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Plakatmotiv: Der Hornochse und sein Zugpferd (1981)

Richard und Depardieu ergänzen
sich gut auf der Kinoleinwand

Titel Der Hornochse und sein Zugpferd
(La chèvre)
Drehbuch Francis Veber
Regie Francis Veber, Frankreich, Mexiko, Malta 1981
Darsteller

Pierre Richard, Gérard Depardieu, Pedro Armendáriz Jr., Corynne Charbit, Maritza Olivares, André Valardy, Jorge Luke, Sergio Calderón, Michel Robin, Robert Dalban, Jacqueline Noëlle, Michel Fortin, Marjorie Godin, Jean-Louis Fortuit, Pulcher Castan, María Cardinal, Abel Casillas, Carmelina Encinas u.a.

Genre Komödie, Abenteuer
Filmlänge 90 Minuten
Deutschlandstart
19. März 1982
Inhalt

Als die Tochter des Konzernchefs Bens spurlos verschwindet, macht sich der knallharte Privatdetektiv Campana in Mexiko auf die Suche. Seine Mission ist zunächst zum Scheitern verurteilt.
Erst als Bens seinen Mitarbeiter Perrin einschaltet, kommt Bewegung in die Sache. Bens glaubt, der tollpatschige Perrin könnte seine ebenso ungeschickte Tochter eher finden. So macht sich ein ungleiches Gespann auf die Suche nach dem Mädchen im mexikanischen Dschungel …

Was zu sagen wäre

Das ist eine reizvolle These: Am besten finden die Menschen Menschen, die dieselben Schwächen haben, hier also der eine Tollpatsch, der die andere Tollpatschig findet. Anders gesagt: der auf denselben Bananenschalen ausrutscht.

Vordergründig liefert Francis Veber einen harten Kriminalfilm, in dem die Tochter eines reichen französischen Unternehmers in Mexiko entführt wird, dann verschwindet und von einem harten Schnüffler aufgespürt werden soll. Bis hierher könnte es auch ein Belmondo-Film sein. Aber der Schnüffler rutscht eben nicht auf Bananenschalen aus und bleibt ohne Erfolg. Auftritt Pierre Richard, der seit Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh (1972) auf die Rolle des sympathischen, freundlichen Tollpatsches abonniert ist; interessanterweise ist sein Rollenname hier wie damals Francois Perrin. Den harten Schnüffler an seiner Seite – „Durch Sie weiß ich, wie langweilig mein Leben bisher gewesen ist.“ – spielt Gérard Depardieu, der noch neue Stern im französischen Kino ("Wahl der Waffen" – 1981; Die letzte Metro – 1980; 1900 – 1976; Stavisky – 1974; Der Mann aus Marseille – 1972). Da hat sich ein komödiantisches Paar gefunden, das gut zueinander passt.

Der Clown, der gegen jede Glastür rennt, aber stets die richtige Intuition hat, und der logische Denker mit dem harten Schlag, der hilflos ist, ergänzen sich prächtig, eine ferne Erinnerung an Stan Laurel und Oliver Hardy oder, zeitlich näher, Bud Spencer und Terence Hill in charmant. Vielmehr braucht Francis Weber nicht, um die Funken tanzen zu lassen. Hinzu kommt noch Mexiko als exotischer Schauplatz und fertig sind die Schauwerte. Über die ganzen 90 Minuten trägt das Konzept indes nicht; irgendwann wiederholen sich die Situationen, dreht sich die Dramaturgie im Kreis. Aber Pierre Richard und Gérard Depardieu zuzuschauen, wie sie mit heiligem Ernst ihre durchgeknallten Rollen spielen – alte Komikerregel: spiele eine lustige Figur nie lustig – ist ein schöner Spaß für einen Samstagabend.

Wertung: 5 von 9 D-Mark
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