IMDB

Plakatmotiv: Ewoks – Die Karawane der Tapferen (1984)

Ein Abenteuer, das auf einer
populären Kino-Welle reitet

Titel Ewoks – Die Karawane der Tapferen
(The Ewok Adventure)
Drehbuch George Lucas & Bob Carrau
Regie John Korty, USA 1984
Darsteller
Eric Walker, Warwick Davis, Fionnula Flanagan, Guy Boyd, Aubree Miller, Burl Ives, Daniel Frishman, Debbie Lee Carrington, Tony Cox, Kevin Thompson, Margarita Farrell, Pam Grizz, Bobby Bell, Darryl Henriques, Sydney Walker, Nancy Carlin, James Cranna, Hal Rayle u.a.
Genre Fantasy, Abenteuer
Filmlänge 96 Minuten
Deutschlandstart
5. April 1985
Inhalt

Die Familie Towani stürzt mit ihrem Raumschiff auf den Waldmond Endor ab und nur kurze Zeit später werden die beiden Kinder, Cindel und Mace, von ihren Eltern getrennt. Während sich Jeremitt und Catarine in der Gewalt des schrecklichen Gorax, einem riesigen Ungeheuer, wiederfinden, sind die Geschwister erstmal auf sich allein gestellt.

Zum Glück begegnen sie den freundlichen Ewoks, die sie mit in ihr Dorf nehmen und sich schnell mit den Kindern anfreunden. Mithilfe der kleinen, pelzigen Waldbewohnern wollen Cindel und Mace ihre Eltern befreien und machen sich auf den Weg zu seiner Höhle. Doch die abenteuerliche Rettungsaktion ist mit zahlreichen Gefahren verbunden …

Was zu sagen wäre

Ich will zu meiner Mami!“, jammert das Kind. Und damit ist schon klar: Dieser Star Wars-Ableger wendet sich an die Kinder der Freunde vom Krieg der Sterne – oder sogar an die Enkelkinder.

Im jüngsten Kapitel Die Rückkehr der Jedi-Ritter tauchten ein paar an Teddybären erinnernde Figuren auf, die schwer nach Marketing-Instrument aussahen. Und das waren sie dann auch. Die Ewoks-Teddys haben sich gut verkauft im Weihnachtsgeschäft 1983. Und ein Spin-Off, ein eigener Film mit den augenscheinlich beliebten Figuren kann da doch auch im Weihnachtsgeschäft 1984 nicht schaden, oder?

Dieser Film hier erzählt eine Geschichte, die zwischen Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter angesiedelt ist. Das ist sinnvoll, weil es den Story-Entwicklern für kommende Krieg-der-Sterne-Abenteuer keine Steine in den Weg legt. Ein echtes Krieg-der-Sterne-Abenteuer ist "Die Karawane der Tapferen nicht".

Im Zentrum steht Mace, ein Junge, der aussieht wie der kleine Bruder von Luke Skywalker. Die Topffrisur ist so identisch wie der naive Tatendrang des jungen Luke. Mace wird zusammen mit seiner kleinen Schwester Cindel nach einem Absturz auf Endor von den Eltern getrennt. Cindel zeichnet sich aus durch strahlend weiße Löckchen, einen silbrig glänzenden Anzug und die Fähigkeit, sehr schnell Kontakt zu den in fremden Zungen sprechenden Ewoks aufnehmen zu können. Mace selbst ist ein Kopf-durch-die-Wand-Teenager, den das aktuelle Abenteuer erst auf den rechten Weg wird geleiten müssen. "Die Karawane der Tapferen" ist in den USA ein Fernsehfilm gewesen und erst für das deutsche Publikum auf die Leinwand gebracht worden. Es handelt sich also ursprünglich nicht um einen Kinofilm. Was man auch sieht. Dass tatsächlich die Jüngsten in der Zielgruppe angesprochen werden sollen, macht ein Off-Sprecher deutlich, der erzählt, was wir ohnehin schon sehen, beziehungsweise, was wir akustisch nicht verstehen, weil die Ewoks halt eine fremde Sprache sprechen.

Schnell entwickelt sich eine Dramaturgie, die wir aus zahlreichen Fantasy-Romanen kennen: Der Held muss Gleichgesinnte finden und mit diesen gemeinsam das/den/die Böse/n bekämpfen/ausschalten. Die Helden reisen durch fantastische Landschaften, treffen auf üble Monster und freundliche Nervensägen (die deutlich an die Spinne Kankra aus "Der Herr der Ringe" und an Tinkerbell aus Peter Pan erinnern) und retten am Ende sich und alle anderen. Das Krieg der Sterne-Universum baut ja insgesamt auf althergebrachten Mythen auf.

Zu denen zählt auch die gute alte Stop-Motion-Technik, mit der das erste Monster in diesem Film animiert wird, während man beim großen Spinnenmonster die Marionettenfäden im Scheinwerferlicht glänzen sieht. "Ewoks – Die Karawane der Tapferen" ist ein synthetisches Produkt. Gebaut für den Weihnachtsmarkt, losgelöst vom offiziellen Krieg der Sterne-Kanon, aber voller süßer Teddybären, deren Sprache nur die ganz junge Cindel zu verstehen bereit ist.

Weil nur Kinder die Welt wirklich durchschauen.

Wertung: 3 von 9 D-Mark
IMDB