Sechs Gangster treffen sich in Los Angeles, um den großen Coup zu landen. Sie sind Profis, und der Anteil, denen ihnen Cabot, ihr Auftraggeber, verspricht, wird für mehr als eine Rente reichen.
Alles, was sie voneinander wissen, sind die Code-Namen, die ihnen Cabot gegeben hat: Mr. White, Mr. Orange, Mr. Pink, Mr. Blonde, Mr. Blue und Mr. Brown. Und dass sie ein gemeinsames Ziel haben: den prallgefüllten Laden eines Juweliers in der Stadt.
Der Plan ist perfekt, aber der Job geht trotzdem schief: Wie aus dem Nichts sind die Cops da. Einer der Gangster stirbt im Kugelhagel, ein zweiter geht vorübergehend verloren, ein dritter wird angeschossen. Die Gangster schießen sich den Fluchtweg frei und schlagen sich zum Treffpunkt, eine Lagerhalle, durch.
Es gibt nur eine Erklärung für das Misslingen des perfekten Plans: Jemand gab den Cops einen Tip. Einer von ihnen …
Aua. Da tut das Zuschauen schon weh. Tarantino zeigt Brutalität, die dem Zuschauer buchstäblich Schmerzen bereitet. Da zerschmettern Kugeln Oberschenkel, zertrümmern Fäuste Nasen und werden Ohren abgeschnitten.
Erst die pointierten Dialoge machen den Film zur Legende
Inhaltlich bietet „Reservoir Dogs” eine Geschichte, die für die Länge einer Serienkrimi-Folge taugt, wären da nicht diese Dialoge. Quentin Tarantino schaut dem Gangster aufs Maul, spitzt zu, pointiert. Das Ergebnis sind Wortkaskaden zum schwindlig werden.
Der Film beginnt in einem Café, in dem sich die Gangster vor dem Coup treffen. Wo andere Filme ähnliche Sonnenbrillenträger in Coolnes schweigen lassen, quatschen sich diese hier gegenseitig ein Ohr ab. Und sie reden nicht etwa über die unterschiedliche Qualität unterschiedlich großer Handfeuerwaffen sondern über Madonnas Gesang und Brüste.
Clevere Montage in Rückblenden
Der Film springt in der Zeit hin und her – vor den Coup, nach den Coup. Eine Montage, die es Tarantino ermöglicht, jeden Gangster einzeln zu porträtieren und innerhalb der Gruppe zu verorten. Eine clevere Lösung für das Ensemblestück.
Genau so spitz wie seine Dialoge inszeniert Tarantino seine Gewalt. „Reservoir Dogs” war Tarantions fünftes Drehbuch und seine erste Regiearbeit. Die Dreharbeiten begannen am 29. Juli 1991 und dauerten fünf Wochen, gedreht wurde hauptsächlich in Los Angeles und Umgebung.
Die Rhein Main Presse schrieb: In „Reservoir Dogs” von 1991 quillt noch mehr Blut, wuchert noch mehr bösartiger Humor als in (dem drei Jahre später entstandenen) „Pulp Fiction” … Eine brillante Besetzung … Einstellungen von zum Teil strapaziöser Länge brechen – das scheint für Tarantino typisch zu sein – scharfe Schnitte und Rückblenden auf. Die sinnlos grausame Logik von Gangstern und Polizei wird unerbittlich auf die Spitze getrieben, blutige Realitäten werden krass kontrastiert mit fröhlicher Bubblegum-Musik und kindisch-banalen Streitgesprächen über Sport und Frauen.
Journal Frankfurt: Knallharter, ironischer Gangsterfilm um einen Überfall, der gründlich danebengeht. Kult!
Zoom: Die Dialoge und die Rückblendenmontage sind hervorragend und charakterisieren die einzelnen Gangster genau. Gewalttätig bis an die Schmerzgrenze, erweist sich der Film als Erstlingswerk eines talentierten Regisseurs.
Der 1. Film von Quentin Tarantino: Reservoir Dogs – Wilde Hunde (1992)Quentin Tarantino, Filmregisseur
Der 2. Film von Quentin Tarantino: Pulp Fiction (1994)
Der 3. Film von Quentin Tarantino: Jackie Brown (1997)
Der 4. Film von Quentin Tarantino: Kill Bill, Vol. I & Vol. II (2003/2004)
Der 5. Film von Quentin Tarantino: Death Proof – Grindhouse, Part 2 (2007)
Der 6. Film von Quentin Tarantino: Inglourious Basterds (2009)
Der 7. Film von Quentin Tarantino: Django Unchained (2012)
Der 8. Film von Quentin Tarantino: The Hateful 8 (2015)
Der 9. Film von Quentin Tarantino: Once upon a Time in Hollywood (2019)