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Plakatmotiv: Sergeant York (1941)

Ein Werk, um junge Amerikaner für den
Dienst in der Kriegsmaschinerie zu begeistern

Titel Sergeant York
(Sergeant York)
Drehbuch Abem Finkel & Harry Chandlee & Howard Koch & John Huston
basierend auf den Tagebucheinträgen von Alvin C. York
Regie Howard Hawks, USA 1941
Darsteller

Gary Cooper, Walter Brennan, Joan Leslie, George Tobias, Stanley Ridges, Margaret Wycherly, Ward Bond, Noah Beery Jr., June Lockhart, Dickie Moore, Clem Bevans, Howard Da Silva, Charles Trowbridge, Harvey Stephens, David Bruce u.a.

Genre Biografie, Krieg, Drama
Filmlänge 134 Minuten
Deutschlandstart
14. März 1975 (TV-Premiere)
Inhalt

Die Vereinigten Staaten zu Zeiten des Ersten Weltkrieges. Die USA sucht junge Rekruten, die für ihr Land in den Krieg ziehen. Doch dies geschieht nicht nur auf freiwilliger Basis, es werden nämlich auch viele junge Männer im kriegsfähigen Alter eingezogen. So auch der bibeltreue Alvin York, der zwar versucht seinen Dienst aus überzeugtem Pazifismus zu verweigern, was jedoch keinen Erfolg hat.

Plakatmotiv (Fr.): Sergeant York (1941)Auch wenn eher widerstrebt, zeigt Alvin jedoch großes Talent in der Armee und wird schon bald nach Frankreich versetzt, wo er nach dem Tod seiner Vorgesetzten das Kommando einer Kompanie übertragen bekommt. Dort schafft er es, trotz hoher Verluste, einen strategisch wichtigen deutschen Posten zu übernehmen und mehrere hundert Kriegsgefangene zu machen.

Obwohl er als Pazifist angetreten ist, kehrt er nun als Kriegsheld zurück in die Heimat …

Was zu sagen wäre

Der Film ist ein gutes Beispiel für das, was man wohl Erbauungsfilm oder Propaganda zur Wehrertüchtigung nennt. 1941 gedreht, auf der Schwelle zum Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg sollte Howard Hawks (Sein Mädchen für besondere Fälle – 1940; S.O.S. – Feuer an Bord – 1939; Leoparden küsst man nicht – 1938) den Massen Lust auf Krieg machen. Da kam es den Warner-Bros.-Studios zupass, dass es im Ersten Weltkrieg einen hochdekorierten Soldaten geben hat, eben Alvin C. York. Aus dessen Gesichte wurde das Drehbuch destilliert.

York war zuerst gegen so eine Verfilmung. Plakatmotiv (US): Sergeant York (1941) Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gab er sein Einverständnis und sprach sich für Gary Cooper als Hauptdarsteller aus (Blaubarts achte Frau – 1938; Mr. Deeds geht in die Stadt – 1936), der für seine Leistung mit dem Oscar als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde.

Erzählt wird die Geschichte des Saulus, der zum Paulus und zum Kriegshelden wir, allein einen strategisch wichtigen Hügel der deutschen Armee einnimmt, mit sieben Kameraden mehr als hundert Gefangene macht, mit allerlei Orden ausgezeichnet wird und schließlich von seinem Heimatstaat Tennessee ein Stück Land geschenkt bekommt, für das York in Vorkriegszeiten so hart gearbeitet hatte und es dann doch nicht bekommen hatte; und ein schönes großes Farmhaus steht auch frisch erbaut darauf.

Die Botschaft dieses Films ist klar: Sei treu und redlich, immer fleißig und ziehe für Dein Land in den Krieg. Dann wirst Du es weit bringen in unserem Land. Während Saulus zu Paulus wird, kommt nämlich auch der Tagelöhner, der kaum seine Familie durchbringen konnte, durch Fleiß, Sparsamkeit und Gottesfurcht zu Land und Wohlstand – und zu einer Ehefrau, die ein bisschen jünger ist; Gary Cooper ist Jahrgang 1901, seine Partnerin Joan Leslie Jahrgang 1925.

Als der Film bei uns im März 1975 seine deutsche Premiere im Fernsehen erlebt, wirkt der Hurra-Patriotismus der Amerikaner, nicht zuletzt angesichts der Schicksale aktueller Heimkehrer aus dem Vietnamkrieg, altbacken; etwa so befremdlich, wie der Hurra-Patriotismus in vergleichbaren deutschen Produktionen vor und während der Nazi-Herrschaft.

Wertung: 3 von 6 D-Mark
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