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Plakatmotiv: Beverly Hills Cop III (1994)

Lahme Unterhaltung in
einem Vergnügungspark

Titel Beverly Hills Cop III
(Beverly Hills Cop III)
Drehbuch Steven E. de Souza
mit Charakteren, erfunden von Danilo Bach & Daniel Petrie Jr.
Regie John Landis, USA 1994
Darsteller

Eddie Murphy, Judge Reinhold, Hector Elizondo, Timothy Carhart, John Saxon, Theresa Randle, Alan Young, Stephen McHattie, Bronson Pinchot, Jon Tenney, Gilbert R. Hill, Joey Travolta, Eugene Collier, Jimmy Ortega, Ousaun Elam, Ray Lykins, Tim Gilbert, Rick Avery, Gilbert R. Hill, Dick Purtan, Fred Asparagus, Louis Lombardi, Lindsey Ginter, Michael Bowen, David Parry u.a.

Genre Komödie, Action
Filmlänge 104 Minuten
Deutschlandstart
4. August 1994
Inhalt

Bei einem Routineeinsatz auf einem Schrottplatz bekommen Axel Foley und sein Team es plötzlich mit ausgebildeten Killern zu tun. Beim folgenden Feuergefecht wird Foleys Vorgesetzter getötet. Die wenigen verbleibenden Spuren führen zu einem Freizeitpark namens Wonderworld. Da der in Los Angeles steht, macht sich Axel Foley auf den Weg dorthin.

In Los Angeles angekommen tut er sich sofort mit seinem alten Freund Detective Sgt. Billy Rosewood zusammen. Leider ist Detective Taggart nicht anwesend, da er in den Ruhestand gegangen ist und nun in Phoenix lebt. Gemeinsam mit Rosewoods neuem Partner, Detective Jon Flint, suchen die Polizisten nach weiteren Hinweisen.

Alle Spuren scheinen zum Sicherheitschef von Wonderworld, namentlich Ellis DeWald, zu führen. Auch wenn Foley diesen als Mörder seines Vorgesetzten identifizieren kann, reichen die Beweise noch lange nicht für eine Verhaftung. Doch die Polizisten sind fest entschlossen, weitere Beweise zu finden …

Was zu sagen wäre

Und wieder zieht es Axel Foley wegen eines Falles in Detroit ins sonnige Kalifornien nach Beverly Hills. Diesmal jagt er den Mörder seines Chefs und Mentors und macht mächtig Wirbel in der familiären Welt eines Vergnügungsparks. Es macht sich gut, dass John Landis die Regie übernimmt, wofür er und Eddie Murphy sich extra wieder vertragen haben – die beiden hatten sich beim Dreh zu Der Prinz aus Zamunda in die Haare gekriegt. Landis ist Fachmann für überdrehte Kinomomente ("Bloody Marie - Eine Frau mit Biss" – 1992; Kopfüber in die Nacht – 1985; Unheimliche Schattenlichter – 1983; Die Glücksritter – 1983; "American Werewolf" – 1981; Blues Brothers – 1980; Ich glaub', mich tritt ein Pferd – 1978; Kentucky Fried Movie – 1977; Schlock – Das Bananenmonster – 1973) und es gibt für einen Filmemacher wenig Überdrehteres, als einen fröhlichen Vergnügungspark mit Family Values, in dem eine kriminelle Bande ihrem Tun nachgeht und skrupellos jeden erschießt, der ihr zu nah kommt.

Ansonsten hat sich wenig verändert. Wieder glaubt Foley niemand, als der den Mörder seines Freundes im Sicherheitschef des Vergnügungsparks identifiziert. Der Mann ist schließlich ein Wohltäter für benachteiligte Kinder. Plakatmotiv: Beverly Hills Cop III (1994) Wieder also zieht der Cop alleine los, zieht allerlei Muskelmänner eines privaten Wachdienstes in Anzug und Krawatte auf sich, die sich in dem fröhlichen Familienpark aufführen, als gelte nicht Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft in solchen Parks als die oberste Direktive. In der absurdesten Szene ist Foley auf ein Fahrgeschäft geflohen. Anstatt, dass nun die Sicherheitsleute warten, bis das Ding zum Stehen kommt, greifen sie in die Mechanik ein, was zu Kurzschlüssen führt, Kabel reißen lässt und jeden Menge Gäste in Gefahr bringt, während Axel Foley zwei Kinder rettet. Die unauffälligen Wachmänner scheuen auch nicht davor zurück, am helllichten Tag im Park zu schießen, immerhin mit Schalldämpfern.

Lustig ist dieser zweite Beverly-Hills-Cop-Aufguss nicht. Spannend ist er auch nicht. Er rauscht vorbei. An einer Stelle habe ich sogar gelacht, mich an einer anderen gefreut, dass George Lucas in einem Cameo als enttäuschter Gast im Park auftritt. Wie in seinen meisten Filmen hat Landis auch in diesem wieder viel historische Fimprominenz eingesetzt, die das Bild an den Rändern füllt. Da sitzen Ray Harryhausen und Arthur Hiller an einer Bar, steht Martha Coolidge am Eingang zu einer Sicherheits-Messe), die Regisseure Joe Dante, Barbet Schroeder und John Singleton als Anspielpartner für Eddie Murphy in verschiedenen Szenen herum. Für Filmliebhaber ist das ein schönes Vexierspiel, so wie früher die Suche nach dem Kurzauftritt von Alfred Hitchcock in dessen Filmen. Das hilft aber nicht der Dramaturgie.

Der Film ist reines Warenprodukt. Die Paramount Studios melken eine einstmals erfolgreiche Kinofigur, die ein einstmals beliebter Stand-Up-Comedian gespielt hat. Geplant wurde der Film als eine Art Stirb Langsam im Vergnügungspark. Dann blieb aber Eddie Murphy mit der Komödie "Ein ehrenwerter Gentleman" (1992) hinter den Box-Office-Erwartungen zurück und Paramount bekam kalte Füße, kürzte das Budget, ließ das Skript umschreiben, holte auf Wunsch von Murphy dann John Landis auf den Regiestuhl, der das Drehbuch verwarf und ganz neu schrieb und irgendwann lag dann vor, was verfilmt nun auf der Leinwand zu sehen ist. Ein Film mit einem Typen, der vor zehn Jahren die für Komödien beliebte Fish-out-of-Water-Idee mit einer brillanten Performance kürte und damit Filmgeschichte schrieb. Aber schon bei der zweiten Version derselben Idee hatte der Komiker, der sich wegen der Erfolge von Nur 48 Stunden (1982) und Beverly Hills Cop in seine Witze und Sprüche verliebt hatte, nichts mehr nachzulegen. Und eine Vergnügungsparkversion von Stirb langsam ist der Film schon gar nicht. Er unterhält ein bisschen.

Wertung: 3 von 10 D-Mark
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