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Plakatmotiv: Fantomas (1964)

Gruselkrimi als Komödie mit einem
entfesselten Louis de Funès

Titel Fantomas
(Fantômas)
Drehbuch Jean Halain & Pierre Foucaud
nach Motiven des gleichnamigen Romans Pierre Souvestre und Marcel Allain
Regie André Hunebelle, Frankreich, Italien 1964
Darsteller

Jean Marais, Louis de, Mylène Demongeot, Jacques Dynam, Robert Dalban, Marie-Hélène Arnaud, Anne-Marie Peysson, Christian Toma, Michel Duplaix, Andrée Tainsy, Hugues Wanner, Henri Attal, Jacques Berger, Pierre Collet, Henri Guégan, Rudy Lenoir, Jacques de Lanoye, Jean Minisini u.a.

Genre Komödie, Krimi
Filmlänge 104 Minuten
Deutschlandstart
27. Mai 1966
Inhalt

Der geheimnisvolle und zugleich geniale Verbrecher Fantomas treibt in Paris sein Unwesen. Dicht auf seinen Fersen befindet sich Kommissar Juve, der fest entschlossen ist, ihm das kriminelle Handwerk zu legen. Kein leichtes Vorhaben, da der raffinierte Fantomas in die verschiedensten Masken schlüpft und die Polizei beliebig und eiskalt austrickst.

Auch der Journalist Fandor will gemeinsam mit der attraktiven Fotografin Helène endlich das große Geheimnis um Fantomas lüften. Als die beiden einen Artikel über ein erfundenes Interview mit Fantomas veröffentlichen, rächt sich dieser auf seine ganz spezielle Weise …

Was zu sagen wäre

Der Film nutzt Motive der Fantomas-Romane, die zwischen 1911 und 1913 im Monatsrhythmus erschienen, nicht aber deren gruselige Grundstimmung. Als der Film in die deutschen Kinos kommt, bin ich fünf Jahre alt; ich sehe ihn als Teenager in den frühen 70er Jahren im Fernsehen. Den Schurken hinter seiner starren, graublauen Maske fand ich unheimlich, aber sein Auftreten, dieses nonchalante Ich-kann-alles gab es ja auch bei den Schurken aus der James-Bond-Liga.

Der Film besticht durch seine Schaueffekte, durch seine Action und Louis de Funès, der den Kommissar Juve als hektisches Nervenbündel präsentiert. Er ist so komisch, dass neben ihm die ohnehin nicht besonders ausgereifte Handlung versackt. Plakatmotiv (WA.): Fantomas (1964) Es gibt diesen geheimnisvollen Meisterdieb, von dem ein angeblich erfolgreicher Reporter behauptet, dass es ihn gar nicht gebe und ihn die Polizei sich nur ausgedacht habe, um alle möglichen ungelösten Kriminalfälle auf diesen Fantomas abzuwälzen.

Der angeblich erfolgreiche Reporter erfindet dann zusammen mit seiner Freundin, einer Fotografin, ein Interview mit dem Verbrecher, in welchem er Fantomas durch den Kakao zieht. Das macht Fandor, so heißt der Reporter, zu Fantomas' Feind Nummer 1. Im weiteren Verlauf gibt es eine wilde Jagd die Serpentinen runter in einem Auto ohne Bremse und zum Höhepunkt eine Verfolgung mit Auto, Motorrad, Boot und Hubschrauber. Da kann dann Jean Marais, der Fantomas und Fandor in einer Doppelrolle spielt, seine virile Prügelqualität zeigen, die ihn schon als junger Schauspieler auszeichnete (Mein Schwert für den König – 1960).

Ein bisschen mehr Ernst zumindest hinter den Kulissen hätte dem Film gut getan, dann wäre den Produzenten sicher aufgefallen, dass Zeitungsreporter nicht einfach Interviews erfinden und auf der Titelseite ihrer Zeitung präsentieren können. Sicher wäre ihnen zudem aufgefallen, dass ihr Titelheld zwar mysteriös ist, aber nicht geheimnisvoll. Er ist einfach ein sehr reicher Typ unter einer gruseligen Maske, dem immer alles gelingt. Das wird schnell langweilig, weil damit die Filmhelden immer verlieren. Spannung kommt da keine auf.

Aber statt der fehlenden Spannung gibt es dann ja die erwähnten Actionszenen und Louis de Funès ("Der Gendarm von Saint Tropez" – 1964; "Bei Oscar ist 'ne Schraube locker" – 1964; "Balduin, der Geldschrankknacker" – 1964).

Wertung: 3 von 7 D-Mark
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