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Plakatmotiv: Die Brut des Adlers (1984)

Das Plakatmotiv ist noch
das Coolste an dem Film

Titel Die Brut des Adlers
(A Breed Apart)
Drehbuch Paul Wheeler
Regie Philippe Mora, USA 1984
Darsteller

Rutger Hauer, Powers Boothe, Kathleen Turner, Donald Pleasence, Brion James, John Dennis Johnston, Jayne Bentzen, Andy Fenwick, Dustin Lecate, C.K. Bibby, Frank Wallace, Jon Syme, William W. Brown, Laurens Moore, Willie J. Stratford Sr. u.a.

Genre Abenteuer, Action
Filmlänge 95 Minuten
Deutschlandstart
31. Oktober 1985
Inhalt

Vietnamveteran Jim Malden lebt seit dem Tod von Frau und Kind als Einsiedler auf einer Insel, die sonst nur von seltenen Vogelarten bewohnt wird. Sein einziger Kontakt zur Aussenwelt besteht in Stella Clayton und ihrem Sohn, bis mit Mike Walker ein Eindringling das paradiesische Naturreservat bedroht.

Er soll im Auftrag des zwielichtigen J.P. Whittier äusserst seltene Adlereier stehlen und ahnt nicht, dass er in Malden einem ebenbürtigen und gefährlichen Gegner gegenübersteht …

Was zu sagen wäre

Das Coolste an diesem Film ist sein Plakatmotiv: Rutger Hauer mit einteiliger Sonnenbrille und Armbrust vor einem Felsmassiv mit Wasserfall. So cool wird's dann nicht mehr. Nicht mal die Naturaufnahmen sind für einen Kinofilm sonderlich spektakulär, vielleicht mit Ausnahme der Adler-CloseUps.

Philippe Mora hat bisher vor allem Dokumentarfilme gedreht und dann die zu Recht wenig bekannten Filme "Mad Dog – Der Rebell" (1976), "Das Engelsgesicht – Drei Nächte des Grauens" (1982) und "Return of Captain Invincible oder Wer fürchtet sich vor Amerika?" (1983). Augenscheinlich weiß Mora nicht, wohin mit seinem Adler-Film, bringt die verschiedenen Storylines nicht unter einen Hut. In einer geht es um einen Eso-Aussteiger mit Vietnamvergangenenheit, der sich gegen ein paar ungewaschener Wilderer wehrt. Weil Rutger Hauer (Das Osterman Weekend – 1983; Der Blade Runner – 1982; Nachtfalken – 1981) diesen Aussteiger spielt, soll der Kinokartenkäufer glauben, da bahne sich ein harter Einzelkämpfer-Actionfilm mit Tierschützernote an. Tut es aber nicht. Über die beiden Wilderer sagt Stella, „als Gott die Intelligenz verteilt hat, haben sich die beiden garantiert hinter einer Tür versteckt“. So benehmen die beiden sich auch und mehr als ein albernes Feuerwerk mit ein paar Brandbomben kommt nicht dabei raus. Das ist dann auch gleich die actionintensivste Szene dieses Films, der sich ansonsten durch große Behäbigkeit auszeichnet.

In einer weiteren Storyline engagiert der wieder wunderbar boshaft-charmante Donald Pleasance einen Bergsteiger, um zwei Adler-Eier aus einem Nest auf Rutger Hausers Insel zu klauen. Klingt nach Vietnamveteran gegen Bergprofi in zerklüfteter Natur mit Tierschützernote. Wird es aber nicht. Powers Boothe spielt den Bergprofi als hölzerne Figur, die weder Fisch noch Fleisch sein darf – einerseits ein bisschen böse, weil scharf auf 250.000 Dollar für zwei unter Naturschutz stehende Eier, andererseits einer, der den einsamen Aussteiger irgendwie bewundert und ihm am Lagerfeuer ein Ohr abquatscht. Tagelang hält er sich auf der verregneten Insel auf, tut aber nichts, um den Eiern näher zu kommen. Und da kommt dann eine dritte Storyline zum Tragen: eine Romanze.

In dieser Romanze findet Kathleen Turner (Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten – 1984; "Der Mann mit zwei Gehirnen" – 1983; Eine heißkalte Frau – 1981) ihren Platz und sie tut, was sie am liebsten tut: spielt die selbständige, mit beiden Beinen im Leben stehende Frau mit allein erzogenem Sohn, aber sich vor Leidenschaft verzehrend, unglücklich, solange der einsame Waldschrat sie nicht in sein Bett holt. Diese Storyline hat nicht mal eine Tierschutznote.

Dazwischen staksen eine naive, nervige Die-Öffentlichkeit-hat-ein-Recht-auf-die-Wahrheit-Reporterin und ein nervtötend altkluger Junge durch die Kulisse.

Der Film wirkt ein bisschen wie ein Testballon. Turner und Hauer sind gerade Hot! und da wollte vielleicht jemand mal ihren Marktwert austesten. Der Film ist kein Ruhmesblatt in beider Filmografie.

Wertung: 2 von 9 D-Mark
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