Im feudalen Japan des 17. Jahrhunderts war das Fürstentum Akō ein wohlhabendes Reich, sein Fürst Asano ein gütiger Herrscher. Vor vielen Jahren hat er einen Jungen vor dem Tode bewahrt. Er war aus dem Wald gekommen, aus dem Reich der Zauberer und wurde von den Samurai am Hofe als „Halbblut" verachtet. Nur des Fürsten Tochter Mika fand Gefallen an dem Jungen, der Kai gerufen wurde, und dessen erstaunlichen Fertigkeiten und freundete sich mit ihm an.
Viele Jahre später ist aus der Freundschaft eine heimliche, uneingestandene Liebe geworden, die nicht sein darf. Kai ist ein Halbblut, Mika die Tochter eines Fürsten. Eines Fürsten noch dazu, der sich gerade auf hohen Besuch einrichtet: Der Shogun hat sich angesagt, der mächtige oberste Herrscher des Reiches.
Im Nachbarreich Akōs herrscht Fürst Kira, ein hochnäsiger und gieriger Mann. Er will Akō für sich, aber das geht nicht über Waffengewalt. Mithilfe der Hexe Mizuki schafft er es, den Meister der Samurai von Akō zum Tode verurteilen zu lassen, dessen Länder und Besitz einzuziehen und dessen Tochter, Mika, für sich zu beanspruchen. Der Meister begeht Seppuku, den rituellen Selbstmord.
Auch seine ihm unterstehenden 300 Samurai sind dazu verpflichtet – doch 47 Ronin, so heißen meisterlose Samurai, weigern sich und planen unter Führung von Kuranosuke Ôishi ihre Rache. Aber sie benötigen die Hilfe eines Mannes, den sie aufgrund seiner Herkunft bisher als unwürdig ablehnten: Kai. Mit ihm stellen sie sich mythischen Wesen, Hexerei und Kira …
Schon die ersten Trailer hatten einen SFX-geladenes Fantasy-Bombast erwarten lassen mit uralten Traditionen, bunten Gewändern, edlen Schwertkämpfern, Frauen, die sich in Drachen verwandeln und Keanu Reeves (Der Tag, an dem die Erde stillstand – 2008; Das Haus am See – 2006; The Matrix Revolutions – 2003; Matrix Reloaded – 2003; Hardball – 2001; Sweet November – 2001; The Gift – 2000; The Watcher – 2000; Matrix – 1999; Im Auftrag des Teufels – 1997; "Außer Kontrolle" – 1996; Dem Himmel so nah – 1995; Vernetzt – Johnny Mnemonic – 1995; Speed – 1994; Viel Lärm um nichts – 1993; Bram Stokers Dracula – 1992; Gefährliche Brandung – 1991; Gefährliche Liebschaften – 1988), der die Japaner befreit.




Reeves Figur Kai findet in der zugrundeliegenden Legende nicht statt. Da ist auch der schurkische Kira lediglich ein geachteter Zeremonienmeister in Diensten des Shogun, aber das ist nebensächlich. Das Halbblut Kai in diese für Japaner wichtige Geschichte zu pflanzen, ist so, als würde man in einer Verfilmung der Nibelungen neben den Recken Siegfried noch einen Amerikaner (oder dessen Vorläufer, einen Engländer) stellen, der der bessere Kämpfer ist und alle entscheidenden Schlachten für Siegfried gewinnt – dazu werden jede Menge Waldelben, Baumwesen und Hexen gereicht.
Gar nicht davon zu reden, dass die Vorbilder der edelmütigen Film-Ronin bei ihrem Tun durchaus auch wirtschaftliche Interessen hatten – durch ihre Entehrung hatten sie keine Möglichkeit, je wieder irgendwo Anstellung zu finden. Hat sich also was mit möglichem Historienepos.
Bleibt der Film als solcher: bunt, moralisch und edelmütig. Saubere CGI und ordentlicher Soundtrack. Ganz gutes Popcorn-Kino.