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Kinoplakat: Halloween

Ein müder Abklatsch

Titel Halloween
(Halloween)
Drehbuch Rob Zombie
mit Charakteren, erfunden von John Carpenter und Debra Hill
Regie Rob Zombie, USA 2007
Darsteller

Malcolm McDowell, Scout Taylor-Compton, Tyler Mane, Daeg Faerch, Sheri Moon Zombie, William Forsythe, Danielle Harris, Kristina Klebe, Skyler Gisondo, Danny Trejo, Hanna Hall, Tom Towles, Bill Moseley, Leslie Easterbrook u.a.

Genre Horror
Filmlänge 109 Minuten
Deutschlandstart
25. Oktober 2007
Website halloweenmovies.com
Inhalt

Vor fünfzehn Jahren ermordete der damals zehnjährige Michael Myers den Großteil seiner Familie. Er wurde eingewiesen und verbringt sein Leben seither in einer Hochsicherheitsanstalt für psychisch schwer Gestörte.

Diese drei Morde sollen aber nicht seine letzten gewesen sein. Michael entkommt und lässt ein weiteres Blutbad hinter sich. Nur Dr. Loomis, der den jungen Mann jahrelang studierte, weiß die Bedrohung einzuschätzen, die von dem Psychopathen ausgeht und heftet sich an dessen Fersen …

Was zu sagen wäre

Warum? Wenn man einen kompletten, in sich geschlossenen, perfekten Film neu dreht, dann doch, weil der Autor/Regisseur etwas Neues zu sagen – oder: zu zeigen – hat. Der vorliegende Film wurde lediglich gedreht um Kasse zu machen – ideenlos, lieblos, respektlos.

Rob Zombie steigt anders ein, als einst John Carpenter. Er hält sich länger in Michaels Kindheit auf, um dem Familienmassaker eine psychologische Grundierung zu verpassen: der gemobbte Junge, der irgendwann austickt. Das funktioniert nicht. Das Mobben ist furchtbar, gewiss, zu harmlos indes für die anschließende Bluttat. Das gilt auch für die prekären familiären Verhältnisse, die breit ausgewalzt werden, ohne dass sie Charakterisierung oder Story voranbringen. Die erste halbe Stunde tritt der Film auf der Stelle. John Carpenters Original steht nach 30 Minuten bereits voll unter Strom; ganz ohne psychologische Schrullen. Direkt. Geradeheraus. Im vorliegenden Fall gilt: Hier noch ein bisschen und da noch ein erklärender Schlenker und so reiht der Film Nichtigkeiten aneinander, anstatt zum Punkt zu kommen.

Noch mehr Zeit verliert der Film in der Anstalt mit Pseudopsychologischem. Da bremst der Film auf Null runter, explodiert dann in einer unkoordiniert gefilmten Blutorgie. Es folgen ein paar 1:1-Einstellungen des Originals, es gibt ein paar Orignalzitate über Michaels „dunkle Augen des Bösen”, aber insgesamt geht's weiter, wie in der Anstalt vorher: Matsch und Blut, schlecht gefilmt, ohne Takt montiert. Darüber legt Zombie den einzigartigen Soundtrack des Originals; die fehlende Spannung macht das nicht wett.

Das Pseudopsychologische ist modern, aber komplett verkehrt. Rob Zombie, Jahrgang 1966, muss in den 1980er Jahren für den Film sozialisiert worden sein, dem Jahrzehnt, in dem Tim Burton aus Batman einen psychologisch auffälligen Mann zu machen versuchte. Seit diesem Batman-Film muss jede Figur außerhalb des gesellschaftlichen Mainstreams im Kino ein Trauma haben. Die vermeintlich moderne Psychologisierung ist der Tod des Genrekinos: Michael ist Michael und mordet. That's it ... seiti Carpenters Original. Dass Michael seiner Schwester hinterher metzelt, hat Carpenter später erfunden – 1981 in Halloween II.

Immerhin: Rob Zombie hat neben der Psychologie auch Haddonfield ans 21. Jahrhundert angepasst. Diese Kleinstadt ist kaputter und arbeitsloser. Und Michael Myers sieht ordentlich echt aus. Dass der Regisseur dieses Horrorfilms ausgerechnet Rob Zombie heißt … es verbieten sich natürlich alle Witzeleien und Wortspiele!

Wertung: 2 von 6 €uro
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