren sich nicht um Regeln, weder um die des Staates noch um die des Films. Sie feiern die Freiheit, die ein Südstaatler sich nimmt, um tun und lassen zu dürfen, was er will, solange am Ende die gute, All American Moral gewinnt. Das tut sie natürlich.

Wertung: 3 von 10 D-Mark
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